Lieber Herr Prof. Dr. Heininger, morgen steht für meine Tochter, 11 Wochen alt, die erste Impfung an. Ggf. werde ich mit geimpft. Daher ein paar Fragen, die nicht nur mein Kind, sondern auch mich betreffen und mich sehr stark beschäftigen. Die "Vorgeschichte": Leider wurde ich in der Vergangenheit nicht gegen Keuchhusten geimpft. In meinem Impfausweis wurde 1980 der Vermerkt gemacht, dass ich auf Grund einer Menigokokken Meningitis lebenslang von den Keuchhusten- und Pockenimpfungen zurückgestellt bin. Mein Partner ist, als Sohn einer Impfgegnerin, leider auch nicht grundimmunisiert worden. Dummerweise haben wir im Vorfeld nicht daran gedacht, dass seine fehlenden Impfungen im Kindesalter ja auch einer fehlenden Grundimmunisierung entsprechen, auch, wenn er im Erwachsenenalter dann natürlich die 4fach Impfung bekommen hat, um einen Tetannusschutz zu haben. Jetzt ist es leider so, dass ich vor 14 Tagen Kontakt zu einer Bekannten hatte, die einen starken und einen langwierigen Husten hatte. Nach eigenen Angaben hatte sie auch Kontakt zu Personen mit Keuchhusten, die noch infektiös waren. Meine Bekannte ist leider nicht geimpft und hat sich aber auch nicht auf Keuchhusten testen lassen, weil sie der Meinung war, dass es ein hartnäckiger Erkältungshusten sei. Seit sechs Tagen habe ich nun auch fiese Halsschmerzen, die immer stärker werden und einen leichten Schnupfen. Ich habe sehr Angst, dass ich mich mit Keuchhusten angesteckt haben könnte und mich in der ersten Phase befinde. Hier nun meine Fragen: 1. Falls ich mich mit Keuchhusten angesteckt hätte und dementsprechend meine Tochter sich bei mir, dann würde sie sich aktuell in der Inkubationszeit befinden. Wäre es ein zusätzliches Risiko dann zu impfen? 2. Meine Erkältung hat 6 Tage nach meinem Kontakt zu der evtl. erkrankten Bekannten begonnen und ich bin unmittelbar zum Arzt, der einen Abstrich veranlasst hat. Wie aussagekräftig ist dieser nach einer so kurzen Zeit (die Inkubationszeit beträgt ja 7 bis 20 Tage und es war Tag 6, als der Abstrich genommen wurde). 3. Ab wann setzt der Schutz vor Keuchhusten bei meiner Tochter ein? Bereits ab der ersten Impfung? 4. Ist es überhaupt noch sinnvoll, dass ich mich Grundimmunisieren lasse? Ich selbst lebe mit dem Risiko bereits fast 40 Jahre. Ich habe kein gutes Gefühl dabei mich jetzt impfen zu lassen, da diese Rückstellung ja damals sicher nicht ohne Grund ausgesprochen wurde. Ich würde mich aber natürlich impfen lassen, wenn ich damit meine Tochter besser schützen kann. Die Frage ist nur, ob meine Impfung Ihr überhaupt zu Gute kommen würde. 5. Was wären bei mir mit einer Rückstellung wegen einer Menigokokken Meningitis mögliche Risiken bei einer Impfung? 6. Falls ich mich impfen lasse, ist davon auszugehen, dass es auch bei Erwachsenen zu einer fiebrigen Impfreaktion kommt? Das wäre gut zu wissen, weil ich die Impfung dann zeitversetzt machen würde, damit ich mich besser um mein Kind kümmer kann, falls es Fieber bekommt. 7. Zum Schluss noch einmal ähnlich wie Frage 1: Falls ich mich tatsächlich angresteckt haben sollte, ist es dann okay, wenn ich morgen geimpft werden würde? Der Abstrich wird erst am Freitag "ausgewertet" (nach 7 Tagen). Viele Dank schon einmal für Ihre Antworten und entschuldigen Sie den langen Text! Mit herzlichen Grüßen
von ninamoll234 am 09.01.2019, 08:42