Frage: Wie sanft abstillen bei 9 Monate altem Baby

Sehr geehrte Frau Höfel, unsere Tochter ist nun etwas über 9 Monate und ich möchte langsam mit dem Abstillen beginnen. Zuerst wollte ich so lange stillen, bis sie von selber auf die Brust verzichtet. Da meine Mutter aber auch mal auf die Kleine aufpassen soll/muss und sie auch mal die Nacht bei ihr verbringen soll, ist es nun unumgänglich, dass ich abstille. Unser Tag sieht folgendermaßen aus: 6 Uhr aufwachen und Stillen. Gegen 8/9 Uhr Obst-Getreide-Brei Einschlafstillen*, Kinderwagen oder Tragetuch mit Gehörschutz (sonst klappt es nicht) und eine Stunde schlafen. 11 Uhr Mittagessen ca. 150/200 g. 12:30 Uhr Einschlafstillen*, Kinderwagen oder Tragetuch mit Gehörschutz und eine Stunde schlafen. 15 Uhr Obst-Getreide-Brei oder Stillen wenn der OGB nicht angenommen wird (sehr selten/immer seltener). 17:30 Uhr Abendbrot (Milchbrei) 18/19 Uhr Einschlafstillen*. Nachts bekommt sie in der Regel gegen 22/23 Uhr und 3 Uhr noch mal die Brust. (* das Einschlafstillen ist nicht weil sie noch Hunger hat, sondern, weil sie fast nicht anders einschlafen kann. Sie erbricht auch öfter weil sie an der Brust trinkt um sich zu beruhigen und sie eigentlich papp satt ist. Ich musst tagsüber auch immer bei ihr liegen bleiben, sonst wird sie wach. Nachts kann ich mich wegschleichen, sobald sie eingeschlafen ist. Kein anderer kann sie zum schlafen bringen. Eine andere Möglichkeit ist noch der Kinderwagen oder das Tragetuch - klappt aber nicht immer.) Seit einiger Zeit will sie auch morgen schon OGB und am Nachmittag ist sie fast immer ihren Brei, sodass ich nachmittags fast gar nicht mehr stille. Nun dachte ich, dass ich am Tag (bis auf morgens nach dem Aufstehen) ganz auf das Stillen verzichten könnte, da sie ja genug Nahrung zu sich nimmt. Ich dachte ich könnte stufenweise abstillen. Wenn es tagsüber gut klappt, würde ich das einen Monat so durchziehen und dann Nachts (zwischen 20 und 5 Uhr) beginnen sie ohne Einschlafstillen wieder in den Schlaf zu bekommen. Und danach, wenn sie sich daran gewöhnt hat, wollte ich das Einschlafstillen um 18 Uhr aufgeben und ganz zum Schluss das am Morgen gegen 6-7 Uhr. Aber das erst, wenn sie schon Frühstück zu sich nimmt. Also ein sehr langfristiger Plan. Jetzt ist mein Problem, dass sie tagsüber nicht mehr schlafen will ohne dass ich mich mit ihr hinlege (Einschlafstillen). Ein paar Tage ging es gut, aber nun nicht mehr. Sie verweigert nun auch den OGB am Morgen und ein Fläschchen (ob in der Schnabeltasse oder in der Flasche) wird gar nicht angenommen. Alle Tricks sie zum schlafen zu bringen scheitern und sie weint und ist quengelig. Jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Sie muss ja Nahrung zu sich nehmen und schlafen aber ich kann sie einfach nicht beruhigen. Wie soll man denn abstillen, wenn die Kinder die Nahrung verweigern. Ich habe natürlich große Angst, dass sie zu wenig isst und es ihr schaden könnte so wenig zu schlafen und ich weiß auch keinen Trick mehr sie zum schlafen zu bringen. Ich kann ja nicht immer mit dem Auto um den Block fahren. Da schläft sie nämlich immer, allerdings nur so lange das Auto fährt. Eine Federwiege hatten wir auch schon und die hat nicht geklappt. Mir hat man auch schon geraten sie viel zu teagen, weil ihr meine Nähe fehlt, wenn ich sie nicht stille, aber es gab schon eine Tag, da war sie fünf Stunden in der Trage und doch hat sie geweint, wenn ich den Raum mal verlassen wollte oder sie beim Vater auf den Arm sollte. Das war früher nicht so. Erst seit dem wir versuchen abzustillen. Was machen wir falsch?

