Frage: Wo bekomme ich Hilfe?

Guten Tag, ich habe mein Kind am 28.3 geboren leider nicht so wie ich es mir gewünscht habe. Leider habe ich ihn nach sehr langer Wehenarbeit trotzdem ihn unter Vollnarkose per Kaiserschnitt bekommen. Bei der Pflege meines Kindes meiner Bettnachbarin alles gezeigt mir leider kein bisschen. Zuhause angekommen war ich auch mich allein gestellt mein Freund musste gleich arbeiten von 7- 19 Uhr und war danach auch keine hilfe da er total angst hatte vorm Kind (ist jetzt nicht mehr so mach trotzdem fast alles). Ich konnte mich kaum bewegen da ich noch ein riesen Hämatom in der Leiste bekommen hatte. Meine "tolle" Hebamme kam ganze vier mal für ca. 15min. danach habe ich zwei mal abgesagt da sie um 20Uhr immer noch nicht da war und ihr auch gesagt habe das es nicht ok so ist. Danach hat sie sich nie mehr gemeldet. Ich fühle mich ziehmlich in stich gelassen. Bin teilweise mit den Kind überfordet weil ich nicht weiss ob ich alles richtig mache da es mein erste Kind ist. Bin nur noch an weinen. Mein Freund versteht mich nicht und wirklich viel kümmern tut er sich ums Baby auch nicht. Das stillen musste ich leider auch aufgegen weil es nicht geklappt hatte und ich nicht mehr wusste wie ich mei Kind satt kriege. Ich liebe mein Kind habe das gefühl das ich keine richtige Bindung zu ihnen habe. Habe schon überlegt eine andere Hebamme zu suchen ist die frage ob ich noch ein anspruch habe. Ich bin schlecht hin überfordert. Lg Julia

von SegJulia am 16.04.2013, 19:25



Antwort auf: Wo bekomme ich Hilfe?

Liebe Julia, so viele Probleme auf einmal. 4146531 hat schon viel beantwortet. Das Wichtigste zuerst: ja, bitte eine neue Hebamme suchen. Das geht schnell und unkompliziert. Vielleicht wäre eine Familienhebamme die richtige? Sie kann in Problemfällen über einen längeren Zeitraum (bis zu einem Jahr) betreuen. Caritas, Dornum vitae, die Diakonie, Pro Familia und die Krankenkassen sind hier die Ansprechpartner. Oder unter www.hebammensuche.de schauen. Wenn Ihr Partner Aufgaben übernehmen soll, dann muss man sie ihm auch geben! Sie sind jetzt natürlich geübter, aber er darf am Wochenende auch üben (auch wenn er nicht alles richtig macht). Dem KInd ist es übrigens völlig wurscht, ob die Windel vorne oder hinten zugemacht wurde! Zur Bindung: Während meiner Weiterbildung hat eine Kollegin eine Arbeit über diese Mutterliebe geschrieben. Dabei kam raus, dass es vielen Frauen geht wie Ihnen! Mutterliebe muß wachsen! Mutterliebe ist nichts was mitgeboren wird! Mir ging es vor 35 Jahren übrigens genauso. Weiss ich noch genau. Meine größte Sorge war nach der Geburt, dass das Kind in meinem Arm anfängt zu brüllen und alle denken, dass ich eine schlechte Mutter wäre! Also auch keine Spur von Mutterliebe!*fg* Geben Sie sich Zeit! Lernen Sie Ihr Kind kennen! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 17.04.2013



Antwort auf: Wo bekomme ich Hilfe?

Hallo liebe Julia, ich hoffe es ist erlaubt, dass ich dir jetzt schreibe, solange du noch keine qualifiziertere Antwort bekommst. Die Hebamme zu wechseln steht dir jeder Zeit zu (http://www.gutefrage.net/frage/kann-ich-einfach-so-die-hebamme-wechseln), das hatte auch meine Hebi mir zu Beginn erklärt. Falls du keine weißt, die du anrufen könntest, kannst du dir von einer Beratungsstelle (überhaupt könntest du bei denen Hilfe suchen) wie pro familia, donum vitae oder der Caritas welche empfehlen lassen. Ich hoffe du findest eine gute, die dir auch gute Stillberatung bietet - einfach aufhören zu stillen soll schließlich zu schmerzhaftem Milchstau führen. Mir wurde übrigens gesagt, dass Brüste ein paar Tage brauchen, um sich an den Bedarf des Babies anzupassen und man keine Angst haben braucht, dass das Kind verhungert, es könne ca 5 Tage ohne auskommen, sorge sollte man sich vorher nur dann machen, wenn die Fontanelle eingefallen ist oder andere Austrocknungszeichen auftreten. Damit dich zu Hause nicht mehr alles überfordert, während du als Wöchnerin Schohnung und Zeit für dein Baby nötig hast, kannst du auch bei deiner Krankenkasse anfragen, ob eine Kostenübernahme für eine Haushaltshilfe möglich wäre (bei alleinerziehenden ist das wohl Regelfall). Vielleicht vermitteln die, oder pro familia und co. ja auch Haushaltshilfen, bei uns vermittelt auch gern das Geburtshaus. Hilfsangebote kennen hoffentilich auch die Leute von Nummer gegen Kummer, Elterntelefon. Heute von 9-11 unter 08001110550. Ob du alles richtig machst? Niemand tut das. Wichtig ist, dass wir unser bestes geben. Dein Kind verhungert nicht an einem Tag und es wird nicht mehr als einen wunden Po bekommen, wenn du die Windel zu lange dran lässt. Wahrscheinlich bekommt es den sogar, wenn du die Windel sofort nach dem Volllaufen wechselst, aber da helfen Calendula-Cremes (bei uns von Weleda). Verlass dich auf deinen Instinkt, dein Gefühl, dass dir sagt, dass du dein Baby in den Arm nehmen sollst. Du musst es erst nach ca einer Woche baden und wenn du da unsicher bist (ich hätte es wohl nie gemacht, wenn meine Hebi mir nicht gezeigt hätte wie), dann wäscht du es einfach mit einem Waschlappen und zwar besonders in allen Hautfalten (außer Scheide oder Eichel, da hat man mir gesagt vorsichtig, lieber alte Haut und Cremereste dran lassen als da grob zu sein und es meinem Baby unangenehm zu machen), auch hinter den Ohren und die Hautfalten auch besonders gut trocken-tupfen. Wenn dein Freund sich schon nicht ums Baby kümmert, kümmert er sich denn um dich? Ich hoffe du kannst ihm deine Situation erklären und er versucht dich mehr zu stützen. Vielleicht kannst du ein Gespräch auch beginnen indem du versuchst zu verstehen, wie er sich fühlt, ob er überfordert damit ist, dich nicht mehr allein für sich zu haben, ob er euer Baby irgendwie fremd findet (viele Männer können kaum etwas damit anfangen bis es mit 3 Monaten etwas spielen kann und Reaktion zeigt), ob er vielleicht neidisch darauf ist, dass du dich mit dem Baby so viel besser verstehst. Wenn du dir Sorgen um die Gesundheit deines Babies machst, kannst du auch nachts in einer Kinderklinik anrufen. Und wegen deinem Hämatom, aber auch, weil du so unglücklich bist (mögl. Wochenbettdepression wird besser früh behandelt) und auch wegen der Suche nach einer neuen Hebi kannst du dich bei deinem Frauenarzt melden. Wenn der Arzt auch nicht grade verständnisvoll ist, darfst du auch den zu jeder Zeit wechseln. Ich wünsche euch, dass es schnell Besser wird, Anna

von 4146531 am 17.04.2013, 03:13