Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von littleCrow am 08.06.2018, 6:43 Uhr

Kind mit ADHD!?

Hat hier jemand ein Kind das ADHD ( heißt das auf Deutsch auch so) hat?
Mein Sohn war gestern beim Psychologen (wir leben in den USA) und wurde mit ADHD diagnostiziert. Ich hatte so was ja schon geahnt, aber trotzdem bin ich geschockt es jetzt auch schwarz auf weiß zu haben. Vorallem als mir der Psychologe sagte, dass mein Kind zudem auch Depressionen hat, hat mich total mitgenommen.
Kann mir hier vielleicht jemand sagen wie man mit einem Kind mit ADHD umgeht/ ihm am besten hilft oder wie es am besten weiter geht?
Medikamente ja oder nein?
Ich weiß garnicht mehr was ich jetzt am besten machen soll. Mein Kind tut mir total leid und ich will, dass es ihm einfach gut geht und er sich wohl in seiner Haut fühlen kann.
Über Tipps, Ratschläge und Erfahrungen würde ich mich sehr freuen!!!

 
18 Antworten:

Re: Kind mit ADHD!?

Antwort von dana2228 am 08.06.2018, 7:41 Uhr

Hier heißt es ADHS
Und ja mein Sohn hat es auch. Sehr sehr früh war uns das klar. Dazu hat er A-typischen Autismus.

Helfen kannst du ihm am besten mit sehr viel Geduld und Verständnis und einem Umfeld was dies auch gut.

Leider wird ADHS hier oft belächelt, als Modediagnose abgetan. In meinen Augen ein grosser Fehler. Die Kinder leiden und bei schweren Fällen, die ganze Familie. Depressionen, Sucht oder ander Psychischen Erkrankungen sind oft im jungen Erwachsenenalter die Folge von unbehandelten ADHS.

Ob ich ein Kind mit Medikamenten behandeln würde, würde sehr stark vom Leidensdruck Abhängen. Sprich: wenn Depressionen schon vorhanden sind, devintiv.

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Re: Kind mit ADHD!?

Antwort von paluja am 08.06.2018, 18:31 Uhr

Hallo,

ich bin Psychologin (und Professorin an der Uni) in den USA und habe eine Praxis, die auf ADHD spezialisiert ist. An der Uni mache ich Forschung zu dem Thema.
Ich kann dir sicher helfen. Schick mir eine message mit deiner email addresse.

Gruss auf Oregon,

C

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Re: Kind mit ADHD!?

Antwort von SStine am 08.06.2018, 19:53 Uhr

Hallo
Am wichtigsten für mich war eine elternschulung, wie ich meinem Kind Struktur und Sicherheit vermitteln kann.
Ein gemeinsames lerntraining mit Kind war auch hilfreich.
Des weiteren sollte dein Kind eine auf seine Bedürfnisse abgestimmte Therapie erhalten.
Wie diese Therapie genau aussieht (medikamentös, psychologisch, Ergotherapie)muss mit dem Behandler vor Ort abgesprochen werden, das kann man nicht pauschal sagen.
Nimm jede Hilfe an, die dir für dich angeboten wird.
Ich wünsche dir und deinem Kind alles gute.

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Re: Kind mit ADHD!?

Antwort von VerenaSch am 10.06.2018, 19:46 Uhr

Wie alt ist denn dein Kind?

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Re: Kind mit ADHD!?

Antwort von littleCrow am 10.06.2018, 22:54 Uhr

Er ist acht.

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Re: Kind mit ADHD!?

Antwort von leonessa am 10.06.2018, 23:18 Uhr

Wenn es wirklich ADHS ist - lass ihn genau testen. Bei uns war es so, dass mein Sohn schon im Kindergarten verhaltensauffällig war. Nach diversen Tests (auch IQ, etc). - war irgendwann klar, dass er ADHS hat. Uns wurde zu Medikamenten geraten - aber wir Eltern waren erst einmal dagegen. Also haben wir folgende Therapien gemacht: Wir hatten alle möglichen Therapien - über Verhaltenstherapie (1,5 Jahre), Konzentrationstraining (10 Stunden), Biofeedbacktraining (40 Stunden), soziales Kompetenztraining (6 Monate).

Letztendlich hat ALLES nicht wirklich geholfen und schweren Herzens haben wir uns für Methylphenidat entschieden (Medikinet oder Equasym). Seitdem er mit Medikamenten richtig eingestellt ist, geht es ihm wirklich gut - die Noten in der Schule sind bei 1-3 (eher 2). Es beschweren sich heute weder Lehrer noch Eltern von Mitschülern bei uns (obwohl das früher an der Tagesordnung war)... Der Sohn fühlt sich auch so richtig gut.

Alles Gute, Leonessa

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Re: Kind mit ADHD!?

