Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Sternenschnuppe am 23.09.2018, 9:43 Uhr

ADHS, Medikamente, Schule

Hallo zusammen und schönen Sonntag

Seit Donnerstag ist nun (wohl) sicher, dass unser Kleiner (8) doch ADHS hat.
Am Donnerstag haben wir nun ein Elterngespräch in dem es um Medikamente und den weiteren Fahrplan geht.

Die Probleme fingen eigentlich schon vor acht Jahren an, mit sechs hat er das erste Mal durchgeschlafen, vorher alle 20-40 Minuten so eine Art Nachtschreck gehabt.
Spät gesprochen (alles aufgeholt, nun sprachlich sehr weit), elektiver Mutismus war eine erste Diagnose.
Jahrelange Ergotherapie, böse Trennungsängste, Körperwahrnehnung, Frühförderung im Kindergarten etc.
Impulskontrolle, Frustrationstoleranz sind große Baustellen.....

Seit über einem Jahr ist er bei einer Kinderpsychiaterin, erste Diagnosereihe war schwierig, er verweigert sehr gerne, alles ein wenig, aber nichts eindeutiges.
Über das Jahr hat sie nun diverse Konzentrationstests, Fragebögen an Schule, Hort und uns wiederholt und sieht ihn alle zwei Wochen.

Nun ist sie sicher.

Starten möchte sie mit 5mg Medikinet, einschleichen und gucken wie er darauf reagiert.

Ich habe Angst!

Man liest so viel von abgeschossenen Kinder, depressive Phasen etc.

Aber so geht es nicht mehr weiter, in der Schule gibt es massive Probleme, und auch der Alltag ist ein Kampf (an den wir uns gewöhnt haben).
Der Gedanke öfter dieses auch zuckersüße, emphatische und gelassene Kind erleben zu dürfen lässt mich aber auch große Hoffnungen haben.

Er ist ja selbst total traurig über sich, sagt selbst sein Kopf sagt dies und das (Katze, Hund quälen, ausrasten, schimpfen, nicht hören können, sich Dinge nicht zutrauen die er eigentlich möchte)

Wie lange probiert man denn ein Medikament um sehen zu können es schadet oder hilft?

Ich möchte auch nicht zu viel online lesen, könnt ihr mir vielleicht positives berichten, was mir die Angst vor den kommenden Wochen etwas nimmt ?

Viele Grüße

 
25 Antworten:

Re: ADHS, Medikamente, Schule

Antwort von Marielue am 23.09.2018, 12:04 Uhr

Hallo ,

Erst einmal kann ich deine Aengste, Hoffnungen und Fragezeichen sehr gut verstehen. Ich habe mich auch mit der Medikamentengabe am Anfang schwer getan!

