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Geschrieben von Bongo am 14.09.2004, 16:13 Uhr

Vertrauensbruch nach Vojta - Therapie!!

Hallo,
mein Sohn (10 Monate) schreit sehr schrill und laut, wenn ihm etwas nicht passt, wenn etwas nicht schnell genug geht usw., benötigt jede Sekunde einen um sich und meckert allgemein ziemlich viel, obwohl er eigentlich ein sonniges Gemüt hat und auch sehr oft lacht. Das sind schon mal richtige Wutanfälle, auch es sich bei einem Baby komisch anhören mag. Manchmal schmeist er sich auch mal hin, ballt die Fäuste oder drückt die Zähne fest aufeinander wenn er schreit. Ich muss noch dazu sagen, dass er sehr sehr energisch, temparamentvoll ist und einen extrem starken Willen hat, den er jetzt schon konsequent durchsetzen möchte. Er kann sogar seine 5-jährige Schwester schon mal mit seinem Verhalten einschüchtern, obwohl sie auch ähnliche Charakterzüge zeigt. Wenn ich das Zimmer für eine Sekunde verlassen will, oder mich schon im gleichen Zimmer umdrehe geht das Theater los.

Er kann krabbeln wie ein Weltmeister, hat auch schon seinen ersten freien Schritt getan aber er sitzt da und heult lieber anstatt mir nach zu kommen. Fast bei jeder Gelegenheit will er auf den Arm genommen werden, wo er aber auch nur Sekunden verbringt und dann wieder anderweitig beschäftigt werden will. Ich habe das Gefühl seine Spielsachen langweilen ihn zu Tode und er braucht dauernt neue Ideen, neue Beschäftigungen, neue Gesichter zum angucken usw.

Das Ganze hatte ich auch Dr. Posth beschrieben und er meinte, dass mein Sohn höchstwarscheinlich keine starke Bindung zu mir, bzw uns, bisher bauen konnte und deshalb so reagiert. Deshalb würde ihm die Loslassung sehr schwer fallen. Da ist mir ein Licht aufgegangen. Wir haben 6 lange Monate lang mit ihm KG nach Vojta gemacht, bzw. machen müssen, was eine sehr harte und nervenaufreibende Zeit für uns alle war. Das war in meinen Augen ein Vertrauensbruch, da wir drei mal am Tag etwas gemacht haben, was er überhaupt nicht wollte. Er hat sich sehr energisch dagegen gewehrt und in höchsten Tönen, die man sich vorstellen kann geschrieen.

Es war eine Therapie, was wir durchziehen mussten und sich auch - was die körperliche Gesundheit meines Sohnes angeht- bezahlt gemacht. Nun ist die Therapie seit kurzem erfolgreich beendet worden, aber wahrscheinlich auch Spuren auf seiner kleinen Seele hinterlassen. Die KG haben wir zu Hause mit meinem Mann abwechselnd praktiziert.
Wie sollen wir uns ihm gegenüber jetzt verhalten. Sein KA meinte bloß nicht verwöhnen aber wenn wir ihn ignorieren oder etwas härter vorgehen, würde sich die Situation doch nur noch verschlechtern. Seine Laune ist manchmal unerträglich und ich bekomme dann keine Luft mehr.

Wenn die mütterliche oder väterliche Bindung bisher nicht vollständig stattgefunden hat oder gestört ist, wie kann man wieder alles gut machen??Wie kann ich ihm Grenzen zeigen, ohne ihn von mir zu stoßen?
Kennt jemand vielleicht etwas ähnliches?
LG
Bengü

 
7 Antworten:

Re: Vertrauensbruch nach Vojta - Therapie!!

Antwort von Ellert am 14.09.2004, 17:03 Uhr

Hallo Bongo

mein Sohn hat starke autistische Züge
aber auf Voijta habe ich das bisher nie zurückgeführt
wäre aber auch einen Gedanken wert...

dagmar

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Re: Vertrauensbruch nach Vojta - Therapie!!

Antwort von Heike71 am 14.09.2004, 18:32 Uhr

Wir turnen nun schon seit Mitte Dezember03 mit unserem Sohn nach Vojta, der Mutter-Vater-Kind-Bindung hat es nicht geschadet.

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Re: Vertrauensbruch nach Vojta - Therapie!!

