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Geschrieben von Bongo am 05.04.2004, 17:40 Uhr

Krankengym. nach Vojta, eine Tortur für meinen Sohn!! Wer hat Erfahrungen??

Hallo,
bei meinem Sohn wurde (5 Monate alt) zentrale Koordinationsstörung festgestellt und unser KA hat uns KG nach Vojta verschrieben. Dort lernen wir Übungen, die wir an unserem Sohn ausführen und das täglich vier mal. Bis jetzt haben wir zwei Übungen und dazu wird noch eine hinzu kommen, das heißt die Dauer der ganzen Übung wird sich noch mehr in die Länge ziehen. Er weint so Herz zerreisend, kann ich garnicht beschreiben. So laut, das er unsere tröstenden Worte dabei nicht einmal hören kann und wehrt sich sehr heftig, schmeisst sich hin und her, was auch uns verhindert die Übungen richtig durchzuführen. KG meinte egal wie er weint wir müssten dadurch. Er hat schon total das Vertrauen in uns verloren. Wenn ich ihn schon auf die Wickelkommode lege, wo wir immer die Übungen machen, fängt er an jämmerlich zu weinen. Beim an- und umziehen ebenfalls, da wir ihn für die Übungen komplett ausziehen.
Ich bin fest überzeugt, dass dieses lange und sehr heftige Weinen bei ihm nicht ohne Spuren bleiben wird.Er sieht doch, dass wir ihm diese Unannehmlichkeit bereiten und obwohl er sich heftigst wehrt, hören wir nicht auf und machen bis zum Ende. Kann er nicht einen Schaden dadurch bekommen? Es wird ja noch mehrere Monate dauern, im besten Fall bis er stehen kann. Wie soll er und auch wir das nur durchhalten
Kann man vielleicht noch etwas anderes tun, zusätzlich zu den KG-Übungen. Wie kann man ihn noch fördern? Er soll eine leichte Linksneigung haben. Man geht davon aus, dass es während der schweren Geburt passiert ist - alles andere hat man ausschließen können. Erst 11 Stunden sehr heftige Wehen und danach Kaiserschnitt, weil er einfach zu groß für mich war. Nachher hieß es, er hätte garnicht anders auf die Welt kommen können.
Mein KA ist die nächsten 10 Tage leider im Urlaub. Wie sieht es aus mit KG nach Bobath. Diese KG soll humaner sein?
Wird diese auch bei Zentraler Koordiantionsstörung angewandt? Er kann den Kopf in beide Richtungen drehen, beide Hände benutzen: also äußerlich ist ihm nichts anzumerken. Er dreht sich aber nur auf die linke Seite auf den Bauch.

Danke
LG
Bengü

 
13 Antworten:

Re: Krankengym. nach Vojta, eine Tortur für meinen Sohn!! Wer hat Erfahrungen??

Antwort von Heike71 am 05.04.2004, 18:30 Uhr

Hallo,
ich schreibe das jetzt ungern, aber oder ihr müßt damit rechnen das euer Kleiner ernste Schäden zurück behalten wird ;-(
Schmerzen haben die nicht dabei, sie haßen mehr das fixieren an der Gymnastik. Wir turnen mit unseren eure KG hat recht, ihr müßt da durch, Zwillingen (9 Monate) 3-5 tgl nach Voijta, und bei unserer Tochter konnten wir durch die Voijtatherapie die cerepbralparetische Bedrohung abwenden, bei unserem Sohn war es leider schon zu spät.

Das Vertrauen verlieren sie nicht, da sie in dem Alter schnell wieder vergessen.Wir hatten auch erst die Angst, haben aber nach 4 Monaten Therapie festgestellt, das es unnötig war.
Bei den meisten Motorikstörungen in den ersten Lebensmonaten macht man mit Voijta die besten Fortschritte.

Am besten gewönnt man sich daran, wenn man versucht während der Therapie abzuschalten. Ist zwar schwierig, mit der Zeit klappt es bestimmt auch bei Euch.

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Re: Krankengym. nach Vojta, eine Tortur für meinen Sohn!! Wer hat Erfahrungen??