Bei unseren Kind,9Jahre, wurde Ende des 3. Schuljahres auch ADHS festgestellt.
Die Psychiaterin hat auch ein langes Gespraech pro und contra Medikamente mit uns gefuehrt. Hat aber auch gesagt das er sich total im Weg steht und trotz eines sehr hohen IQ so seine Ziele nicht bewaeltigen kann. Wir haben uns dann nach einer Woche guten Ueberlegens fuer die Medis entschieden. Es standen mehrere Medis im Raum, da unser Kind noch Asthma hat und in diesem Fall nicht jedes Medi so gut geeignet ist. Haben uns fuer Medikinet entschieden. In den Schulferien haben wir begonnen mit morgens 5 mg Medikinet retard,nach 3 Tagen erhoeht auf 10 mg und nach weiteren 3 Tagen auf 15 mg, 10 mg morgens und 5mg mittags.
Seither klappt es in der Schule viel besser! Er erledigt alle Schulaufgaben dort, war vorher nicht so! Konzentriert, meldet sich und beteiligt sich an allen Aufgaben ganz aktiv,was sich natuerlich an den Noten bemerkbar macht. Nach der Schule erledigt er freiwillig! und innerhalb kurzer Zeit seine Hausaufgaben und liest oft noch, zeichnet oft und ist auch allgemein an sehr viel interessiert und das alles war so vorher nicht der Fall! Hausaufgaben haben oft Stunden mit viel Geschrei gedauert, wirklich auf Alltagsthemen hat er sich auch nicht so konzentrieren koennen uuuuu...... Er selbst sagt auch das er nicht mehr so unruhig und hibbelig ist und es jetzt seitdem er nicht immer staendig sich auf andere konzentrieren muss es richtig Spass in der Schule macht und sein Kopf waere so schoen frei.
Wir haben jetzt naechsten Monat wieder einen Termin beim Psychiater und da wird geschaut das die Medis noch etwas erhoeht werden muessen.
Ach ja, Rebound merken wir ganz selten mal und auch so sonst vertraegt er die Medis wohl ganz gut , nur leichte Kopfschmerzen und Bauchschmerzen von Zeit zu Zeit.Gerade dann wenn er sich wohl in der Schule sehr anstrengen musste,aber hatte er auch vorher schon und auch Bauchschmerzen. Aber da kann man ja mit dem Doc darueber reden,gibt ja auch die Moeglichkeit ein anderes Medi aus zu probieren,wenn es der Doc fuer notwendig haelt oder die NW schlimmer werden sollten.
An sonsten sind wir froh das es unseren Kind damit zur Zeit besser geht,muss ja nicht fuer ewig sein,plus man bekommt ja heute Gott sei Dank noch die Moeglichkeit verschiedener Therapien, wir haben jetzt auch mit einer angefangen.

Wuensche euch viel Erfolg und habt Geduld! Nicht immer ist das erste Medi gleich das Richtige und manchmal muss auch aus verschiedenen kombiniert werden!

Gruesse

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Re: ADHS, Medikamente, Schule

Antwort von Sternenschnuppe am 23.09.2018, 14:06 Uhr

Vielen Dank für Deine nette Antwort, das gibt mir viel Hoffnung.

Wir kennen ihn ja gar nicht anders, sehr sehr betreuungsuntensiv etc.
Gute Momente und auch mal Tage ja, aber im Endeffekt stehe vor allem ich permanent unter Strom und habe aktive Antennen.
5 Minuten er alleine in der Küche..... Spüli leer, mein Deo in eine Tasse gesprüht, oder oder oder.

ADHS bedeutet da aber auch für uns, dass wir nicht komplett versagt haben, gar keine Chance haben manchmal gegenzusteuern.
Das erleichtert ...

Komme mir eh schon vor wie ein Feldwebel, klare Strukturen und Regeln und auch Rituale haben wir.
Vieles macht jetzt Sinn, er will nicht nicht, er kann nicht!

Soziale Kontakte hat er reichlich, er sehr beliebt, wird eingeladen, da geht es (meist).
Wieder Zuhause kommt die angestaute Energie des Zusammenreißens dann raus.

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Re: ADHS, Medikamente, Schule

Antwort von Kruemel_08 am 23.09.2018, 20:59 Uhr

Ich kann deine Ängst sehr gut verstehen... Mein Sohn nimmt seit 1 Jahr Medikinet und ich bin so froh nach 3 Jahren versuch ohne doch den Weg damit zu gehen, in den Feiren nimmt er nix sowie am WE so wie es geht, wenn etwas anliegt bekommt er es.

Ohne kann er nach 1. std Schule nach hause gehen

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Re: ADHS, Medikamente, Schule

Antwort von Sternenschnuppe am 23.09.2018, 21:15 Uhr

Hallo Kruemel
Danke für die Antwort.

Ja, Schule ist hier auch ein Desaster, gerade wegen der geminderten Frustrationstoleranz und der Impulskontrolle.
Ist mir auch sehr unangenehm, dass er da die anderen Kinder so stört :-(

Schulbegleitung hatte ich alles beantragt, die Schule sagte dem Amt aber sie kämen so zurecht. Jetzt wieder Anrufe es sei sehr schwierig.
Ich bin so sauer deswegen,die Schulbegleitung wäre in meinen Augen eine so große Hilfe gewesen.

