Liebe Frau Höfel,
unsere Tochter (10 Wochen) ist ein absolutes Spuckkind. Leider hat sich das Spucken stark verschlimmert, denn es kommt nun regelmäßig schwallartig und auch in hohem Bogen (etwas übertrieben ausgedrückt). Da es nicht nur direkt nach dem Fläschchen (Aptamil Pre), sondern auch eine... sogar zwei Stunden später passiert, würde ich es schon als Erbrechen sehen. Es riecht auch nach Erbrochenem und ist auch schon verdaut (viel transparente Flüssigkeit mit wenig weißer Flüssigkeit).
Wir legen sie schon immer mit dem Oberkörper leicht erhöht hin, vermeiden das Wickeln kurz nach dem Fläschchen (das kommt sonst wie aus einem Eimer) und achten sehr darauf, dass sie auch aufstößt.
Da sie in ihren Wachphasen sehr munter ist, gut schläft und trinkt (ca. 700-800ml in 24h), haben wir uns nie Sorgen gemacht. Aber das Spucken oder Erbrechen nimmt jetzt arg Überhand :-(
Sie ist 10 Wochen jung und wiegt jetzt ca. 4.900g (Geburtsgewicht: 3.150g).
Wie viel spucken/erbrechen ist noch in Ordnung? Bzw. ab wann und was kann man dagegen tun?
Herzliche Grüße
von
Redpearl26
am 04.02.2017, 14:31
Antwort auf:
Wie viel spucken/erbrechen ist noch in Ordnung?
Liebe Redpearl,
Ihr Kind nimmt ausreichend zu. Von daher besteht im Moment nur eine Wäscheproblematik.
Hier der Standardtext:
Babys spucken, nicht immer und auch nicht unbedingt regelmäßig, aber generell gilt der Satz „Babys sind unten und oben undicht" schon für so ziemlich alle Babys. So lange ein Kind dabei gut gedeiht ist das Spucken „lediglich" ein Wäscheproblem und nicht weiter besorgniserregend.
Bei einer Viruserkrankung kommen zu dem Spucken noch andere Symptome dazu (z.B. Fieber, Mattigkeit, ein schlechtes Allgemeinbefinden usw.).
Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase" ihren Weg nach oben findet (manchmal auch erst in der Bettwärme), nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Insbesondere sehr hastig trinkende Babys haben oft dieses Problem.
Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist zwar sehr lästig, aber es lässt sich wenig tun.
Das Spucken von Babys ist in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme!
Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist.
Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Ihr Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen.
Vielleicht schafft das Abhilfe: probieren Sie das Bergauf-Stillen (Sie liegen dabei fast auf dem Rücken und Ihr Kind auf Ihnen). Beim Bergaufstillen, muss das Kind gegen die Schwerkraft trinken und hat mit weniger Milch im Rachen zu kämpfen.
Ein Bäuerchen kommt ziemlich sicher, wenn man das Kind aufrecht hält und seinen Rücken kräftig im Uhrzeigersinn reibt. Dadurch erwärmt sich die Luft im Magen und steigt auf.
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 04.02.2017