Antwort von Mauschel am 05.04.2004, 18:41 Uhr

Hallo,
ich mußte mit meinem Sohn vom 2. Monat an nach Vojta turnen solange bis er selbstständig gelaufen ist. Zu Hause mußte es 5x am Tag sein und einmal die Woche im SPZ.
Zwischendurch habe ich auch gedacht ich schmeiße es einfach hin weil er wie am Spieß geschrien hatte. Meine KG sagte mir ich soll es durchziehen da er sonst nie laufen kann und die Motorik nicht funktioniert.
Jetzt ist Justin 5 Jahre alt und ich bin froh das ich damals nicht das Handtuch geworfen habe. Er ist jetzt ein ganz normaler Junge der laufen kann und wo die Motorik stimmt.
Damals hätte ich die KG verfluchen können, weil ich dachte sie fügt Justin Schmerzen zu, aber die Kiddis weinen nur weil durch das Punktedrücken etwas bewirkt wird was sie nicht wollen. Zumindest hat meine KG es mir so erklärt.
Dein Sohn wird auch nicht das Vertrauen an Dich verlieren.
Also halte durch. Später wirst Du froh sein
LG Janine mit Justin und Jason

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Re: Krankengym. nach Vojta, eine Tortur für meinen Sohn!! Wer hat Erfahrungen??

Antwort von DickeMaus am 05.04.2004, 19:59 Uhr

Hallo, ich kann mich den anderen nur anschließen. Nicolas hat auch 8 MOnate nach Voijta geturnt und wir haben öfter mal mitgeweint. Aber es tut den Kleinen nicht weh, das Weinen ist mehr wegen dem Festhalten. Das hinterläßt auch keine Schäden, da brauchst du keine Angst haben. Aber der Erfolg ist es wert!!! Nicolas hat eine Schädigung der ganzen rechten Hirnhälfte und ist dank der KG mit 8 Monaten gerobbt und mit 14 Monaten gekrabbelt. Heute läuft er und turnt nur noch nach Bobath.
Drücke dir alle Daumen, halte durch!!
Liebe Grüße
Petra

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Re: Krankengym. nach Vojta, eine Tortur für meinen Sohn!! Wer hat Erfahrungen??

Antwort von Martina A. am 05.04.2004, 20:07 Uhr

Hallo!

Wir habe KG nach Bobarth gemacht, weil ich mich geweigert habe, uns die Vojta-Tortur anzutun. Vroni hatte aber auch nur "leichtere" Probleme als Folge eines KISS-Syndroms.

Eine Nachbarin von mir hat ein Super-Frühchen aus der 26. SSW mit 410 und hat auch "nur" Bobarth gemacht, weil ihr Vojta zu heftig war - die Kleine ist jetzt, mit drei Jahren, motorishc unauffällig.

Du kannst ja Deine Ärzte fragen, ob Bobarth nicht auch reicht. Ich muß Dich aber etwas warnen: Auch davon sind nicht alle Kinder restlos begeistert, aber es ist nicht so schlimm wie bei Vojta.

Alles Gute

Martina A.

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Oh je, der Text ist durcheinandergewürfelt, sorry ;-(

Antwort von Heike71 am 05.04.2004, 20:20 Uhr

....

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Re: Krankengym. nach Vojta, eine Tortur für meinen Sohn!! Wer hat Erfahrungen??

Antwort von Sabrinau am 05.04.2004, 20:56 Uhr

Hallo!