Er erfährt permanent Negatives in der Schule und geht doch so gerne hin.
Vom Stoff her gibt es keinerlei Probleme.


Habe gelesen man kann einen Pflegegrad beantragen, hat das jemand ?
Deutlich mehr Betreuung ist definitiv da, ständig Termine, immer daneben sitzen, alleine würde er nie den Schulweg gehen, meine Arbeitszeiten sind dadurch eingeschränkt etc., etc.

Wie oben genannt, wir kennen und lieben ihn ja so und sind da reingewachsen, aber zeitintensiv ist es enorm.

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mein Sohn hat neben der ADS auch die Diagnose Asperger

Antwort von Kruemel_08 am 24.09.2018, 20:45 Uhr

Wir haben PG 3 bekommen für meine Sohn. Er kann nicht selber Haarewaschen, muss zu Terminen begleitet werden, braucht immer Hilfe bei Hausaufgaben usw ...

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Re: für mich klingt das nicht "nur" nach ADHS

Antwort von Holzkohle am 27.09.2018, 14:23 Uhr

aber ich bin kein Arzt :)

Du hast Bedenken, weil man ja so viel von abgeschossenen Kindern hört. Aber ganz ehrlich - sieh das Medikinet (damit haben wir auch angefangen) als Hilfe. Dein Sohn ist JETZT auffällig - ohne Hilfe und ohne Medikament. Es wird nicht besser. Die Einträge im Hausaufgabenheft nicht und die von deinem Sohn gestörten Schüler nicht und auch nicht eventuelle Anrufe von Lehrern oder anderen Eltern....
Wir haben das auch lange durch. Mit der Gabe von Medikinet wurde es besser. Mein ach so schlimmer Bengel wurde sogar ein Jahr später nicht nur einstimmig als Klassensprecher sondern auch noch mehrstimmig als Schulsprecher (!) gewählt (ein Jahr davor wollte man ihn runterwerfen).

Nach den Sachen, die du aber hier beschrieben hast, würde ich an deiner Stelle aber nicht davon ausgehen, dass damit automatisch ALLES behoben ist.
Zur Beruhigung kann ich dir aber sagen, dass bei uns
a) die ganzen schrecklichen Nebenwirkungen nie eingetreten sind und
b) es mit dem Alter besser wird :)

Mein Sohn ist jetzt 15 und geht aufs Gymnasium. WE und Ferien geben wir die Medikamente nicht und haben wir auch noch nie. Auch nicht (mehr) an Schultagen, wo er lazy day hat (also nur Kunst, Musik, Sport...)

Ich drücke euch und eurem Kind die Daumen, dass es bald etwas entspannter wird.

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Re: für mich klingt das nicht "nur" nach ADHS

Antwort von Sternenschnuppe am 27.09.2018, 23:03 Uhr

Vielen Dank auch für Deine Antwort Holzkohle.
Sie macht mir auch viel Mut, toll wie Dein Sohn sich entwickelt hat.

Wir hatten heute nun ein langes Gespräch mit der Kinderpsychiaterin und werden Samstag mit Medikinet starten. 5mg, je Woche dann 5 mehr bis 15.
Dann geht auch die Schule wieder los und ich bin gespannt wie es wird,

Es war ein sehr aufklärendes und gutes Gespräch.
Zusätzlich hat sie uns eine Praxis empfohlen für eine zweite Meinung, welche vor allem auch meinem Mann wichtig ist.

Er bleibt bei ihr in Behandlung, aktuell hat er alle zwei Wochen einen Termin.
Bei uns in der Schule gibt es ein Programm welches sich Fisch nennt. Familie in der Schule, einmal die Woche ganz kleine Gruppe, Eltern im Nebenraum und sie bekommen Ziele, die auch in den normalen Unterricht genommen werden und auch von den anderen Lehrern dokumentiert werden.
Geht nach den Ferien los, welche Rolle ich da genau habe weiß ich noch nich, bin aber anwesend und unterstützend wenn auch nicht in einem Raum wohl....

Ergo wird wohl gegen Winter auch weitergehen, ansonsten ist er gut im Fußballverein integriert, hat wirklich gute und auch lange Freundschaften....

