Was kann mein 1jähriges Kind frühstücken?

Frage an Ulrike Kusch Ernährungsberaterin

Frage: Was kann mein 1jähriges Kind frühstücken?

Hallo Frau Klinkenberg, Meine Tochter wird jetzt dann ein Jahr alt. Was kann ich ihr zum Frühstück anbieten? Sie ist ein wahrer Gläschenfan. Selbstgekochte Breie isst sie nur ungern. Und zum Kauen ist sie zu bequem, was somit das mitessen vom Tisch auch unmöglich macht. Versuche immer wieder Brot, Breze, Toast, Nudeln, Kekse usw. bis auf ein paar kleinen Stückchen landet alles auf dem Boden. Auch sehr stückige Breikost will sie nicht. Sie mag es lieber deftig. Mittags und Abends lehnt sie den Milchbrei komplett ab, auch wenn ich ihn mit Gemüse mache (sie isst auch nicht sehr gerne Obst...). Dafür liebt sie ihre Fläschchen. Könnte ich ihr morgens Milchbrei anbieten? Oder wird das zuviel? Müsli mag sie auch nicht. Zur Zeit sieht unser Plan so aus: 8 Uhr 130ml Pre und Getreide-Obst-Brei 11 Uhr Fleisch-Gemüse-Brei und etwas Obst Nachmittags Joghurt 18 Uhr Gemüse-Brei mit Nudeln oder Kartoffeln (ohne Fleisch) und etwas Obst Und nachts will sie zweimal eine Flasche mit jeweils 200ml Pre aber etwas verdünnt (Pulver für 160ml). Wieviel Milch ist in dem Alter noch gut und notwendig? Vielen Dank im Vorraus

von Silbermond2016 am 21.06.2017, 13:02



Antwort auf: Was kann mein 1jähriges Kind frühstücken?

Liebe „Silbermond2016“, gerne können Sie Ihrer Kleinen am Morgen einen Milchbrei anbieten. Den können Sie dann auch mit etwas Gemüse oder Obst reichen, sofern sie ihn so lieber essen mag. Geht der Milchbrei am Morgen aber auch partout nicht, dann reichen Sie ihr ruhig weiter die Milch zum Getreide-Obst-Brei und bieten Sie ihr immer wieder dazu ein paar „Hapse“ Brot an. Trinkt Ihre Kleine die Milch schon aus dem Becher oder einer Tasse? Es wird empfohlen den Nachwuchs ab dem ersten Geburtstag vom Fläschchen zu entwöhnen und mit dem altersgerechten Trinklernbecher oder noch besser einer normalen Tasse vertraut zu machen. So können Sie dauernuckeln vermeiden und die Zähnchen werden geschont. Letztlich geschieht dies aber sehr individuell. Ihre Tochter benötigt nun noch etwa 300 ml Milch bzw. Gramm Milchprodukte. Das muss nicht von heute auf morgen sein, aber schauen Sie, dass Sie nach und nach in diese Richtung gehen. Denn mit dem Fläschchen am Morgen, dem Joghurt und den beiden Nachtfläschchen ist im Plan Ihrer Kleinen noch viel Milch enthalten. Grundsätzlich kann sich Ihre Tochter mit einem Jahr tagsüber bei den Mahlzeiten gut satt essen und auch trinken. Ich weiß aus meiner Erfahrung, dass (Wieder)Einschlaffläschchen ein häufiges und sehr beliebtes Einschlafritual sind. Ihr Mädchen hat sich einfach an diese Form des Beruhigens, Runterkommens und Einschlafens gewöhnt. Häufig werden die Zähnchen nach den Fläschchen in der Nacht nicht mehr geputzt. Die Milch kann die Zähne nachts gut umspülen und eine Karies begünstigen. Im Sinne der Zahnpflege und der noch „milchlastigen“ Ernährung wäre es aber schön, wenn Ihre Tochter nach und nach lernen könnte, ohne die nächtlichen Fläschchen auszukommen. Denn sonst trinkt Ihr Mädchen sich in der Nacht satt und hat am Morgen und am Tag nur noch wenig Hunger. Sie können die nächtlichen Fläschchen nun ausschleichen, also immer weniger Pulver in das Fläschchen geben und dann auch nach und nach mit der Trinkmenge zurückgehen. Versuchen Sie sie dann auch immer mehr anderweitig zum Schlafen zu bringen, z.B. mit kuscheln, streicheln, Lied singen, Schmusetuch mit Geruch von Mama usw. Haben Sie das Gefühl, Ihre Kleine hat Durst, dann bieten Sie etwas Wasser an. Wird die Milch in der Nacht weniger, dann steigt auch der Appetit am Tag und die Kleinen lernen sich hier richtig satt zu essen. Wenn Sie nachts ohne Milch auskommt, können Sie gerne eine kleine Tasse Milch am „Abendbrot“ reichen. Fördern Sie das Kauen. Regelmäßiges Kauen ist wichtig für die Kieferbildung, Mundmotorik und somit auch für den Spracherwerb sehr wichtig. Bieten Sie immer wieder stückigen Brei und Fingerfood an, essen Sie vor und mit Ihrem Mädchen, dann wird sie sicher bald auch Lust auf das Kauen haben. Herzliche Grüße Ulrike Kusch

von Ulrike Kusch am 23.06.2017