Hallo Frau Höfel,
mein Anliegen habe ich auch schon Herrn Dr. Busse geschildert, möchte aber trotzdem die Meinung einer Hebamme hören und ich bin gespannt auf Ihre Antwort, da sie es zu dem medizinischen auch mit fraulichen bzw mütterlichen Augen sehen. :)
Meine Tochter wird, wie oben bereits erwähnt 10 Monate. Sie ist ein eher ruhiges und sehr liebes Baby. Sie ist von ihrer Entwicklung her ganz normal entwickelt. Sie lacht viel, zeigt wie groß sie ist (wenn man sie danach fragt), macht "kuck kuck", klatscht in ihre Händchen, sagt mama, papa, etc. und ist auch sonst sehr aufmerksam, nur Krabbeln oder Robben tut sie nicht. Sie dreht sich zwar auf den Bauch (nur wenn sie Lust dazu hat - eher selten - und erst seit sie 8 Monate ist - also auch recht spät), aber sie macht keine Anstalten sich fortzubewegen. Beispiel: Sie liegt auf dem Rücken, dreht sich auf den Bauch um sich ein Spielzeug zu holen und/oder schaut durch die Gegend, dreht sich wieder auf den Rücken und spielt dann im Liegen. Ich leg ihr nun das Spielzeug etwas weiter weg, damit sie sich mehr anstrengen muss um hinzugelangen. Das bringt aber nicht wirklich etwas. Meine Kinderärztin hat vor zwei Wochen eine Entwicklungskontrolle gemacht und mich auch auf die Bewegung angesprochen. Sie meinte, dass ich mit ihr "üben" soll, z.B. in Bauchlage versuchen sie in den Vierfüßlerstand zu stellen oder sie bäuchlings auf eine weiche Rolle zu legen, damit sie ein Gefühl für ihre Beine und Arme bekommt. Ihr gefällt das allerdings gar nicht. Sie sagt auch, dass ich sie nicht hinsetzen soll, bevor sie es nicht selbst tut, aber auch davon sind wir Meilen entfernt. Sie sitzt eigentlich ganz gut und ihr gefällt das auch, da sie dann alles genau beobachten kann. Allerdings lässt sie sich, wenn sie keine Lust mehr hat, einfach umfallen ohne sich mit den Händen abzufangen. :( Ich leg um sie herum Kissen, damit sie sich nicht weh tut. Ist das falsch?
Wie bereits gesagt, sie ist ein sehr ausgeglichenes und liebes Baby und ich bin eigentlich der Meinung ihr noch ein wenig Zeit zu lassen. Meine Ärztin hat uns eine Frist von einem Monat gegeben, dann möchte sie Krankengymnastik verschreiben. Was halten sie davon? Soll ich meiner Kleinen die Zeit geben die sie braucht oder sind sie auch der Meinung, üben, üben, üben (auch wenn es ihr nicht gefällt)??? Was soll ich tun?? Mir gehen die ganzen "dämlichen" Fragen und herablassenden Blicke der anderen Mütter zusätzlich auf die Nerven und setzen mich obendrein unter Druck!!
Vielen lieben Dank
Kristina F
Mitglied inaktiv - 27.01.2011, 23:48
Antwort auf:
Wird am 04.02. 10 Monate - Kein Robben, kein Krabbeln, kein Hochziehen, etc.
Liebe maya,
mein Enkelkind ist auch ein Kind, welches zwar im Kindergarten tobt und macht - aber glauben Sie nicht, dass hier zuhause auch nur noch irgendetwas unternommen wird, was Bewegung erfordert. Dreirad, Laufrad, Fahrrad - wo alle anderen 5-jährigen mit rumsausen - null Interesse! Dafür kann das Kind zeichnen (aber super!) und zockt uns so kaltblütig bei Uno und MauMau ab, das ist unglaublich.
Und was sagt unser Kinderarzt: abwarten, mit dem Interesse kommt das Können!
Ihr Kind ist FAST 10 Monate, es rollt......... wunderbar! Geben Sie ihm Zeit, denn es ist doch sonst fit!
Und bitte nicht hinsetzen. Auch nicht mit Kissen drum rum. zum Sitzen braucht es viel Rücken - und Bauchmuskulatur und die entwickelt sich erst durch ausreichendes Strampeln und Rollen.
Da das Kind manchmal auf dem Schoß schon in einer halbaufrechten Position ist, und dann den Rumpf beugt, sieht es so aus, als wenn es sitzen will. Und bleibt gar einen Moment in der Position. Aber das hat mit sitzen können und wollen - nichts zu tun!
Das sich das Kind hochzieht, wenn Sie ihm die Finger hinhalten oder geben, liegt daran, dass das Kind einen Greif-Reflex hat.
Für das Sitzen (und Rollen und Stehen usw.) gilt: was das Kind macht - macht es von ganz allein!
Ein Kind entwickelt sich nach seinem eigenen Rhythmus und nach seinen Fähigkeiten. Dabei erlebt es "Frust" (z.B. Umdrehen können - aber nicht wieder zurück rollen können) und "Bestätigung, Stolz (z.B., wenn nach viel eigenem Probieren die Umdrehung zurück klappt!).
Wenn Sie Ihrem Kind das Sitzen viel zu früh und nicht aus seinem eigenen Antrieb "beibringen", dann fehlt ihm diese Erfahrung und es wird monatelang immer wieder in eine Position gebracht, für die es noch nicht reif ist! Und es fehlt ihm in seiner Entwicklung die Erfahrung: Frust heißt weitermachen, und nochmal - nicht aufgeben!
Und zum Üben und Anreize geben: ja, das kann mutter tun, aber in Maßen. Dann wenn es paßt. Zum Beispiel, wenn der Staubsauger in der Nähe ist - und Interesse an dem Teil besteht. Dann kann er unterstützt werden - aber nicht als siebenmal tägliches Turnprogramm.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 28.01.2011
Antwort auf:
Wird am 04.02. 10 Monate - Kein Robben, kein Krabbeln, kein Hochziehen, etc.
Meiner war auch so, alles recht spät, er spielte eben lieber mit sich selber statt sich fortzubewegen.
Mit 10Monaten konnte er dann von jetzt auf gleich an Möbeln stehen, mit 11 Monaten krabbeln und mit 12 Monaten alleine sitzen. Alleine aufstehen mit 17 Monaten, frei gelaufen mit 16 Monaten...
Ich war eine Zeit lang sehr gefrustet und irgentwann dachte ich, an sich ist das total gemein, denn er kann soviele andere Dinge und ich hock da und bin traurig weil er anderes noch nicht kann?
Ab da an sah ich alles mit anderen Augen, lockerer und schon klappte alles besser, als wenn die Kleinen das merken.
Krankengymnastik ist sicher nicht falsch, aber ich würde einfach Geduld haben und eine Krabbeldecke als Schutz in dem Sinn reicht, denn alles andere behindert und es ist nicht schlimm wenn ein Kind auch mal hinfällt, das gehört dazu.
Bleibt dran, man weiß ja nie, aber manchmal lernen die Kleinen echt über Nacht und alles ist wieder super!
von
Princess01
am 28.01.2011, 12:12