Frage: Keuchhustenimpfung in der Schwangerschaft

Sehr geehrter Herr Prof. Heininger, ich habe gelesen dass in einigen anderen Ländern eine Keuchhustenimpfung für Schwangere empfohlen wird, da das den Nestschutz verbessern (oder überhaupt entstehen lassen?) soll. Ich finde diesen Gedanken doch sehr verlockend, bin aktuell schwanger, habe aber auch bereits Kinder im Kindergarten. Meine Kinder sind zwar geimpft, im Kiga gibt es jedoch einige ungeimpfte Kinder und wenn das Baby dann mal da ist, wird es sicher auch mit hingehen müssen um die Geschwister zu bringen und abzuholen. Ich hätte da aber noch folgende Fragen: 1) Wie sehen Sie das, wäre eine Keuchhustenimpfung nun empfehlenswert? Meine letzte Auffrischung war 2011. Und wenn ja, in welcher SSW wäre das am besten? 2) Gibt es irgendwelche Risiken für das ungeborene Kind? 3) Würde sich eine Impfung für mich und ein Nestschutz dann negativ auf die Schutzwirkung der Keuchusten-Impfungen auswirken, die das Baby dann selbst bekommt? Also so ähnlich wie MMR, wo man ja auch sagt zu viele mütterliche Antikörper behindern die Impfwirkung... Herzlichen Dank!

von alice80 am 18.07.2018, 20:23



Antwort auf: Keuchhustenimpfung in der Schwangerschaft

Hallo Ja, viele Länder empfehlen das, zum Beispiel auch hier bei uns in der Schweiz. Ich halte dies für eine gute Idee, die Wirksamkeit der Impfung in der Schwangerschaft beträgt in den ersten Lebensmonaten für das Kind 92% ( eh Risikoreduktion ), wie in England, dem Land mit den längsten Erfahrungen, gezeigt wurde. Der ideale Zeitraum ist Ende des zweiten und Anfang des dritten Schwangerschaft Drittels, wobei die Keuchhusten Impfung in der Schwangerschaft unabhängig vom Zeitpunkt der letzten Impfung der Frau empfehlenswert ist. In der Schweiz empfehlen wir die Impfung in jeder Schwangerschaft, auch wenn sie kurz auf einander folgen. Es sind in den bisher durchgeführten Auswertungen keine erhöhten Risiken für das ungeborene Kind bekannt geworden. Dies ist auch nicht zu erwarten, weil es sich um einen TotImpfstoff handelt. Zur Auswirkung auf den Impfschutz des Kindes bei den eigenen Impfungen gibt es widersprüchliche StudienErgebnisse, aber die Tendenz geht in Richtung Ueberwiegen des Nutzens des frühen Schutzes. Alles Gute!

von Prof. Dr. med. Ulrich Heininger am 18.07.2018



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