Antwort von leschi am 14.09.2004, 20:11 Uhr

Hallo,

wir turnen auch schon seid 1,5 Jahren nach Vojta. Bei uns hat das auch nichts an der Mutter-Vater-Kind - Bindung geschadet. Im Gegenteil, wir haben ein sehr inniges Verhältnis zu unserer Kleinen.

Grüße
leschi

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Re: Vertrauensbruch nach Vojta - Therapie!!

Antwort von Lumbeck_on_tour am 15.09.2004, 9:24 Uhr

Hallo,

mein Sohn wollte sich nach Vojta nicht mehr anfassen lassen. Da er auch noch ein Frühchen ist, waren alle Berührungen für ihn mit unangenehmen verbunden.
Du brauchst sehr viel Geduld damit dein Kind vertrauen zu dir fasst und merkt das Berührungen auch etwas schönes sind.
Meiner hatte auch Verlustängste hat auch immer geweint wenn ich denn Raum verlassen haben.
Nehm ihn einfach mit. Setz ihn irgendwo rein wo er dich sieht und beobachten kann. Meiner hat übrigens auch einen starken Willen.
Ich hab auch Babymassage und Babyschwimmen gemacht. Ist sehr gut um Körperberührungen mit etwas angenehmen zu verbinden und Vertrauen zu fassen.

Laß ihn nicht weinen. Er braucht die Zeit um Vertrauen zu Euch aufzubauen. Bei uns hat es auch sehr lange gedauert.

Hoffe konnte etwas helfen.

LG

Birgit mit Leon

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Re: Vertrauensbruch nach Vojta - Therapie!!

Antwort von mama-von-felix am 15.09.2004, 13:51 Uhr

Hallo,

wir turnten mit Felix das erste halbe Jahr auch nach Vojta. Es war eine wirklich harte Zeit. Danach mußten wir aus anderen Gründen auf Bobath umstellen. Und in dieser Zeit war Felix sehr unausgeglichen, anhänglich, so ähnlich wie Du Deinen Sohn beschreibst.

Seit gut einem Monat Turnen wir wieder nach Vojta. Ich muss sagen, es tut unserem Sohn sehr gut. Wir turnen allerdings "nur" einmal täglich, dafür aber konsequent. Seine Fortschritte sind besser und er ist viel ausgeglichener. Wahrscheinlich weil er sich besser bewegen kann. Er kann sich auch mal ein paar Minuten allein beschäftigen und braucht nicht mehr ständigen Blickkontakt. Vojta ist immer noch mit viel Geschrei verbunden, aber nicht mehr so schlimm wie am Anfang und Felix beruhigt sich nach den Übungen erstaunlich schnell. Es gibt auch immer eine kleine Belohnung danach für ihn. Wir kleben jeden Tag ein kleines Abziehbildchen auf seine Kommode.

Mein Mann kann die Turnerei z.B. auch nicht mit ihm machen, da es ihm fast das Herz zerreißt. Aber er akzeptiert dass ich mit Felix turne und sieht auch die positiven Seiten der Vojta-Therapie.

So unterschiedlich können die Erfahrungen sein.

Liebe Grüße
Margit mit Felix

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Re: Vertrauensbruch nach Vojta - Therapie!!

Antwort von berita am 18.09.2004, 8:08 Uhr

Vielleicht kannst du aus dem Buch "Smart Love" was rausziehen, es geht darum, wie man seinen Kind durch liebevolles Lenken innere Zufriedenheit geben kann. Grenzen zeigen ohne Vertrauensbruch.

LG
Berit

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Re: Vertrauensbruch nach Vojta - Therapie!!

Antwort von LeMiMa am 22.09.2004, 21:32 Uhr

Hallo,
also, wir turnen auch nach Vojta mit unserer Lütten. Wenn wir von der KG kommen, und ich sie zu Hause hinlegen möchte zum Wickeln, weint sie auch direkt wieder. Allerdings lässt sie sich dann auch wieder total schnell beruhigen. Ich glaube nicht, dass bei euch ein Vertrauensbruch wegen der V.-Therapie stattgefunden hat. Ich denke, dass euer Sohn nur eine Phase durchmacht, die allerdings nichts mit dem Vertrauen in und zu euch zu tun hat.

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