Hallo
Meine Tochter ist 6 Monate alt.
Im Moment wird sie 3-4 mal am Tag plus 1 mal in der Nacht gestillt.
Mittags isst sie Brei.
Nun habe ich ein paar Fragen:
Wie schnell merke ich, ob sie etwas verträgt bzw nicht verträgt ? Wie schnell oder lange können die Bauchweh kommen ?
Ich würde ihr gerne Wasser bzw Fencheltee anbieten. Zum Gewöhnung an den Becher. Eine Bekannte hat mich aber auf die Wasservergiftung hingewiesen. Wie viele ml sind unbedenklich?
Als nächstes möchte ich den Abendbrei ersetzen. Allerdings habe ich etwas Bedenken ... - sie hat bisher 2mal eine angerührte Flasche bekommen und danach erbrochen ( etwa 3 Std danach / nicht gespuckt, sondern erbrochen )
Woran könnte das liegen ?
Wie gehe ich damit um ?
Vielen Dank im Voraus
von
Glück17
am 21.08.2017, 14:01
Antwort auf:
Beikost / Abendbrei
Liebe „Glück17“,
um zu sehen, ob ein Lebensmittel vertragen wird, reichen drei Tage aus.
Am Anfang wird deshalb empfohlen eine neue Zutat drei Tage lange zu geben und jeden vierten Tag ein neues Gemüse in den Speiseplan mit aufnehmen.
Am Anfang der Beikost kann es schon mal zu Blähungen und auch Bauchgrummeln kommen. Das ist normal. Der Darm kannte bis dahin ja nur Milch und jetzt kommt was neues dazu, das Ballaststoffe mitbringt. Das noch unreife Verdauungssystem Ihres Babys, muss sich erst an die neue Nahrung gewöhnen.
Wenn Sie beim Menü (mit Fleisch) angelangt sind, können Sie aber täglich abwechseln. Sie müssen dann nicht immer wieder von vorne anfangen, sondern können gleich zu einem anderen Menü übergehen.
Sie können gerne das Trinken aus dem Becher mir Wasser oder Tee einüben.
Bieten Sie einfach nach dem Bei etwas Wasser an. So lernt Ihr Mädchen, dass Getränke dazugehören. Sind Sie aber nicht enttäuscht, wenn Ihr Mädchen nichts / nicht viel trinken mag. Ist wird sicher noch nicht durstig sein.
Der Durst entwickelt sich erst noch. Wird die Nahrung insgesamt fester (dritter Brei, nur noch ein bis zwei Milchmahlzeiten), verspüren die Kleinen erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser oder Tee zu stillen.
Beim zusätzlichen Trinken dürfen Sie auf Ihre Kleine vertrauen.
Es gibt zur Orientierung eine Empfehlung für ein Kind 7-12 Monate sind das etwa 400 ml Flüssigkeit pro Tag. Wobei die Milch mit dazugerechnet wird. Noch decken die 4 bis 5 Milchmahlzeiten 100% ihres Flüssigkeitsbedarfs.
Sie brauchen keine Sorge wegen einer „Wasservergiftung“ haben. Die Berichte die man z.B. im Internet findet, beziehen sich auf den Fall, in dem einem wenige Wochen alten Säugling ausschließlich stark verdünnte Muttermilch gefüttert wurde. Hier hatte das falsche Verhältnis von Nährstoffen zu Wasser traurige Folgen.
Bei so einer „Wasservergiftung“ geht es nicht um Getränke wie Wasser oder Tee, sondern um eine falsch zubereite Säuglingsmilchnahrung (zu wenige Pulver auf zu viel Wasser).
Was das Trinken betrifft, können Sie wie oben geschrieben ganz auf das Durstempfinden Ihres Mädchens vertrauen.
Als grober Richtwert kann man sagen, dass pro Monat eine neue Beikostmahlzeit eingeführt und so eine weitere Milchmahlzeit ersetzt wird. Das kann dann klassisch der abendliche Milchbrei sein oder der Getreide-Obst-Brei am Nachmittag. Richten Sie sich auch hier ganz nach den Vorlieben und der Reife Ihrer Kleinen.
Wenn Sie mit dem Milchbrei kein gutes Bauchgefühl haben, reichen Sie doch zunächst den Getreide-Obst-Brei.
Sie können den Getreide-Obst-Brei auch abends reichen oder auch am Nachmittag, der dritte Brei könnte dann der Milch-Getreide-Brei sein.
Es könnte eine Unverträglichkeit/Allergie hinter dem Erbrechen stecken. Sprechen Sie bitte unbedingt mit Ihrem Kinderarzt vor Ort über diese Auffälligkeiten Ihrer Tochter. Nur er kann herausbekommen, was dahinter steckt. Und er wird Ihnen auch eine alternative Milchnahrung empfehlen. Wir haben keine milch- bzw. lactosefreie Milchnahrung im Sortiment und auch keinen passenden Milchbrei..
Gerne können Sie auch die Kinderärzte im Nachbarforum „Nahrungsmittelunverträglichkeit“ (Dr. med. Claßen, Dr. med. Koch) befragen, beide sind Profis auf diesem Fachgebiet.
Wenn es eine Unverträglichkeit/Allergie ist, dann wird Ihnen Ihr Kinderarzt eine Spezialmilchnahrung empfehlen, mit der Sie Getreideflocken ( https://www.hipp.de/beikost/produkte/milch-getreidebreie/bio-getreidebreie-zum-anruehren/ ) zu einem Milch-Getreide-Brei anrühren können. Auch Muttermilch könnten Sie zum Anrühren der Getreideflocken nutzen.
Auch zwei Getreide-Obst-Breie am Tag wären möglich. Die Muttermilch sollte dabei aber nicht zu kurz kommen… Insgesamt braucht Ihr Mädchen 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei), um ausreichend mit Milch und Calcium versorgt zu sein.
Sonnige Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 22.08.2017