Chronisch kranke und behinderte Kinder

Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Inga am 19.09.2003, 13:28 Uhr

Wahrnehmungsstörung mit Hyperaktivität

Hallo, bin noch ganz neu hier...ich habe einen Sohn mit Wahrnehmungsstörungen und Hyperaktivität. Marco ist jetzt knapp zweieinviertel und läuft schon jetzt von morgens bis abends wie eine aufgezogene Motorsäge umher. Er ist entwicklungsverzögert und hat eine massive Störung der Propriozeption/Körpereigenwahrnehmung. Schon jetzt haben unser Sohn und wir teils schlechte Erfahrungen gemacht, da er sich nicht konzentrieren kann, geschweige denn in irgendeiner Form spielen. Zu dem kommt noch eine Hypertonie/erhöhte Muskelspannung was ihn immer sehr angespannt und mit den Händen flatternd aussehen lässt, wo wir uns schon so manchen komischen Blick eingefangen haben.In einer Krabbelgruppe hat man uns jetzt zu verstehen gegeben, wir sollten doch bitte nicht mehr kommen, da Marco zu viel Unruhe reinbringt !! Er ist bereits an einem Früherkennungszentrum vorgestellt und soll nächstes Jahr in eine heilpädagogisch-integrative Einrichtung. Ich suche einfach andere betroffene Mütter die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, auch mit dem Missverständnis im Umfeld. Man steht bei sowas nämlich ziemlich allein da und die meißten glauben sowieso nur man hätte ein verzogenes Kind das keine Grenzen kennt! ich würde mich freuen wenn jemand antwortet. Liebe Grüße, Inga mit Marco

 
2 Antworten:

Re: Wahrnehmungsstörung mit Hyperaktivität

Antwort von sweet am 20.09.2003, 11:08 Uhr

Hallo, herzlich willkommen hier.
Ich kann dir das alles gut nachfühlen.
Mein Sohn ist zwar mittlerweile 9 Jahre,
aber wir kämpfen immer noch mit der
WAhrnehmungsstörung. Die Hyperaktivität
haben wir eigentlich gut im Griff, wenn
man das so sagen kann.
Christian kam in der 28. SSW mit 960 g
zur Welt u. musste 2,5 Monate im Brutkasten liegen. Dort wurde ihm (wie
heute) kein Nest gemacht, er konnte
sich bzw. seinen Körper nicht spüren
u. von da bekam er die WAhrnehm.störung.
Er konnte auch nicht stillsitzen, war
immer am Zappeln u. fuchtelt leider
heute noch mit seinen Händen wild durch
die Gegend, um seinen Körper zu spüren.

Nach Physiotherapie bekam ich einmal
wöchentlich eine Frühförderin zu mir
nach Hause. Chr. schoß sein Spielzeug
nur nach kurzem Blick darauf, durch die
Gegend, ohne Rücksicht auf Verluste.
Wir nahmen ihm dann konsequent alles
weg, bis er nichts mehr hatte u. mal
überlegen musste. Wir haben ein gutes
Jahr gebraucht, mit viel Liebe , immer
wieder Konsequenz und unendlicher Geduld,
die mir heute ab und zu ausgeht.
Er hatte immer mit den Fersen in den
Fliesenboden gehaut - o. er ging mit
dem Kopf durch die Tür oder Mauer.
Er bekam nie einen blauen Fleck, ist
am Asphalt gekrabbelt! Hat bzw. hatte
eine sehr hohe Schmerzgrenze. Er hat
immer eigenartige Stereotypen, z. B.
die Spieluhr ganz nah ans Ohr, sich
im Kreis gedreht, mit Händen dauernd
geklatscht o. gefuchtelt.
Nach der Frühförd. 2 Jahre - kam er
in den heilpäd.Kiga, wo er irrsinnig
viel gelernt hat. Wir bekamen u. machen
jetzt Mototherapie - zur Körperwahrnehmung sehr wichtig.
Durch diesen Wahrnehmungsfehler kann
er überhaupt keine Gefahren erkennen,
kann nicht alleine über die Straße gehen. Das ist für mich das Schlimmste,
aber ich möchte dir keine Angst machen.
Aber schau einfach, dass du ihn optimal
fördern kannst - vielleicht könnt ihr
auch eine Mototherapie beginnen. Chr.
bekam diese dann mit 6 Jahren das erste
Mal. Sie hilft uns sehr, Hippo ist auch
sehr zu empfehlen später.
Wenn du Fragen hast, kannst du mich auch
gerne privat anmailen. Addy ist oben.
Mit dem Umfeld der anderen muss ich
mich heute noch rumärgern.
Habe leider jetzt keine Zeit mehr.
Liebe Grüße
Sabine

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wahrnehmungsstörung mit Hyperaktivität

Antwort von DickeMaus am 25.09.2003, 10:13 Uhr

Hallo Inga, das hat sich eben angehört, als ob du von Nicolas erzählst. Das kenne ich gast ganz genauso. Nicolas wird morgen 4 und da gucken die Leute noch mehr, da in dem Alter man sich ja besser benehmen müßte. Er hat eine Hemiparese links und dadurch bedingt Wahrnehmungsstörungen ( die linke Körperhälfte spürt er auch sehr schlecht), ist entwicklungsverzögert und wahrscheinlich ADS. Er soll jetzt Ritalin kriegen und ich weiß nicht so recht. Er rast auch von morgens bis abends durch die Gegend und ist kaum kleinzukriegen. Grenzen kennt er nicht und er ist auch nicht sehr feinfühlig. Das wirkt sich natürlich auf seine kleine Schwester aus, die auch schon so wuselig wird.
Würde mich gerne mal mit dir austauschen oder auch mit anderen, die dieselben Probleme haben. Bin mit den Nerven ziemlich am Ende.Meine mail ist hier hinterlegt.
Tschüssi Petra mit Nicolas

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.