Alltagsstruktur bei noch drei Kindern im Haus ist schwer, es ist ja immer was los, aber da muss ich mal gucken wie ich das für ihn klarer strukturieren kann, ihn da auch mal rausnehme bevor er eskaliert....

Seufz, alles nicht so einfach, aber es gibt wirklich schlimmeres als ADHS denke ich.
Die dreijährige Tochter einer Kollegin hat Krebs, wohl aktuell nicht lebensbedrohlich, aber Chemotherapie etc., da kommt man sich doch ganz klein vor.
Ich zumindest gerade,


Viele Grüße

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Re: für mich klingt das nicht "nur" nach ADHS

Antwort von Holzkohle am 28.09.2018, 22:38 Uhr

ich finde das mega, dass eure Schule so ein Programm hat. Hier gab es gar nichts.
Unser Wandel kam erst mit dem Wechsel der Klassenlehrerin. Selbst Mutter von zwei ADHS-Kindern (eins davon leider früh verstorben, im Pool im Urlaub) Sie hatte Verständnis. Es kommt auch viel immer auf die Lehrer an und bei euch sehe ich da einen tollen Weg.
Halte mich mal auf dem Laufenden! Drück dich.

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Re: für mich klingt das nicht "nur" nach ADHS

Antwort von Sternenschnuppe am 29.09.2018, 11:39 Uhr

Hallo Holzkohle,
Mache ich gerne, jetzt sind ja drei Wochen Ferien in denen wir das Medikinet einschleichen, dann bin ich sehr gespannt wie es vor allem in der Schule wird.

Unsere Lehrerin ist leider eher schwierig, sie weigert sich mit der Kinderpsychiaterin zu sprechen, weil sie andere Ansichten hat.
Die Kinderpsychiaterin will jetzt aber dennoch versuchen sie ans Telefon zu bekommen.

Mein Mann hatte mit ihr telefoniert weil ich beim Rückruf nicht da war und hat sie informiert wegen der Diagnose, den Medikamenten.
Muss die Schule ja wissen, wenn mal was ist mit ihm.

Ne, sieht sie ganz anders, also für sie sähe ADHS ja gaaaanz anders aus.
Medikamente fände sie nicht gut.
Er bräuchte lediglich eine eine straffe Führung und bei ihr in den Stunden würde das ja nun immer besser.

Leider ist ein Schulwechsel nicht möglich, er fühlt sich da trotz allem auch sehr sehr wohl und geht gerne hin. Alle anderen erreichbaren Schulen sind im Stoff wesentlich weiter und der Wegfall seiner Freunde und nun bekannten Struktur da würde total nach hinten losgehen.

Das Projekt ist dieses hier: http://www.fisch-online.info/das-konzept/index.php

Ihr wäre nach wie vor eine Schulbegleitung lieber, die ihn abholt bevor er eskaliert, Fisch ist wohl aber eine Vorraussetzung dafür.
Meinen Antrag, den Psychiaterin, Kinderarzt und Ergo stark unterstützen sollte ich zurückziehen, da die Schule sagte sie würden das auch so hinbekommen.

Habe ich natürlich nicht sondern auf eine Ablehnung bestanden, die dann auch kam.


Alles nicht so einfach, aber es freut mich sehr zu hören, dass es wie bei deinem Sohn mit dem Alter besser wird und auch die Medis toll unterstützen.
Meiner ist jetzt 8, das wird noch ein Weg :-)

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

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Re: ADHS, Medikamente, Schule

Antwort von bine+2kids am 01.10.2018, 12:48 Uhr

Bei uns war es Ritalin retard. Wir haben eine deutliche Verbesserung mit der ersten Tablette gesehen. War echt verblüffend. Unser Sohn wurde nie "abgeschlossen" . Mach dir keine Sorgen, das klappt sicher. Gestartet hat er mit 8. Heute ist er 20 und immer noch keine Nebenwirkungen.
Und denk dran, das muss keine Entscheidung für immer sein. Wenn es für ihn und euch doch nicht passt, kann man immer wieder aufhören.
Gruß Sabine

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Re: ADHS, Medikamente, Schule

Antwort von Sternenschnuppe am 01.10.2018, 22:53 Uhr

Danke Sabine

Ja, das jederzeit absetzen finde ich auch sehr beruhigend.
Er nimmt nun seit drei Tagen ja nur 5mg, meine mir aber einzubilden dass er in gewissen Situationen nicht mehr ganz so eskaliert.
Laut Ärztin sollte man jetzt noch nichts merken.

