Frage:
Wieso schläft mein baby nicht länger als 30 Minuten?
Sehr geehrte Frau Höfel,
mein kleiner Wurm ist jetzt 6,5 Monate alt. Anfänglich war er ein sehr zeitintensives baby,da er zu den s.g. Schreibabys gehörte. Inzwischen hat er sich super gemacht und ist ein äußerst aufgewecktes und freundliches Kerlchen,dem seine Entwicklung gar nicht schnell genug gehen kann. So viel und so kurz zum Charakter. Leider haben wir tagsüber ein kleines Problem mit dem Schlaf. Wenn er müde ist schafft er es nicht,selbstständig in den Schlaf zu finden. Da er keinen Schnuller oder ähnliches nimmt,lege ich ihn an um sein Saugbedürfnis zu befriedigen. So kann er dann einschlafen. Soweit ist es für mich in Ordnung. Problematisch ist allerdings,dass er entweder dann nur an der Brust schlafen will und anfängt zu weinen sobald ich ihn versuche hinzulegen oder das hinlegen klappt,aber nach 30 Minuten (man kann fast die Uhr danach stellen) wacht er mit einem riesen Aufschrei auf und ist nur schwer zu beruhigen. Dabei ist es völlig unerheblich,ob ich neben ihm liege und ihn im Arm halte oder nicht,weder Zeit noch Verhalten verändern sich dadurch. Für gewöhnlich bekommt er es auch kurz mit,dass ich ihn hinlege und toleriert es dann. Dummerweise ist er aber nach der halben Std noch totmüde und schafft es nicht wieder einzuschlafen,außer ich lege ihn an die Brust. Lasse ich ihn dort kommt es oft genug vor,dass er weitere 1,5 Std oder länger schläft,weil er immer mal wieder zwischendurch nuckeln kann. Nur ist das so für mich sehr anstrengend und ich kann die Zeit nicht anderweitig nutzen,was ich mir als Alleinerziehende oft wünschen würde. Nun meine Fragen: Warum wacht er immer nach der gleichen Zeitspanne auf? Wie kann ich ihn dahin führen,auch ein anderes Hilfsmittel zur Regulierung als meine Brust anzunehmen? Oder kommt das alles schon noch von alleine und ich soll einfach fortfahren wie bisher? Mir wurde schon oft geraten,ihn im Kinderwagen zu schieben,aber das verändert die Länge seines Schlafes auch nicht. Und die Empfehlungen,ihm die Brust zu verweigern,da er sich ansonsten "nur daran gewöhnt", lehne ich bisher absolut ab,da ich es,wenn man bedenkt was dies für ihn bedeuten würde,schon fast grausam finde. Ich verstehe sein Schlafverhalten am Tage einfach nicht,abends und nachts läuft es inzwischen super! Hoffentlich können Sie mir weiterhelfen :-)
Liebe Grüße
Luisa
von
luisa1987
am 12.04.2014, 12:14
Antwort auf:
Wieso schläft mein baby nicht länger als 30 Minuten?
Liebe Luisa,
Ihr Sohn hat schon so große Fortschritte gemacht (vom Schreibaby zum Ich wache einmal auf und schlafe an Mamas Brust weiter)! Abends und nachts ist alles bestens.
Es geht also im Grunde um 2 Stunden, die (noch) nicht so laufen wie es ideal wäre.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Sie nehmen sich die Zeit und geben Ihrem Sohn die Nähe (und die Brust). Es wird vielleicht noch ein paar Wochen oder Monate dauern, dann wird aus den kleinen Schläfchen mittags ein großer.
Oder Sie versuchen Ihrem Sohn den Schnuller anzutrainieren. Üben Sie mit ihm den Nuckel zu akzeptieren. Und zwar immer ein paar Minuten, wenn er gute Laune hat und satt ist. Wenn er den Schnuller dann akzeptiert, wird er sicher auch beim Wachwerden ruhiger.
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 14.04.2014
Antwort auf:
Wieso schläft mein baby nicht länger als 30 Minuten?
Was ich vergessen hatte zu schreiben: er schreit beim Aufwachen nicht,wenn er ausgeschlafen ist und ihm die 30 min gereicht haben. Dann wacht er ganz ruhig auf und beschäftigt sich fröhlich mit sich und seiner Umgebung :-)
von
luisa1987
am 12.04.2014, 13:45
Antwort auf:
Wieso schläft mein baby nicht länger als 30 Minuten?
Hallo! Wollt nur mal kurz von mir berichten, dass ich mich irgendwann mit der halben Std. abgefunden hab, auch wenn andere Babys anders schliefen und meine Mutter mich verunsichert hat, er müsse länger schlafen.
Unser Sohn hat ungefähr in dem Alter 4x 30min tagsüber geschlafen, egal ob im KiWa oder daheim.
Irgendwann wurde dann der Mittagsschlaf länger und das Vormittagsschläfchen und gegen Ende des 1. Lebensjahres schlief er nur noch diese beiden Schläfchen.