Antwort von littleCrow am 11.06.2018, 4:45 Uhr

Hallo,
der Psychologe bei dem ich mit meinem Sohn war, hat ihn genau getestet. Das hat einen ganzen Morgen gedauert (inklusive IQ Test). Er hat mir auch emfohlen ihn mit Medikamenten einzustellen, da das bei so einem schweren Fall das Einzige wäre was helfen würde. Ich hab aber bis jetzt nie Gutes über so was gehört und möchte auch kein “Zombi” Kind das nur noch vor sich hin wegetiert. Aber was ich hier so über die Einstellung mit Medikamenten llese, hört es sich doch sehr gut an und macht mir Hoffnung. Ich wollte einfach mal ein paar Erfahrungsberichte lesen. Als nächstes werde ich mich wohl mal ganz intensiv mit dem KiArzt unterhalten und hören was er so empfiehlt.
Virlen Danke für eure Erfahrungsbericht.

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Re: Kind mit ADHD!?

Antwort von littleCrow am 11.06.2018, 4:45 Uhr

Hallo,
der Psychologe bei dem ich mit meinem Sohn war, hat ihn genau getestet. Das hat einen ganzen Morgen gedauert (inklusive IQ Test). Er hat mir auch emfohlen ihn mit Medikamenten einzustellen, da das bei so einem schweren Fall das Einzige wäre was helfen würde. Ich hab aber bis jetzt nie Gutes über so was gehört und möchte auch kein “Zombi” Kind das nur noch vor sich hin wegetiert. Aber was ich hier so über die Einstellung mit Medikamenten llese, hört es sich doch sehr gut an und macht mir Hoffnung. Ich wollte einfach mal ein paar Erfahrungsberichte lesen. Als nächstes werde ich mich wohl mal ganz intensiv mit dem KiArzt unterhalten und hören was er so empfiehlt.
Virlen Danke für eure Erfahrungsbericht.

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@Leonessa

Antwort von Mucksilia am 11.06.2018, 8:45 Uhr

Solche Posts bauen mich auf...wie alt ist denn dein Sohn?
Meiner ist 8, es ging eine Weile gut, aber im Moment ist wieder Katastrophe.
Er bekommt Elvanse. Ritalin hat nicht gut gegriffen.
Ich habe schon Horror, wenn ich die Nummer von der Grundschule im Display sehe - dann weiß ich, er hat mal wieder irgendeinen Blödsinn gemacht.
Mich zieht das im Moment wieder total runter.
Wir machen Ergo, Legastenie, im letzten Schuljahr Marburger Konzentrationstraining.
Ich höre häufiger, dass es mit fortgeschrittenen Alter besser wird. Unser Kinderarzt sagt das Gegenteil "Warten Sie mal auf die Pubertät..."

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Re: @Leonessa

Antwort von dana2228 am 11.06.2018, 10:41 Uhr

Vor der Pupertät habe ich auch Angst.

Auch ist die Sache mit den Medikamenten sicher nicht schön. Garnicht schön, da gibt es auch nix schön zu reden. Aber oft hast du nur die Möglichkeit so deinem Kind einen halbwegs normalen Werdegang zu ermöglichen. Ich möchte auch nicht das mein Sohn keine Freunde hat, ständig heimgeschickt wird, eine 5 nach der anderen schreibt obwohl es kognitiv mehr könnte, in kein Verein angenommen wird eca.! Was macht das mit einem Kind?????

Die Tabletten zeigen den Kindern Türen, die für andere Kinder weit offen stehen und wo sie schon problemlos durchgehüpft sind. Das Öffnen und durchgehen ist für unsere Kinder schon schwer genug, sollen sie doch wenigstens die Türen sehen und Wissen wo sie hingehen können.

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So treffend beschrieben

Antwort von SStine am 11.06.2018, 13:57 Uhr

Danke Dana für diese Worte. Ich hatte Gänsehaut beim Lesen.
Genauso ist es!

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Re: @Leonessa

Antwort von leonessa am 12.06.2018, 18:38 Uhr

Unser Sohn ist jetzt 12 Jahre - und pubertiert aber auch schon mächtig (aber im Vergleich zu vorher ist DAS ein Spaziergang)

LG, Leonessa

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Re: @Leonessa

Antwort von paluja am 13.06.2018, 7:13 Uhr

Hallo nochmal,

ich kann dir wirklich helfen, (und will natuerlich nicht bezahlt werden..). Was du suchst, ist mein job. Ich bin (in Oregon, USA) Psychologin und auf ADHD spezialisiert. Auch wenn ich oft sage "pills and skills', ist es doch extrem wichtig fuer Eltern und Kind zu lernen, wie man am besten die typischen Problems (in der Schule. mit peers) angeht.
Wenn Du mir eine PN schreibst, geb ich dir meine email Adresse.

Gruss aus Oregon

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Re: Kind mit ADHD!?

Antwort von nils am 13.06.2018, 8:08 Uhr

Mein Sohn hat auch ADHS (zwar nicht bestätigt, aber die Anzeichen sprechen dafür) - und das seit dem Kindergarten (da fingen die Probleme jedenfalls schon an).

