Frage:
Leiden durch Brustentwöhnung
Sehr geehrte Frau Höfel,
meine Kleine ist 7 1/2 Monate alt u. konnte bisher nur an der Brust einschlafen.
Da ich gerade am Abstillen bin u.das Ganze auch für mich sehr anstrengend wird (meine Tochter weigert sich beispielsweise im KiWa zu schlafen, wenn ich ihn schiebe), habe ich vor ein paar Tagen angefangen, ihr anstatt meiner Brust den Schnuller zwecks Einschlafhilfe zu geben.
Dabei halte ich sie weiterhin in meinen Armen u.schmuse bzw.streichel sie, damit sie merkt, daß ich immer noch für sie da bin.
Das hat auch teilweise gut geklappt, u. sie ist auf mir o.in meinen Armen eingeschlafen.
Jetzt scheint sie sich jedoch seit Montag regelrecht zu weigern, mit dem Schnuller einzuschlafen: Es braucht sehr lange, trotz Müdigkeit, bis sie einschläft u. sie schläft nur sehr kurz (max 20 Minuten). Zudem wacht sie weinend auf.
Ich habe jetzt Angst, daß sie wg.der Brustentwöhnung richtig leidet u. weiß deshalb nicht, wie ich weiter vorgehen soll.
Mein Mann hat jedoch den Verdacht, daß sie sich im Wachstumsschub befindet. Sie wären dann 1Woche zu früh dran, aber das kam schon öfter vor.
Haben sie vielleicht 1 Rat für mich?
Vielen Dank im voraus.
von
Wanda79
am 01.08.2012, 12:48
Antwort auf:
Leiden durch Brustentwöhnung
Liebe Wanda,
liebevoll aber konsequent bei Ihrem eingeschlagenen Weg bleiben. Ja, Ihr Kind ist im Moment traurig, irritiert, vielleicht auch sauer! Aber es wird Ihr nicht schaden - im Gegenteil!
Schaden würde es, wenn Sie jetzt nachgeben. Dann ist das Kind völlig durch den Wind, weil es nicht weiss, warum es ein paar Tage nicht an die Brust durfte.
UNd beim nächsten Schnuller Versuch wird Ihr Kind alles tun, um wieder zu erreichen, dass sie doch an die Brust darf.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 01.08.2012
Antwort auf:
Leiden durch Brustentwöhnung
Hallo,
hier beginnt die Erziehung und das bedeutet auch, dass deine Tochter schon jetzt langsam lernt, einen Verlust zu verarbeiten.
Deswegen heisst es jetzt durchhalten und konsequent bleiben. Sie wird es lernen, alleine einzuschlafen.
Der Wachstumsschub, der derzeit tatsächlich ansteht, macht die Sache natürlich zusätzlich etwas schwieriger. Schübe kommen immer +/- 1-2 Wochen der angegebenen Zeit - Kinder sind unterschiedlich.
Ich wünsche starke Nerven!
Silke
von
SilkeJulia
am 01.08.2012, 15:58
Antwort auf:
Leiden durch Brustentwöhnung
Finde ich nicht gut, ein so junges Kind mit so harten Maßnahmen zu etwas zu zwingen. Tut mir leid, verstehe auch die Antwort der Expertinnen nicht. Was anderes ist, wenn das Kind ein Jahr älter wäre.
Ein so kleines Kind muss nicht alleine einschlafen lernen, ein Kind muss in dem Alter nicht erzogen werden!!!???
Und vergiss Wachstumschübe - na und, sie wachsen ständig, Zähne kommen - so Kleine haben ständig mit Veränderungen umzugehen, auf die hat man einzugehen, aber das allein erklärt nicht, warum dein Kind nun so unruhig ist. Es sind so harte Methode, mit denen die meisten kleinen Kinder schwer zurecht kommen.
Lg
von
edina
am 02.08.2012, 08:29
Antwort auf:
Leiden durch Brustentwöhnung
Habe Ihre Antworten stets geschätzt, diese verwundert doch stark!! Verlust zu verarbeiten, lernen, alleine einzuschlafen, wünsche starke Nerven ---das bei einem sieben Monate alten Kind????
Kein Kind in dem Alter muss alleine einschlafen lernen (das predigt nur Ferber und co., zu denen gehören Sie doch nicht, oder?)
Und kein Kind in dem Alter muss "Verluste verarbeiten lernen", was soll das denn heißen? Doch kein Säugling....
Lg
von
edina
am 02.08.2012, 08:32
Antwort auf:
Leiden durch Brustentwöhnung
Liebe Edina,
auch ein Baby lernt, mit "Verlusten" umzugehen. Das ist der normale Gang des Lebens. Es verliert als erstes im Leben die Geborgenheit des Mutterleibes, es lernt Hunger, Durst, Kälte und Weite kennen - auch das heisst, mit Verlusten klarzukommen. Diese Erfahrungen helfen dem Kind im Verlauf seines Lebens, damit klarzukommen, dass es nicht alles sofort und ohne Umschweife erhalten oder erreichen kann.
Nein, kein Kind muss alleine einschlafen lernen. Das verlangt auch keiner. Aber es kann lernen, anders in den Schlaf zu finden als an der Brust. Hier wird nirgendwo empfohlen, das Kind alleine schreien zu lassen (wie Ferber etc... es vorschlagen).
Der Weg zu einem anderen Einschlafen als dem an der Brust ist sehr individuell und orientiert sich an den Bedürfnissen von Kind UND Mutter. Hier hat die Mutter das Bedürfnis, ihr Kind nicht mehr zum Einschlafen anzulegen.
Mein Sohn hingegen schlief mit etwa 10 Monaten einfach nicht mehr an der Brust ein.
Das Ergebnis ist dasselbe: Die Kinder finden erstmal schwer in den Schlaf, müssen sich an das Neue erstmal gewöhnen.
Dabei sollten sie natürlich nicht alleingelassen werden, aber das macht Wanda ja auch nicht.
Liebevolle Konsequenz ist für alle Beteiligten oft nicht leicht.
LG,
Silke
von
SilkeJulia
am 02.08.2012, 12:03