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Geschrieben von Krümel_Türkei am 01.04.2004, 9:43 Uhr

ND oder atopisches Ekzem??

Hallo,

ich bin neu hier. Mein Sohn (10 Monate) hat Neurodermitis oder ein atopisches Ekzem. Bisher dachte ich, das ist dasselbe... Nach ein paar Beiträgen hier im Forum scheint es aber nicht so zu sein. Wo ist der Unterschied?? Ich hoffe, mir kann das einer beantworten...

Mein Kleiner hatte erst nur trockene Hautstellen an Armen und Beinen und ab und zu mal rote Flecken in den Kniekehlen. Seit kurzem aber ganz fiesen roten und trockenen Ausschlag im Bereich von Ausschnitt, Schulter und Rücken, auf dem Rücken auch noch so kleine Pickelchen. Das ist schon seit mindestens 3 Wochen so. Ich hatte (dummerweise, weil keine Ahnung von Allergien, ND etc.) Weizengrieß gefüttert und den Weizen im Verdacht. Aber ich habe den jetzt schon seit ca. 1,5 Wochen nicht mehr gefüttert, die Symptome werden nicht besser und er kratzt sich inzwischen auch ab und zu, wenn auch nicht so doll. Kann das wirklich der Weizen sein? Wie lange dauert es denn, bis die Symptome weggehen, wenn man das LM weglässt? Ich weiß auch nicht, was es sonst sein soll... Habe seine Ernährung sonst nicht verändert.

Könnten es auch die D-Fluoretten sein?

Ich bin echt völlig ratlos. Als Creme nehme ich zurzeit Asche Basis Lotio und Creme, hilft an Armen und Beinen gut, aber auf Schulter und Rücken scheint es gar nicht zu wirken. Linola Fett habe ich auch da. Ansonsten ist es schwierig, hier gibt es solche Cremes nicht, nur mit Cortison und das will ich nicht.

Hat jemand Erfahrungen mit Halicar Salbe gemacht? Habe gelesen, dass die den Juckreiz lindern soll.

Viele Fragen, ich hoffe, ihr antwortet zahlreich und ich werde ein wenig schlauer!!

Danke, Anja

 
7 Antworten:

Re: ND oder atopisches Ekzem??

Antwort von berita am 01.04.2004, 19:14 Uhr

Hallo,

also meines Wissens ist das genau das selbe. Hab nochmal im Roche-Lexikon geschaut, da wird es auch so gesehen.

Sollte die Reaktion nur auf dem Weizen beruhen, muesste sich schon eine Besserung zeigen, denke ich. Das Problem ist oft nur, dass mehrere Faktoren reinspielen. Was kriegt er denn sonst noch so zu futtern? Grade in Glaeschen versteckt sich ja so einiges.

In D-Fluoretten ist Erdnussoel, das kann auch manchmal Probleme machen. Einfach mal ausprobieren, ob weglassen was bringt.

In Frage kommen auch Reaktionen auf Kosmetika, Waschmittel, Tierhaare, Kleidung (besser nur Baumwolle an die Haut).

Irgendwann macht ein Allergietest schon Sinn.

LG
Berit

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Re: ND oder atopisches Ekzem??

Antwort von Krümel_Türkei am 02.04.2004, 7:35 Uhr

Hallo Berit,

danke für deine Antwort!

Er bekommt gar keine Gläschen (nur ganz am Anfang hat er Frühkarotten aus dem Glas bekommen, da waren wir gerade in Deutschland), weil es hier überhaupt keine brauchbaren Gläschen gibt (überall mehrere Sachen drin, zudem Zucker und noch son Kram, den keiner braucht...).

Ich koche also selbst. Mittags gibt es Kartoffel-Zucchini-Brei mit Haferflocken (als Fleischersatz, weil ich keine TK-Truhe habe und nicht so kleine Mengen zubereiten kann), abends Apfel mit Haferflocken. Andere Getreideflocken gibt es hier nicht, ich habe aber schon einige ausprobiert, die ich aus Deutschland mitgebracht hatte. Reisflocken mag er nicht. Hirse war auch o.k., hatten wir als Pulver, richtige Flocken sind wohl für den Darm nicht so verträglich. Dann bekommt er noch ab und zu Reiswaffeln und Dinkelzwieback. Ich habe bisher nicht groß variiert, gerade wegen der Ekzeme. Es kann eigentlich gar nicht so viel in Frage kommen, oder kommt es vor, dass ganz plötzlich eine Allergie gegen was auftritt, was er schon 2 Monate vertragen hat?
Die D-Fluoretten bekommt er auch noch nicht so lange, vorher hat er nur Vitamin D bekommen. Könnte also sein, dass die Schuld sind.