Anrufe von Lehrern kenne ich genauso wie Beschwerden von anderen Mitschülern und Blödsinn machen in Vereinen.
Bis jetzt ist er ohne Medikamente, aber meine Nerven sind echt oft am Ende.
Er bockt sobald wir z.B. am Wochenende was machen wollen, was er nicht will. Da wird rumgeschrien, Sachen rumgeschmissen,...
Manche Tage sind wirklich von der Früh bis Abends Kampf mit ihm wegen Lernen,...

Schulische Leistungen bis jetzt sehr gut und Freunde hat er auch viele - deshalb stellte sich für uns die Frage nach Medis noch nicht wirklich. Bin aber offen, wenn es gar nicht mehr anders geht.

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Re: @Leonessa

Antwort von leonessa am 13.06.2018, 22:57 Uhr

Hast ´ne PN, obwohl wir momentan "im Grünen" liegen und uns bereits bekannte Hilfen ausgeschöpft haben. Nun geht es uns ja sehr gut!


LG, Leonessa

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Re: @Leonessa

Antwort von paluja am 14.06.2018, 18:05 Uhr

Oh sorry!

Ich wollte der Ausgangsposterin antworten, die etwas hilfesuchend klang!

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Re: Kind mit ADHD!?

Antwort von leonessa am 22.06.2018, 0:46 Uhr

Vorteil des Medikaments ist es ja, dass es keinen Spiegel aufbaut - falls es Nebenwirkungen gibt, sind die dann auch spätestens am nächsten Tag weg. Klar gibt es auch Nebenwirkungen - man muss eben abwägen, was besser für das Kind ist!

Zumindest ich habe keinen "Zombie" als Kind durch die Medis bekommen. Ich verstehe dich - auch bei uns war es ein langer Weg. Und rechtfertige dich NIE! Auch jetzt nach 4 Jahren meinen Unbeteiligte/Unwissende/Vorurteilsbehaftete, man
- "müsse doch nur mit dem Kind reden"
- "bräuchte die richtige Ernährung"
- "braucht gewisse Mineralien, die im Körper fehlen - Selen z.B.")
- "müsse sich mehr fürs Kind interessieren"
- "sollte das Kind zu (noch mehr) Sport anregen"
- "müsse es (noch mehr) fördern"
- ....

Was allerdings sinnvoll (und auch eigentlich verpflichtend ist), ist eine begleitende Psychotherapie während der Medikamenteneinnahme. Unser Sohn geht dort ca. alle 4 Wochen hin und bespricht mit dem Therapeuten Themen, die ihm auf dem Herzen liegen.

Ich wünsche euch alles Gute.


LG, Leonessa

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Re: Kind mit ADHD!?

Antwort von Deze am 05.07.2018, 17:02 Uhr

Der Post ist zwar schon etwas älter, dennoch kann ich dazu beitragen, dass es ganz und gar nicht so sein muss, dass ADHS in der Pubertät noch schlimmer sei! Ich habe einen fast 17 jährigen Sohn, der ADHS hat, bzw. hatte!
Und ich kann sagen, dass es sich auch verwachsen kann! Wir haben mit ca. 11,12 Jahren sein Ritalin ausgeschlichen... mal nehmen mal nicht... es hat nicht lange gedauert und er kam ohne klar... allerdings haben wir auch das Pferd von hinten aufgesattelt und die Anforderungen an ihn zurück geschraubt. So haben wir ihn an einer Förderschule angemeldet, anstatt ihn durch die Hauptschule zu schleifen... in der neuen Schule bekam er einen Höhenflug, super Noten ohne sich zu quälen, keine Niederlagen mehr, Lob und Anerkennung, im oberen Drittel mitspielen... Eltern-Lehrergespräche waren plötzlich nur noch positiv! Er hatte Erfolgserlebnisse, Stolz!
Er schließt seine Schule gerade als Klassenbester ab und hat eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker bekommen.
Was wollen wir mehr? Endlich ein glückliches Kind! Und sein ADHS ist wie weg... die Aufmerksamkeit lässt auch heute noch manchmal zu wünschen übrig, aber er ist nicht mehr zappelig und desorientiert... und das alles einfach so, ohne weitere Therapien oder Medikamente!
Ich denke das hat alles mit Reife zu tun. Irgendwann sitzt es einfach wie der Hase zu rennen hat... er ist eine treue Seele geworden, hat seit 2 1/2 Jahren eine Freundin und ist ein Arbeitstier geworden. Er geht seinen Weg und das ist toll!

Ich will euch nur sagen, dass es nicht heißt, dass die Pubertät beschissen wird! Es kann sich verwachsen... hat mir unser Arzt in der Kinder und Jugendpsychiatrie immer gesagt...
Ich bin sehr stolz auf meinen Sohn! Niemals hab Ich damit gerechnet, dass er mal leicht zu händeln ist heute ist er so umgänglich und einfach, richtig schön

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