Vielleicht ist der Wusch da auch der Vater des Gefühl :-)

Nach zwei Tagen auf dem Joghurtlöffel hat er sie heute mit einem Bestechungsschluck Spezi geschluckt.
Wenn er das richtig kann wechseln wir auf Wasser :-)

Ich werde gerne berichten wie es läuft, zum Glück sind Ferien und wir bekommen alles selbst mit über den Tag.

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Re: ADHS, Medikamente, Schule

Antwort von bine+2kids am 02.10.2018, 19:25 Uhr

Lass ihm doch die Spezi. Das Koffein wirkt bei ADHS auch eher beruhigend. Wir hatten abends auch mal ne Cola gegeben, bevor er noch eine Tablette gebraucht hätte. Aber kaum durfte er wollte er nicht mehr.
Kannst ja mal googlen.
Gruß Sabine

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Umkehrwirkung :-) und eine Frage

Antwort von Sternenschnuppe am 03.10.2018, 11:16 Uhr

Achja, danke für den Hinweis.
Muss mich da noch einfinden in dem Thema :-)

Aktuell beobachte ich dass er am Abend schlechter einschläft, kann das bei 5mg schon sein ?
Derzeit hat er ein Fussballcamp über Tag, das ist auch aufregend für ihn, vielleicht hängt es auch damit zusammen.
Er liebt Fußball, wir wohnen direkt an einem großen Spielplatz und er ist permanent draußen.
Daher positive Aufregung für ihn.

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Re: Umkehrwirkung :-) und eine Frage

Antwort von Holzkohle am 03.10.2018, 14:51 Uhr

das kann durchaus sein.
Wir hatten als Nebenwirkung lediglich einen Appetitverlust. Eingeschlafen ist mein Sohn schon immer schwer ;)

Und der Wirkstoff geht ja direkt ins Blut, verstehe die Aussage der Ärztin nicht, dass man noch gar nichts merken "dürfte"

Eine Frage noch - ihr habt gerade Ferien, und er nimmt das Medikament trotzdem? Gerade, wo er in einem Fußballcamp jetzt auch noch beschäftigt ist, sprich, sich auspowern kann und sich nicht großartig konzentrieren muss?

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Re: Umkehrwirkung :-) und eine Frage

Antwort von Sternenschnuppe am 03.10.2018, 15:54 Uhr

Hallo

Ja, sie sagte wir schleichen es ein, auf 15 soll er dann am Ende sein.
Wesentliche Veränderungen seien bei 5mg nicht zu erwarten meinte sie, also man merke nicht unbedingt damit schon etwas.

Vom Camp habe ich gerade eben eine Nachricht bekommen mit Bitte um Rückruf, es gehe um sein Verhalten im Training :-(
Ging jetzt keiner ran, hoffe auf Rückruf und versuche später noch einmal selbst.
Vielleicht zu viel Input, zu viele andere Kinder, zu viel Neues,.... ich muss lernen dass das wohl nicht gut für ihn ist.
Er hatte sich sooooo sehr auf das Camp gefreut. Ist auch nicht über Nacht, von 09.30-15.30 vier Tage lang.

Wir wollten die Ferien jetzt nutzen um es einzuschleichen und ihn dabei zu erleben, Nebenwirkungen gleich zu merken, was in der Schulzeit dann nicht möglich ist, da es bis zum Abholen aus dem Hort um drei ja nicht mehr wirkt.

Darum fanden wir das Timing mit den Ferien positiv.

