Guten Tag,
da Sie mir schon öfter sehr gute Ratschläge gegeben haben, wende ich mich wieder an Sie.
Unsere Tochter ist 27 Wochen alt. Sie isst Mittagsbrei und Milchbrei am Abend.
Seit ein paar Tagen, wollte sie nicht mehr viel Milchbrei. Ich denke es hängt damit zusammen, dass sie seit Montag von 8 - 16h in der Kita ist und abends einfach noch "zu fertig" ist von ihrem neuen Tagesablauf und zum anderen haben wir seit einer Woche sehr heisses Wetter. In den Tagen davor hatte sie ein wenig Schnupfen und der erste Zahn brach durch.
Sie trinkt gut Wasser und ausreichend Milch.
Nur abends erscheint sie mir zu k.o. zum Löffeln.
In der Kita gibt es gegen 15h Obst und Gebäck (Hirsekringel....), da isst sie noch nicht mit. Ich wollte auch ungerne den Standard GOB einführen, weil das komplett von der Krippe gemacht werden müsste. Ausserdem hätte sie dann Mittagsbrei, GOB und Milchbrei ohne Milchflasche zwischen drin, das ist mir zu wenig Milch. Und wenn der Milchbrei im Moment schon nicht richtig klappt, will ich ihr und mir einfach den Stress von noch einer Mahlzeit erstmal ersparen. Mein Instinkt sagt mir, dass sie im Moment überfordert wäre.
1. Jetzt überlege ich ihr einfach eine kleine Knabberei geben zu lassen, wenn alle anderen Kinder auch zusammen sitzen (Obst Gläschen, Hirsekringel oder soetwas). Im Sommer würde sie dann ja eh Fingerfood mit machen können. Wie gesund sind Obstgläschen? Sind da noch Vitamine drin? Darf ich ihr schon soetwas wie Hirsekringel geben?
2. Vor 4 Wochen hat sie noch Ausschlag bekommen von selbstgekochtem Apfelmus. Daher traue ich mich nicht wirklich ihr rohes Obst zu geben bzw wieder selber Apfelmus zu machen. Obstgläschen (Apfel, Birne) verträgt sie hingegen gut bisher (im Milchbrei)
Kann ich rohe Banane versuchen? Und was noch? Was halten Sie von diesen Obstnetzen, in die das Obst hineinkommt und das Baby kann daran knabbern, sich aber nicht verschlucken an Stückchen.
Wie immer vielen lieben Dank für Ihre Ratschläge
von
AmyBell
am 01.06.2017, 11:32
Antwort auf:
Obst - Gläschen, roh, Fingerfood statt GOB
Liebe „AmyBell“,
Zähnchen, Schnupfen, Hitze und der Kindergarteneinstieg… Da kommt aber einiges zusammen.
Wenn Sie darüber hinaus abends zu müde isst, spricht überhaupt nichts gegen eine „Feierabendmilch“.
Nehmen Sie ruhig den Druck raus und reichen in den nächsten Tagen oder Wochen ruhig abends keinen Brei mehr sondern einfach die Milch.
Dafür könnten Sie den Milchbrei vorübergehend auf den Nachmittag schieben oder auch am Nachmittag einen Getreide-Obst-Brei reichen.
Im Kindergraten können Sie gerne und ohne schlechtes Gewissen auf fertige „Frucht & Getreide“ Gläschen ( http://www.hipp.de/beikost/produkte/fruechte/frucht-getreide/ ) zurückgreifen.
Dann muss dort niemand etwas anrühren.
Für einen Hirsekringel, denke ich, ist es noch etwas zu früh. Testen Sie das erst Zuhause, empfohlenen werden unserer Hirsekringeln ab dem 8. Monat.
Auch sind zwei Breie („Nicht-Milchmahlzeiten“) auf einander kein Problem und es wäre auch nicht zu wenig Milch. Das ist wirklich kein Problem und die normale Entwicklung.
Ziel der Beikosteinführung ist ein ausgewogener, abwechslungsreicher Speiseplan in dem alle Lebensmittel Ihren Platz haben.
Der Milchanteil der Ernährung geht nach und nach immer weiter zurück. Milch bleibt weiterhin ein wertvolles Lebensmittel, nur die Menge geht zurück.
Im zweiten Lebenshalbjahr und mit Einführung des dritten Breis benötigt Ihr Mädchen bis zum ersten Geburtstag täglich nur noch 400 bis 500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei).
Ein Fläschchen in der Früh und ein Milchbrei am Abend reichen dann schon aus, um ihren Bedarf zu decken.
Wie Sie sehen, mehr Milch ist nicht notwendig.
Aber vertrauen Sie auch Ihrem Bauchgefühl, Sie kennen Ihr Mädchen am besten.
Wenn sich Ihr Mädchen und ihre Verdauung gut an die Löffelkost gewöhnt hat und wenn erhitztes Obst gut vertragen wird, eignet sich auch nach und nach rohes Obst,
das Sie geschält und püriert (z.B. mit einem Stabmixer) oder fein gerieben anbieten können, z.B. im Getreide-Obst-Brei.
Wenn Ihre Kleine dann sehr geübt im Kauen ist, können sie auch weiches, reifes Obst zum Knabbern anbieten.
Generell gilt, rohes Obst kann weniger gut verträglich sein als gekochtes. Es ist einfach so, dass bei erhitzter Kost mögliche Allergene weniger oder nicht mehr aktiv sind zum anderen die erhitzte Nahrung deutlich bekömmlicher ist.
Ich kenne diese Netze, habe es selbst aber noch nie im Einsatz gesehen/erlebt. Ich würde einfach so lange es mit dem Kauen von Obst noch nicht klappt, Gläschen reichen und abwarten.
Ideal für den Start ist dann die Banane oder auch eine schöne reife geschälte Birne. Apfel könnten Sie zunächst auch etwas andünsten.
Wassermelone geht bestimmt auch bald gut, einfach austesten und immer dabei bleiben.
Herzliche Grüße und einen schönen Sommer,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 01.06.2017
Antwort auf:
Obst - Gläschen, roh, Fingerfood statt GOB
Vielen Dank.
Wir haben heute Birne, Apfel mit Dinkel gelöffelt und das lief sehr gut. Die Kita sagt die Obstmahlzeit sei kein Problem
Den Milchbrei hat sie eben zur Hälfte gegessen, es hilft offensichtlich, wenn etwas mehr Obst im Milchgetreidebrei ist ;)
Danke nochmals
von
AmyBell
am 01.06.2017, 18:29
Antwort auf:
Obst - Gläschen, roh, Fingerfood statt GOB
Liebe "AmyBell",
na das klingt doch gut! Bitteschön.
Sie finden einen Weg für sich und Ihr Mädchen.
Nach und nach lässt sich die Obstmenge bestimmt wieder reduzieren.
Ich wünsche Ihnen ein schönes langes Wochenende,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 02.06.2017