Hallo Frau Höfel,
Ich bin erst in der 10.ssw mit dem zweiten Kind schwanger.mein Sohn ist 23 Monate alt. Seit dem beginn der ss bin ich extrem müde und furchtbar gereizt. Das kriegt gegen mein Wunsch auch mein Sohn mit. Und ich merke,er weiß damit nicht umzugehen,denn ich bin sonst immer ruhig und konsequent. Das endet damit,dass er vor allem abends auch mit mir überfordert und weint und bockt vermehrt,was mich auch nicht ruhiger macht. Ich habe total schlechtes gewissen,kriege aber meine Genervtheit nicht unter Kontrolle. Könnten Sie mir vielleicht was empfehlen?
Vielen dank
MfG
von
Lilia T.
am 14.01.2016, 08:34
Antwort auf:
zweite ss.keine kontrolle über emotionen
Liebe lilia,
Ihr Sohn ist vielleicht gar nicht so viel anders als sonst – vielleicht erscheint es nur so, weil man halt so gerne Ruhe hätte und keine bekommt.
Vielleicht ist Ihr Sohn auch gerade in der ersten Trotzphase – das Alter würde passen.
Vielleicht merkt Ihr Sohn in der Tat, dass etwas „in der Luft bzw. in Ihrem Bauch“ liegt – und kann nicht verstehen, was es ist. Nur Mama ist sooo müde…..! Das ist anders. Und dann ist Mama auch noch schnell genervt. Das ist spannend. Und das passiert, wenn ich folgendes mache…….! Das ist Grenzen testen und auch völlig normal.
Egal, was es ist: Ihr schlechtem Gewissen muss nicht sein. Ihr Sohn wird lernen damit umzugehen. That’s life.
Sie müssen nur aufpassen, dass Sie nicht aggressiv werden und anfangen rumzubrüllen. Dann lieber aus der Situation (und aus dem Raum) rausgehen.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 14.01.2016
Antwort auf:
zweite ss.keine kontrolle über emotionen
Hallo,
bin nicht die Hebi, aber zweifache Mutter. Ich weiß zwar nicht, wie Du Deine Gereiztheit abstellen kannst, wollte Dir aber mal die Schuldgefühle nehmen: Schwanger und zusätzlich mit einem noch so kleinen Kind - das IST einfach total anstrengend, vor allem in der Früh-Schwangerschaft, wo man eh so schlapp ist. Natürlich ist es für Deinen Sohn nicht schön, dass Du gereizt bist. Aber es ist trotzdem normal, und er kann das verkraften!
Dass er momentan so "bockig" wirkt, liegt auch nicht nur an Deiner Gereiztheit, vielleicht sogar gar nicht daran. Sondern es ist ein ganz häufiges Phänomen, dass ältere Geschwisterkinder "schwierig" werden, wenn sich ein neues Baby ankündigt. Das war bei meiner großen Tochter damals auch so. Die Kinder merken, dass etwas Neues in der Luft liegt, dass sich etwas Grundlegendes verändern wird - sie wissen aber noch nicht genau, was das für sie bedeutet. Sie sind deshalb einfach verunsichert, und diese Verunsicherung äußert sich ganz oft in anstrengendem, forderndem Verhalten.
Du darfst deshalb Deine Schuldgefühle wirklich einfach mal loslassen. Du darfst gereizt und gestresst sein. Kinder wissen instinktiv, dass ihre Mütter es im Leben nicht immer leicht haben. Denk' mal dran, dass es Familien mit vier oder mehr Kindern gibt - und wie diese Mütter manchmal vor Stress sprichwörtlich im Quadrat springen. Auch darauf sind Kinder eingestellt, denn von Natur aus bekommen Frauen ja sogar zehn oder mehr Kinder (wie in früheren Zeiten). Da wurde nicht jedes Kind auf Händen getragen, weil das einfach gar nicht möglich war. Und Mütter haben auch nicht von morgens bis abends darüber nachgedacht, ob sie nicht vielleicht Schuldgefühle haben sollten. Trotzdem sind diese Kinder manchmal freier und unbeschwerter aufgewachsen, als unsere heute.
LG
von
Astrid
am 14.01.2016, 11:27
Antwort auf:
zweite ss.keine kontrolle über emotionen
Ich hab das gleiche Problem... Schwanger 13. SW und total genervt von jedem Pups mit Agression. Mein Sohn ist 14 Monate und versteht noch nicht, was da los ist mit Mama.
Ich mache es so, dass wann immer ich merke, dass ich mich reinsteigere und die Aggression steigt, dann versuche ich kurz die Augen zu schließen und "schreie" die Wut nur innerlich raus. Wenn das nicht klappt, geh ich aus dem Raum und atme erstmal drei Mal durch, auch wenn der Kleine dann schreit, weil ich gehe. Und ich versuche einen Teil meiner Aggression in etwas anderes zu stecken - in meinem Fall die Arbeit. Da halte ich mich mit rummotzen gar nicht mehr zurück, denn die können das besser ab und ich hab abends die Wut nicht auch noch aufgestaut.
Zu guter letzt nehmen ich meinen Sohn noch öfter in den Arm, wenn ich gerade ruhig bin, geb ihm einen Kuss und sag ihm, dass ich ihn ganz doll lieb hab.
LG
Lilly
Mitglied inaktiv - 14.01.2016, 22:16