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Re: ADHS, Medikamente, Schule

Antwort von bine+2kids am 03.10.2018, 18:43 Uhr

Meiner hat auch immer schlecht geschlafen. Macht er heute noch. Und zum Thema Ferien, meiner hat die oft auch in den Ferien genommen, er fand das Leben unkomplizierter mit und wollte seine Ferien auch genießen. Konnte ich nachvollziehen.
Als er damals die erste Tablette hatte, haben wir es deutlich gemerkt, hielt aber keine Stunde an.
Ich hoffe die Nachrichten aus dem Camp sind nur halb so wild.
Gruß Sabine

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Update Camp

Antwort von Sternenschnuppe am 03.10.2018, 21:20 Uhr

Er hat noch einmal angerufen.
Mein Sohn fühlte sich ungerecht behandelt, hat dann die anderen Kinder beschimpft. Dem Trainer hat er dann gar nicht geantwortet und sich verweigert :-(

Ich habe erklärt was los ist, er meinte dass sie es so besser verstehen.
Haben ausgemacht dass sie ihn dann aus der Situation nehmen, er eine Auszeit ohne große Diskussionen bekommt und weitermachen kann wenn er sich beruhigt hat.

Genau sowas sind unsere größten Probleme, Impulskontrolle und Frustrationstoleranz:-(

Ist morgen auch der letzte Tag im Camp, dann ist es vorbei.

Ich weiß noch nicht wie wir es generell in den Ferien halten wollen, wenn es durch die Medikament wirklich wesentlich besser gehen sollte, es ihm damit dann auch besser geht mit sich selbst, dann tendiere ich auch dazu sie in den Ferien zu geben.
Die Psychiaterin sagte man setzt sie einmal im Jahr ab um zu schauen wie es ohne geht, ob etwas an der Dosierung geändert werden müsste.
Je älter er wird habe ich zunehmend das Gefühl dass er selbst sehr unglücklich ist mit den Situationen die er nicht händeln kann.
Er ist ja erst acht, aber seit einigen Wochen entschuldigt er sich ernsthaft, wenn er sich beruhigt hat und ärgert sich über sich selbst sehr.

Ich möchte dass er glücklich ist und für sich mehr zur Ruhe kommt...

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Re: Update Camp

Antwort von Strudelteigteilchen am 04.10.2018, 7:55 Uhr

Ich bin sehr gut damit gefahren, meine Kinder sehr bald selber entscheiden zu lassen, wann sie was und warum nehmen. MPH wirkt ja sehr unmittelbar, und mit etwas Übung wissen die Kinder bald, welche Situationen gut händelbar sind und welche nicht. Meine Kinder haben sich zu verschiedenen Zeiten sehr unterschiedlich entschieden, sind aber - lustigerweise - inzwischen bei einer ähnlichen Handhabe gelandet.

KindKlein (17) probiert gerade aus, inwiefern Kaffee das MPH ganz oder teilweise ersetzen kann. KindGroß (22) experimentiert aktuell mit Guarana. Solange alles, was sie ausprobieren, legal erworben werden kann, finde ich das unterstützenswert

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Re: Update Camp

Antwort von Sternenschnuppe am 04.10.2018, 8:23 Uhr

Das freut mich zu lesen, dass sie es selbst dann gut einschätzen können.
Ich hoffe so wird es sich bei ihm auch entwickeln und dann darf er es natürlich auch entscheiden.

Ab welchem Alter haben sie das getan?

Noch alles sehr neu für uns, vor allem die Schulsituation ist mir sehr wichtig, für ihn und auch für sein Umfeld dort.

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Re: Update Camp

Antwort von Strudelteigteilchen am 04.10.2018, 9:30 Uhr

Oh je, das weiß ich gar nicht so genau, das hat sich halt langsam entwickelt. Sie bekamen immer mehr Mitsprache bei der Entscheidung. KindGroß (22) hat noch sehr lange nach meiner Meinung/Erfahrung gefragt und tut das sogar heute noch hin und wieder, KindKlein (17) ist mehr der einsame Wolf und macht das mit sich aus. Ich denke, so mit 13/14 habe ich mich da weitgehend rausgezogen.

