Schlechter Esser

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Schlechter Esser

Hallo, mein Kleiner ist 2 1/2 Jahre alt und war von Anfang an ein schlechter Esser. Brei hat er in jeglicher Form verweigert und deshalb habe ich dann hauptsächlich Fingerfood angeboten. "Richtig" angefangen zu essen hat er dann erst, als ich ihn mit 15 Monaten abgestillt habe. Aber so richtig viel und regelmäßig war es nie und ich habe das Gefühl es wird immer schlimmer. Ich habe mir jetzt vorgenommen komplett auf alle Zwischenmahlzeiten in jeglicher Form zu verzichten. Das ist mir vorher leider als nie so gelungen, weil er aus Hunger oder Trotz teilweise ein riesen Theater gemacht hat. Aber wie reagiere ich richtig während den Essenszeiten? Wir sitzen am Tisch und essen und der Kleine turnt meistens lieber im Zimmer umher, mal nimmt er dann einen Bissen, bleibt aber selten still sitzen. Ihn dazu zwingen? Den Teller wegnehmen? Oder einfach machen lassen? Wir essen hier relativ regelmäßig, dreimal täglich. Frühstück meist direkt nach dem Aufstehen so gegen halb 8, Mittagessen zwischen 12 und 13 Uhr und Abendessen zwischen 18 und 19 Uhr. Braucht er dazwischen etwas? Außer vllt etwas Obst. Es gibt mindestens einmal täglich etwas warmes, oftmals aber sogar zweimal. Er geht in keine Kita und erst im Herbst in den Kindergarten. Gewicht liegt bei etwa 12,5kg, die Größe weiß ich nicht genau, so zwischen 90-95cm vllt. Er lag aber seit Geburt eher auf der unteren Linie. Wir Eltern sind auch eher sehr schlank, ich als Kind war auch nur ein Strich, deswegen mache ich mir darum weniger Gedanken. Mir geht es hauptsächlich darum, dass ich es wichtig finde, dass er ein gesundes Essverhalten hat und vernünftig am Tisch mitisst.... Vielen Dank Mit freundlichen Grüßen

von Ce.ni am 14.08.2018, 15:11



Antwort auf: Schlechter Esser

Liebe „Ce.ni“, ich kann gut verstehen, dass Sie sich gemeinsame, entspannte Mahlzeiten mit Ihrem Kleinen wünschen. Mein lieber Rat: machen Sie keine „große Sache“ aus dem Essen. Sonst lernt Ihr Kleiner weiter nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Leben Sie Ihrem Sohn als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrem Kleinen wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber seinem Verhalten. Ein paar lieb gemeinte Anregung meinerseits: Wenn Ihr Junge nicht am Tisch essen möchte, erklären Sie ihm, dass er wohl keinen Hunger hat und dann auch bis zur nächsten Mahlzeit nichts bekommt. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. In diesem Alter würde ich aber noch drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten anbieten. Als Zwischenmahlzeit eignet sich Obst + Knabberei, nur Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt. Weitere Snacks zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten. Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann, das sehe ich wie Sie. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Beziehen Sie den Kleinen ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…ein. In ihrem Alter kann er schon eine große Hilfe in der Küche sein. Und das selbstzubereitete Essen schmeckt so viel besser! Da es sich hier weniger ums Essen dreht als vielmehr um Erziehung, könnten Sie Ihre Situation auch einmal im Nachbarforum bei Frau Sylvia Ubbens beschreiben. Vielleicht kann diese noch aus einem anderen Blickwinkel Ratschläge erteilen. Ich wünsche Ihnen viele schöne Familienessen! Herzliche Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 15.08.2018



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