Gruß, Anja

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Re: ND oder atopisches Ekzem??

Antwort von nickymaus am 02.04.2004, 10:02 Uhr

Hallo,

meien Tochter hat auch ND, und aus meiner Erfahrung würde ich sagen, laß mal die Haferflocken weg. Und die D-Fluoretten, habe ich meiner Tochter auch nicht gegeben, auf anraten meines Hautarztes. Ich habe ihre Nahrung immer minimal mit Fluorsalz gewürzt.
Und was den Kindern auch super Hilft ist viel Sonneschein. Cortison würde ich auch nur den geben, wenn wirklich alles andere nicht hilft.

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Re: ND oder atopisches Ekzem??

Antwort von Krümel_Türkei am 02.04.2004, 10:34 Uhr

Oh nein, bitte nicht die Haferflocken... Außer denen gibt es hier in der Türkei nämlich gar keine anderen Getreideflocken. Nur Reismehl und das ist total eklig. Und außerdem hatte ich die ja als Ersatz für Fleisch in den Brei getan... Nicht, dass er mir jetzt auch noch einen Eisenmangel bekommt.

Mist, das wird ja alles immer komplizierter!!

Trotzdem danke für eure Beiträge, man kann ja nur ausprobieren, aber es hilft, wenn andere ihre Erfahrungen erzählen. Sonst weiß man ja gar nicht, wo man überhaupt anfangen soll.

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Re: ND oder atopisches Ekzem??

Antwort von nickymaus am 02.04.2004, 11:14 Uhr

Ich habe auch immer selbst gekocht, und hatte dann aber die Möglichkeit einzufrieren.
Hast Du den niemanden, der Dir Nahrungsmittel aus Deutschland für Deine Tochter schicken kann? Sonst versuche es doch mal mit gedünstetemGeflügelfleisch. Natürlich in entsprechender Menge zum Gemüse. DAs kann man doch auch für 2 Tage kochen, und im Kühlschrank auf bewaren.
LG Nicole.

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Vorsicht mit Cortison!

Antwort von Espana2000 am 08.04.2004, 10:44 Uhr

1. Nahrungsmittelallergien, Atopie

Allergien als immunologische Antwort auf ein in der Nahrung enthaltenes Antigen äußern sich im Säuglingsalter vowiegend in den Symptomen (atopische) Dermatitis und gastrointestinale Reaktionen vom Soforttyp, seltener sind Allergien der Atemwege wie obstruktive Atemwegsreaktionen und Rhinitis.
Als Atopie wird die genetische Komponente bezeichnet, die Ausmaß und Art der allergischen Überempfindlichkeitsreaktionen bestimmt.
Als potentiell atopisch müssen alle Kinder angesehen werden, die zumindest ein Elternteil oder ein Geschwister mit bekannter Allergie haben. Das ist bei ca. 30% aller Neugeborenen der Fall.
Ob bei bestehender Atopie eine allergische Reaktion auf ein Nahrungsmittelantigen auftritt, hängt von der Natur des Antigens, der Menge, Frequenz und Dauer seiner Zufuhr, vom Alter und immunologischen Status des Kindes und von Umweltfaktoren (Rauchen, Staub, Tiere im Haushalt etc.) ab.
Häufige Allergieauslöser:
Getreide: Weizenmehl
Bohnen und Hülsenfrüchte: Soja, Erdnüsse, getrocknete Bohnen, Erbsen, Linsen
Gemüse: Sellerie, Paprika, Sauerkraut, Radieschen, Rettich, Meerrettich
Früchte: Zitrusfrüchte, alle Beeren (außer Blaubeeren), Kiwi, Ananas, Mango, Pfirsich, Rhabarber
Tierische Nahrungsmittel: Milch, Käse, Quark, Joghurt, Eier, Schweinefleisch, Fisch
Nüsse und Samen:
alle Nüsse, Mandeln, Pistazien, Ölfrüchte, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne
Gewürze:
ausländische Gewürze wie Zimt, Muskat, Curry, Vanille
Süßes: Zucker, Süßwaren, Honig
Anmerkung: Die Zutatenliste gibt nicht notwendigerweise über alle Inhaltsstoffe Auskunft!
Die Liste der Zutaten die für verpackte Lebensmittel gesetzlich vorgeschrieben ist, gibt lediglich Aufschluss nach den gesetzlichen Vorschriften, und nach der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung müssen zusammengesetzte Zutaten mit einem Anteil von weniger als 25 Prozent nicht deklariert werden. So kommt ein Hühnerei nicht nur in die verschiedensten Backwaren sondern auch in die Wurst. Kuhmilch findet sich beispielsweise auch in Wurst und darüber hinaus sogar in Schafs- und Ziegenkäse. Trockenfrüchte werden zuweilen mit Mehl bestäubt, um das Kleben zu verhindern.

