Sehr geehrter Herr Heininger,
ich habe zwei Fragen:
1. Meine Tochter wird bald 18 Monate alt. Da wir in einem Risikogebiet für Zecken, die FSME übertragen können, leben und noch dazu direkt am Wald wohnen, wurde uns von der Kinderärztin eine entsprechende Impfung empfohlen. Ich finde das sehr gut, da wir auch viele Zecken im Garten haben. Die erste Dosis soll sie Ende Januar bekommen, damit der Schutz bereits im Frühjahr greift. Ich habe nun allerdings von verschiedenen Seiten gehört, dass sie noch zu jung für eine Impfung sei und wir lieber noch 1 Jahr warten sollten. Wie ist Ihre Meinung hierzu? Gefahr versus mögliche Impfreaktionen?
2. Ich bin in der 25. Woche schwanger. Halten Sie eine Impfung meinerseits gegen Keuchhusten in den letzten Tagen vor der Entbindung für sinnvoll, um den Schutz auf das Neugeborene zu übertragen? Könnte diese Impfung dem ungeborenen Kind eventuell schaden?
Danke und einen schönen Tag, KK
von
KK
am 16.01.2019, 21:51
Antwort auf:
FSME Kleinkind und Impfung in Schwangerschaft
Hallo,
1. Die FSME-Impfstoffe sind ab dem ALter von 1 Jahr empfohlen. Bei Impfung im ALter von 1-2 Jahren gibt es mit höherer Wahrscheinlichkeit (nämlich ca. 20%) für 1-2 Tage Fieber nach der 1. (!) Dosis als wenn man danach impft (< 10%). Eine höhere "Gefahr" besteht bei früher Impfung jedoch nicht, sonst wäre sie nicht zugelassen.
2. Ja, ich halte eine Impfung gegen Keuchhusten in der Schwnagerschaft für sinnvoll, idealerweise im 2. Drittel. je näher der Geburtstermin rückt, desto weniger Antikörper bekommt das Kind ab. "in den letzten Tagen vor der Entbindung" fidne ich zu spät fürden Schutz des Neugeborenen. Allerdings ist diese Empfehlung meine persönliche (und in vielen Ländern Realität, sio auch in der Schweiz wo ich lebe und arbeite), aber noch nicht in Deutschland (kommt whs bald einmal :-).
"Könnte diese Impfung dem ungeborenen Kind eventuell schaden?" Dafür gibt es bislang keinen Anhalt, zumal es sich ja auch umeinen Totimpfstoff (ohne vermehrungsfähige bestandteile) handelt.
Alles Gute!
von
Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
am 17.01.2019