Frage: Behandlung Aerosol Baby

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wahn, mein Baby ist 7 Monate alt und bereits 3mal an Bronchiolitis bzw. Bronchitis erkrankt. Zur Prävention hat der Pneumonologe ihm die Aerosole Beclometasona sowie Ipratropio Bromuro 3mal täglich auf unbestimmte Zeit verordnet. Wir leben in Venezuela und viele Medikamente sind nicht erhältlich. Ich möchte die Aerosole für mein Kind deshalb im Ausland kaufen und daher von Ihnen wissen, ob es inzwischen modernere Medikamente gibt, die die 2 Genannten ersetzen und wie diese heissen. Vielen Dank im voraus. Viele Grüsse Fermi

von Fermi am 02.11.2017, 16:28



Antwort auf: Behandlung Aerosol Baby

Beclometason als Kortisonpräparat und Ipratropiumbromid als Bronchus-erweiternde Substanz sind durchaus üblich. Als Alternative für das letztere Ziel kann auch Salbutamol eingesetzt werden. All diese Medikamente müssen inhaliert werden, wobei die Technik der Inhalation und die entsprechenden Hilfsmittel (Maske + Spacer, Inhalationsgerät) ganz wichtig sind. Die Substanzen müssen in den Bronchien ankommen! Wenn das klappt, ist es o.k. Wenn die obstruktive Bronchitis durch Infekte getriggert wird, kann auch die Substanz Montelukast eingesetzt werden. Diese wird oral gegeben, muss also nicht inhaliert werden. Darüber hinaus gibt es keine wesentlichen Neuentwicklungen.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 02.11.2017



Antwort auf: Behandlung Aerosol Baby

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Mein Baby inhaliert mit einem dem Aerochamber vergleichbaren Produkt. Sind die genannten Medikamente zur Langezeitbehandlung geeignet? Der behandelnde Arzt meinte einmal, dass Ciclesonide besser wären. Was halten Sie davon? Viele Grüsse Fermi

von Fermi am 02.11.2017, 22:31



Antwort auf: Behandlung Aerosol Baby

Die Aerochamber ist o.k. Was Ciclesonid betrifft, ist mir keine Studie für dieses Alter bekannt, die die Überlegenheit gegenüber Beclometason belegt. Letztlich muss jeder Arzt eingestehen, dass die Therapie der obstruktiven Bronchitis ein nach wie vor ungelöstes Problem ist. Beim Asthma bronchiale im späteren Lebensalter ist das dann anders.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 03.11.2017