Unser Sohn wurde ein halbes Jahr nach Vojta beturnt. Da sich trotzdem keine nennenswerten Entwicklungsfortschritte zeigten, haben wir wieder aufgehört und nach Bobath weitergeturnt. Unser Sohn ist ein gemütlicher Kerl - ihm hat Vojta zum Glück nicht allzu viel ausgemacht. Aber ich hab´s dann halt gelassen, weil es eben nichts brachte.
Nach Bobath wird Jan nun schon ein Jahr beturnt und wir kommen damit gut zurecht.
Ich kenne viele Eltern und KGs, die auf Vojta schwören, habe aber auch mit Eltern und KGs gesprochen, die Vojta ablehnen (die berühmte KG Monika Aly gehört zu den Gegnern von Vojta).
Die Entscheidung für oder gegen Vojta wird dir keiner abnehmen können. Wir haben uns damals dagegen entschieden und sind gut damit gefahren.
Wir haben kurze Zeit nachdem wir mit Vojta aufgehört haben erfahren, dass unser Sohn geistig behindert ist. Und aus einem geistig behinderten Kind lässt sich nun mal auch mit Hilfe von Vojta kein gesundes "zaubern".
Unser Sohn hat dann auch ohne Vojta erstaunlich gute Entwicklungsfortschritte gemacht. Mit Bobath und Frühförderung sind wir sehr zufrieden.
Wie gesagt - die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Wenn du von Vojta nicht überzeugt bist, dann lass es lieber sein.
Guter Buchtipp anbei: Monika Aly, mein Kind im ersten Lebensjahr

Lieben Gruß,
Sabrina

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Re: Krankengym. nach Vojta, eine Tortur für meinen Sohn!! Wer hat Erfahrungen??

Antwort von brummi am 05.04.2004, 21:42 Uhr

Hallo,
ich schließe mich Sabrina an, bzw. möchte sogar noch steigern: Ich lehne Vojta ab. Es gibt (soweit mir bekannt ist) keine Studien, die einen Vorteil gegenüber anderen Therapien belegen, und ich behaupte, daß Vojta sehr wohl die Mutter-Kind-Bindung stört. Also informier dich gut über Alternativen!
Alles gute
Brummi

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@ an die Skeptiker, langer Text

Antwort von Heike71 am 06.04.2004, 0:43 Uhr

Die Störung der Mutter-Kind-Bindung geht dann von der Mutter aus, die ein Problem mit der Therapie hat. Sorry, aber unsere Kinder haben sich dadurch prächtigt entwickelt, erst recht unser Sohn. Als wir mit Voijta anfingen, konnte er gar nichts. Mit 6 Monaten war er auf den Stand eines 4 Wochen alten Babys. Nach kurzer Zeit fing er an, nicht mehr den ganzen Tag über laut zu schreien, sondern er wurde zufriedener. heute wissen wir, das er in seinen eigenen Körper durch die ICP gefangen war, und dadurch das er sich gar nicht bewegen konnte sehr unzufrieden gewesen ist.
Unsere Kinder hängen sehr an uns, sind lustige, ausgeglichene Babys, und ich habe nicht den Eindruck, dass sie ein gestörtes Verhältnis mir und meinem Mann gegenüber haben. Und ich persönlich habe nicht das Gefühl meine Kinder zu mißhandeln. Felix hat DURCH Voijta in 3 Monaten 6 Monate aufgeholt. Bobath dauert bedeutend länger, und bei einigen Krankheitsbildern hat man nicht die Zeit auf Bobath zu vertrauen, weil jeder Monat zählt z. B. Frühbehandlung der ICP, deshalb finde ich es gefährlich direkt von Voijta abzuraten, erst recht, wenn man keine eigene Langzeiterfahrung damit hat. Ich kann es aus der Erfahrung mit meinen Kindern heraus nur empfehlen, und das schreien wird weniger, wenn die Kinder sich daran gewöhnt haben
. Unser Sohn schreit teilweise gar nicht mehr, je nach dem wie gut er sich ablenken läßt und wie er gelaunt ist.

Trotz all dieser positiven Erfahrung mit Voijta freuen wir uns auf den in weiter Zukunft liegenden Wechsel zu Bobath, weil es uns doch teilweise belastet, aber der erzielte Erfolg motiviert uns zum weitermachen, und wenn es dann noch so schwerfällt.

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Re: @ An Alle!!!!!!