Muss allerdings dazu sagen, dass er mit einem halben Jahr Flaschenkind (davor 3 Monate vollstillen + 3 Monate stillen+Pre) wurde und ich ihn auch schon mit ca. 3 Monaten ganz sanft ans Einschlafen im Bett gewöhnt hatte (begleitet im abgedunkelten Schlafzimmer, nie allein und mit Schreienlassen! ). Und er hat sich mit 10 Wochen den Daumen angewöhnt und konnte sich so selbst regulieren. Ich kann also dir leider nur bedingt mit meiner Erfahrung Ratschläge geben, außer dass Du ja mal probieren kannst, ob er sich durch ein Kuscheltuch, Schnuller oder nach dir riechendem T-Shirt auch beruhigen läßt und du ihn so dazu kriegst, in seinem Bettchen begleitet einzuschlafen, dann hast du zumindest in den Schlafpausen "frei".
Hör auf deine und seine Bedürfnisse, letztendlich bin ich immer am besten gefahren, wenn ich herausgefunden hatte, was wir so brauchen und mich daran angepasst habe.
Alles Gute! Und erfreu dich an dem tollen Schlafverhalten, was er nachts hat! ;-)
von
Primelchen79
am 12.04.2014, 15:05
Antwort auf:
Wieso schläft mein baby nicht länger als 30 Minuten?
Hallo primelchen79,
erstmal danke für deine Erfahrungen und dass du sie mit mir teilst. Leider hast du schon recht,sie treffen nur bedingt auf meine Situation zu. Und ebenfalls leider kann ich nur berichten,dass er tagsüber in seinem Bettchen gar nicht einschläft,nicht mal wenn wir alles so machen wie abends (wobei das vllt sogar gut ist,nicht dass er nachher noch Tag und Nacht verwechselt). Also so dunkel wie abends sollte es nicht sein. Ein schnuffeltier oder -tuch ffunktioniert leider nicht,genauso wenig wie ein getragenes shirt. Und Schnuller nimmt er erst gar nicht,da habe ich alle durchprobiert,die man sich vorstellen kann. Ich versuche immer mal wieder in müde hinzulegen,aber egal was ich mache um ihn so in den Schlaf zu bekommen,er fängt an zu weinen und schließlich auch zu schreien. Am Tage braucht er zum Schlafen ganz intensiven Körperkontakt,dem ich ihn auch gerne geben möchte. Nur dass er nach 30 Minuten wieder brüllend wach wird obwohl er deutlich macht,dass er weiterschlafen möchte ist mir schleierhaft. Ich vermute es hat mit den einzelnen Schlafphasen zu tun,nur wie kann ich ihm da helfen,ohne ihn durchgehend an der Brust zu haben? Es hilft ja nicht mal,wenn ich mit ihm mich hinlege und ihm im Arm halte,er wird trotzdem wach und schreit auf...
von
luisa1987
am 12.04.2014, 20:04
Antwort auf:
Wieso schläft mein baby nicht länger als 30 Minuten?
Das mit dem Weinen war bei meinem Sohn auch ab und zu so. Ich hab irgendwann aufgegeben, ihn zum weiterschlafen zu bewegen, außer ich war total sicher, er braucht es dringend. Dann hab ich ihn an mich gekuschelt und mich dann davongeschlichen, mit Bettenburgen um ihn herum. Das hab ich auch gemacht, wenn er nicht im Bett zur Ruhe kam. Aber er war ja auch kein absolutes Stillkind, daher kann ich natürlich nicht wirklich mitreden.
Und noch mal zum Abdunkeln: anfangs hab ich das SZ auch nicht komplett abgedunkelt. Aber mit zunehmendem Alter war klar, dass er im Dunkeln schneller abschalten konnte. Du musst bedenken, die Mäuse nehmen viel mehr wahr und könnten ja was verpassen. ;-)
Wegen des Tag/Nachtrhythmus würde ich mir bei nem halbjährigen nun keine Gedanken mehr machen :-), den hat er mittlerweile drauf. Probieren geht über studieren, habt ihr es mal mit komplett Rollo runter probiert?
Bei uns war es damals ein Zufallsbefund und noch heut schläft er viel besser ein und durch, wenn es dunkel ist. Ist manchmal auf Reisen nervig, aber wir passen uns an. Mein Mann will auch immer am liebsten stockduster schlafen... :-)
von
Primelchen79
am 12.04.2014, 21:08
Antwort auf:
Wieso schläft mein baby nicht länger als 30 Minuten?
Liebe Frau Höfel,
danke für Ihre Antwort. Da ich nicht glaube,dass ich mit dem Schnuller noch großen Erfolg haben werde,bleibe ich bei dem,was er bevorzugt: der Brust. Danke,dass Sie mich beruhigt haben und mir in meinem Handeln Sicherheit geben. Ich habe überlegt zusätzlich parallel schon ein Ritual für den Mittagsschlaf einzuführen,damit er dieses schonmal kennt und es sozusagen einen fließenden Übergang gibt. Halten Sie diese Überlegung für sinnvoll? Nochmals herzlichen Dank und einen schönen Abend!
von
luisa1987
am 14.04.2014, 21:25