Sehr geehrter Herr Prof.Heininger,
ich bitte Sie um Rat, da wir nicht in einem EU Land leben. Mein kleiner Sohn Ende November 2010 geboren, bekam bis jetzt folgende Impfungen:
3 x Pentaxim ( 3-te Dosis Gestern), 2 x Hep B. Prevenar ist nicht in dem Impfplan enthalten. Trotzdem geben, obwohl keine Indikation besteht?
Wenn ja : wann? Erste Dosis jetzt in zwei Wochen wenn er ganze fünf Monate alt wird, oder warten bis zum 7-ten Monat?
Was für Voruntersuchungen sind nötig? Wie sicher ist der neue Impfstoff?(VAERS, Japan machen Angst...) Replacement ist auch ein Argument dagegen...
Da er alle Impfungen bist jetzt gut vertragen hat, kann ich das auch hoffen für Prevenar???
Er wird nicht in die KIA gehen. Mein fünfjähriger Sohn wurde 2007 mit Prev 7 geimpft...
Vielen herzlichen Dank und ganz ganz liebe Grüße!
Wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und alles Gute!
Dana
von
Mamica
am 13.04.2011, 15:53
Antwort auf:
Wann erste Dosis Prevenar 13?
Hallo Dana,
aus Ihren Fragen lese ich heraus, dass Sie sehr gut informiert sind (Sie erwähnen VAERS, das amerikanische Impfstoffsicherheitsüberwachungssystem - das längste Wort, das ich je in diesem Forum geschrieben habe...).
Viele Länder, so auch Deutschland, die Schweiz u.v.m verwenden Pneumokokken-Konjugatimpfstoffe (früher Prevenar 7, heute Prevenar 13 oder Synflorix) mit sehr gutem Erfolg.
Wenn Sie Ihrem Kind das Risiko einer invasiven Pneumokokkeninfektion reduzieren möchten und den Impfstoff beziehen können, würde ich das sehr positiv sehen.
Bis zum Alter von 6 Monaten gibt man 2 oder 3 Dosen (von Land zu Land unterschiedlich empfohlen) mit 4-8 Wochen Abstand, gefolgt von einer weiteren Dosis nach dem 1. Geburtstag und frühestens 6 Monate nach der letzten vorherigen.
Zwischen 6 und 12 Monaten sind es immer 2 Dosen, gefolgt von einer 3. Dosis nach dem 1. Geburtstag und frühestens 6 Monate nach der 2. Dosis.
Voruntersuchungen sind nicht anders als bei anderen Impfungen (Ausschluss einer akuten Krankheit), das Mass an Sicherheit wächst von Tag zu Tag mit der Anwendung des Impfstoffs (bis jetzt sind keine ernsten Nebenwirkungen bekannt geworden), die Verträglichkeit ist auch im Rahmen der Erwartung wie bei anderen "Routineimpfungen" (siehe auch meine Antwort auf die Frage hier im Forum zuvor). Der Aufenthalt in einer Gemeinschaftseinrichtung (KIA?) erhöht zwar das Risiko für Infektionskrankheiten, aber nicht dort zu sein ist keine Sicherheitsgarantie für Infektionsfreiheit - davon würde ich mich also bei der Entscheidung für oder gegen die Pneumokokkenimpfung nicht leiten lassen.
Vielen Dank für Ihre freundlichen Wünsche, die ich gerne erwidere - alles Gute Ihnen und Ihrer Familie!
von
Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
am 13.04.2011