Antwort von Bongo am 06.04.2004, 10:34 Uhr

Ich danke euch. Ich werde mich auf jeden Fall bei meinem Arzt nach Bobath erkundigen. Aber ganz abbrechen werde ich auf keinen Fall. Man muss sich glaube ich die Zukunft vor Augen führen und sich über jede kleine Entwicklung freuen. Ich glaube, dann wird mir auch mein Sohn irgendwann mal dankbar sein, wenn er wie die anderen Kinder spielen und hüpfen kann.
Danke und LG
Bengü

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Re: @ an die Skeptiker, langer Text

Antwort von klein Silke am 06.04.2004, 22:10 Uhr

Hallo,
meine Tochter hat ein Jahr nach Bobath geturnt (hat ihr einen Riesen-Spaß gemacht), sie hatte Klumpfüße. Unsere KG hat insgesamt hauptsächlich nach Bobath behandelt, nur in Ausnahmefällen nach Voita und auch dann meist gemischt. Ich denke schon, daß du dich mal erkundigen solltest, ob das nicht möglich wäre.
Etwas anderes muß ich aber auch bemerken: Wenn dein Kind beim wickeln nicht still hält wirst du es auch festhalten, damit es nicht vom Wickeltisch fällt, ganz egal wie er brüllt. Ich glaube nicht, daß es deswegen dann einen psychischen Schaden davon trägt.

LG Inge

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Re: KG nach Vojta

Antwort von ClaSonne am 07.04.2004, 11:30 Uhr

Also auch wir haben schon eine KG Phasa nach Vojta hinter uns und ich muss sagen mit Erfolg. Natürlich hat auch mein Sohn am Anfang furchtbar gebrüllt. Aber mit der Zeit wurde es immer besser. Wir machen gerade eine KG Pause werden aber dann wieder Anfangen. Ich werde dann mit unserer KG besprechen ober wir wieder Vojta machen oder vielleicht auch kombinieren mit Bobath.
Also ich kann nur sagen halte durch der Erfolg wird Dich belohnen.
Das Verhältnis Mutter-Kind wird deshalb keinen Schaden nehmen.

Gruss
Claudi

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Re: Krankengym. nach Vojta, eine Tortur für meinen Sohn!! Wer hat Erfahrungen??

Antwort von Heike&3 am 07.04.2004, 22:25 Uhr

Hallo,

ob die angewandte KG beim eigenen Kind tatsächlich die Erfolge erzielt hat, oder ob dieselben Erfolge auch mit der anderen KG-Art oder sogar völlig ohne KG erzielt worden wären, kann niemand beweisen. Dass angeblich nur durch Vojta-Gymnastik schwere Schäden abwendbar seien, wird immer wieder behauptet - aber ein geschädigtes Gehirn ist und bleibt geschädigt. Die gesunden Areale können evtl. die Arbeit der geschädigten übernehmen, aber dafür ist Vojta nicht zwingend erforderlich.

Hinweisen möchte ich unbedingt auf diesen Artikel, eine vergleichende Studie:
http://www2.uibk.ac.at/bidok/library/medizin/schlack-entwicklungsstoerungen.bdkb#toc8

Ob man sich für Vojta oder für Bobath entscheidet - man sollte hinter der Entscheidung selbst stehen und sie sich nicht von jemand anderem aufzwingen lassen. Ich selbst würde keiner Therapeutin trauen, die die andere Therapie-Art für nutzlos erklärt.

Liebe Grüße

Heike

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Re: @ An Alle!!!!!!

Antwort von lama am 10.04.2004, 2:46 Uhr

Meine Zwillis haben mit 11 Monaten auch Voitha bekommen. Laura später noch einmal mit 2,5 Jahren. Als Baby hat sie geschrien wie am Spieß, aber es hat gut geholfen. Sie haben beide mit dem Krabbeln begonnen mit Beginn von Voitha. Das hat mir Kraft gegeben. Mit 2,5 Jahren war sie anfangs auch widerspenstig, bei der Behandlung selbst aber super ruhig und lieb. Hat wunderbar geholfen.
Zur Kur letztes Jahr wollte ich, dass Laura (gelegentlich Schiefhals) noch mal Voitha oder Bobath bekommt. Bobath ging überhaupt nicht da fremde Umgebung und unfähige Therapeuten. Die Ärztin hatte Voitha abgelehnt, da die Kinder davon Schäden (psychisch) davontrügen!!!!

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