Wobei ich keines der Kinder jemals "gezwungen" habe, MPH zu nehmen. KindKlein hatte eine Phase, wo er das Zeug nicht nehmen wollte, dann war das halt so. Die negativen Konsequenzen trägt er ja selber, so oder so.

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Re: ADHS, Medikamente, Schule

Antwort von bine+2kids am 04.10.2018, 18:09 Uhr

Ich kann dir nur raten sehr offensiv mit der Problematik umzugehen. Wenn die Betreuer mit dir am gleichen Strang ziehen hilft das sehr. Auch die Lehrer sollten informiert werden, dass sie sehr zeitnah mit dir Kontakt aufnehmen. Gerade im Wachstum kann die Dosis schnell mal zu gering sein, dann hilft die schnelle Rückmeldung ungemein. Der Lehrer merkt das vor dir.
Erkläre die Problematik und fordere Unterstützung ein. Damit haben wir die beste Erfahrungen. Meiner hatte später immer eine Zusatzdosis dabei. Denn wenn er seine Tablette vergessen hatte, hat er das mit Unterrichtsbeginn sofort gemerkt. Einmal sollte unser Sohn einen Test nachschreiben, da fällt ihm auf, dass er die Tablette vergessen hat. Er fragte ob er erst in 30 min schreiben könnte, da seine Tablette erst dann wirkt. Die Lehrerin hat das akzeptiert und er hatte eine 1.
Gruß Sabine

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Update Tag 9

Antwort von Sternenschnuppe am 07.10.2018, 11:10 Uhr

Hallo

Seit gestern bekommt er nun 10mg. Die Vormittage gehen gut, aber wenn es am Nachmittag nachlässt habe ich das Gefühl er holt alles nach.
Ist das am Anfang so?

Gestern waren wir eine Burg besichtigen (sind im Urlaub) , gegen 15.30h waghalsiges klettern, absolut nicht gehört, als ich ihn dann wegzog Ausraster und Treten gegen mein Bein, schimpfte wie wild.
War mir echt peinlich vor den ganzen Menschen :-(

Irgendwie habe ich das Gefühl er weiß dann gar nicht wohin mit sich, er provoziert richtig massiv dann.

Hat jemand auch solche Erfahrungen ?

Viele Grüße

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Re: Update Tag 9

Antwort von Strudelteigteilchen am 07.10.2018, 15:34 Uhr

Ja, das ist normal. Google mal "Rebound".

Er nimmt noch kein retardiertes Präparat, oder? Die meisten landen unter anderem deswegen irgendwann bei Retard-Präpatraten, weil dann der Bruch nicht so stark ist, wenn die Wirkung aufhört. Außerdem reichen die vier Stunden Wirkdauer den wenigsten aus, so ein Schultag ist ja meistens länger.

Sprich das am nächsten Termin beim Arzt an.

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Re: Update Tag 9

Antwort von Sternenschnuppe am 07.10.2018, 16:50 Uhr

Hallo

Es ist Medikinet Retart, seit Samstag nun nicht mehr 5mg sondern 10mg.
Ich glaube es ist heute besser als gestern.

Vom Rebound habe ich schon gelesen, kann das auch vorläufig sein bis er sich gewöhnt hat?
Oder ist dann davon auszugehen dass es oft so sein wird?

Ich fühle mich da noch sehr unsicher, möchte nichts überbewerten, aber auch nichts übersehen.
Unser nächster Termin ist erst in 3 Wochen, da die Ärztin nun im Urlaub ist leider.

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Re: Update Tag 9

Antwort von dana2228 am 18.10.2018, 7:36 Uhr

Der Rebound ist in den ersten 4-7 Tagen Recht extrem. Wird aber weniger. Meiner hat mittlerweile keinen mehr. An Tagen wo es sehr hektisch/ durcheinander zu geht, kann es schon Mal vorkommen, das mit aufhören der Wirkung ein extremes Verhalten gezeigt wird. Aber auch kein Vergleich zum Rebound am Anfang.

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