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NACHTRAG Nahrung!!!

Antwort von Espana2000 am 08.04.2004, 10:50 Uhr

Zur Nahrung noch mal: Es gibt keine speziellen "Neurodermitis-Diäten". Wichtig ist es, in jedem Einzelfall genau herauszufinden, welche Nahrungsmittel der Einzelne verträgt und welche nicht. Ein generelles Weglassen aller möglicherweise unverträglichen Lebensmittel aus dem Speiseplan kann eine unnötige Einschränkung der Lebensqualität und eine Mangelernährung zur Folge haben. Gilt eine Nahrungsmittelallergie als gesichert, so muss dieses Nahrungsmittel STRIKT GEMIEDEN werden!!!

Bei Neurodermitis häufig unverträgliche Lebensmittel:

Lebensmittel mit hohem Allergenpotential:Kuhmilch, Kuhmilchprodukte, Hühnerei, Nüsse, Kräuter, Gewürze, Weizen und andere typische Brotgetreide, Soja, Fisch
Säuren:Zitrusfrüchte, Kiwi, Stachelbeeren, Johannesbeeren, Rhabarber, Fruchtsäfte, Essig. Gerade Zitrusfrüchte können zu einer direkten Reizung der Haut führen und sollten nur sparsam verzehrt werden.
Süßungsmittel:Zucker, Honig, Süßigkeiten, weil sie im Körper Säuren bilden
Histaminreiche Lebensmittel:
Vergorene Nahrungsmittel wie Sauerkraut, Tomaten (auch als Ketchup), geräucherter Fisch (Makrele), Fischkonserven (Thunfisch), reifer Käse, Hefeextrakte z. B. als Würzmittel in Fertiggerichten, Rohwurst wie Salami und Schinken
Getränke:Alkohol, Kaffee und schwarzer Tee. Koffeinhaltige Getränke und Alkohol regen, ebenso wie scharfe Gewürze, die Schweißproduktion an und können so die Krankheitssymptome und den Juckreiz verstärken.

Und hier nun Lebensmittel, die bei Neurodermitis häufig gut vertragen werden (NICHT BEI ALLEN KINDERN GLEICH!!! AUSPROBIEREN IST HIER WICHTIG, ABER BITTE LANGSAM!):

Getreide: Reis, HAFER, Gerste, Hirse, Buchweizen
Fleisch: Lamm, Pute, Huhn, Rind, Wild, Bio-Schweinefleisch
Gemüse: Blumenkohl, Spargel, Bohnen, Erbsen, Kohlrabi, Lauch, Linsen, Mangold, Pilze, Rosenkohl, Rotkohl, Weißkohl, Wirsing, Zucchini
Obst: Pfirsich, Aprikose, Birne, Brombeeren, Heidelbeere, Mango, Wassermelone
Kaltgepresstes Pflanzenöl, Sonnenblumenöl, milchfreie Margarine, ungehärtetes Kokosfett, Palmkernfett
Getränke: Mineralwasser, Blättertees aus Brennnessel-, Melissen-, Brombeerblättern
Milchprodukte: von Ziege, Schaf, Stute, außerdem werden hin und wieder auch Sauermilcherzeugnisse (Joghurt, Dickmilch) aus Kuhmilch gut vertragen.

Ich hoffe, ich konnte einigen helfen, wenn auch alles etwas lang ist, das Thema ist halt umfassend!
Und wie immer bei den Kids:
Ruhe bewahren! *grins*

Alles Gute für Euch!

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