von Claudia D. am 21.05.2016, 11:23



Antwort auf: Wie sanft abstillen bei 9 Monate altem Baby

Liebe Claudia, Sie machen nichts falsch - Sie gehen nur von falschen Voraussetzungen aus! Nämlich von der Voraussetzung, dass das Kind die Entscheidung trifft. Im Moment ist Ihr Kind aber nur verwirrt und ständig damit beschäftigt heraus zufinden, was esdenn nun tun soll. Lassen Sie die Tricks weg und bieten Sie Ihrem Kind einen verläßlichen Tagesablauf ohne Einschlafstillen. Ja, das Kind wird meckern. Das darf es auch. Versuchen Sie nicht Ihr Kind mit verschiedenen Dingen zum Schlafen zu bringen. Entscheiden Sie sich für eins. Und das sollte es dann auch sein. Ja, Ihr KInd wird meckern. Ja, das ist schwer auszuhalten. Ja, es wird eine Zeit dauern, bis Ihr KInd das neue Einschlafritual annimmt. Aber nur so hat es die Chance das neue Ritual anzunehmen. Und zum Stillen wegen der Mutter: Sie müssen deshalb nicht abstillen. Ihr KInd wird essen, wenn es Hunger hat und Sie nicht da sind. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 22.05.2016



Antwort auf: Wie sanft abstillen bei 9 Monate altem Baby

Wenn Du jetzt abstillst, dann geht das nur zur Flasche hin. Mit 9 Monaten ist das Kind zu jung um komplett auf Milch zu verzichten. Und ob sie die Flasche nimmt ist eher fraglich. Wie Du ja bereits festgestellt hast. Hast Du schon mal versucht abzupumpen und getestet ob sie abgepumpte Muttermilch nimmt? das wäre evtl noch eine Option.

Mitglied inaktiv - 21.05.2016, 12:15



Antwort auf: Wie sanft abstillen bei 9 Monate altem Baby

Also, dass Abpumpen mit der Handpumpe funktioniert bei mir nicht. Auch nicht wenn das Kind an der anderen Brustseite saugt. Alles schon ausprobiert. Und als wir mal im Krankenhaus waren, musste ich dort auch mit einer elektronischen Milchpumpe abpumpen. Das ging mehr schlecht als recht und die Schwestern haben mir dann zu fertiger Milch geraten, weil die Menge sonst nicht reicht. Da war unsere Tochter noch sehr klein und sie hat die Fertigmilch anstandslos getrunken. Deswegen dachte ich auch es würde jetzt klappen. Gibt es denn keine Möglichkeit ihr die Flasche schmackhaft zu machen? Ich habe mittlerweile wieder mit dem Einschlafstillen begonnen, weil sie nicht nur nicht schlafen wollte, sondern heute auch noch aufgehört hat aus ihrer Wasserflasche zu trinken, weil sie dachte ich komme wieder mit der Milch um die Ecke. Aber sie muss bald für ein paar Stunden bei meiner Mutter bleiben. Was mach ich denn dann? So langsam denke ich es war ein Fehler so lange zu stillen. Hätte man früher auf die Flasche gewechselt, wäre es nicht so ein Drama gewesen. Dabei wollte ich ja nur ihr Bestes. Und wie ich in vielen Foren so lese, wird das Abstillen nur noch schwerer, je älter ein Kind wird.

von Claudia D. am 21.05.2016, 14:40



Antwort auf: Wie sanft abstillen bei 9 Monate altem Baby

Es muss nicht sein das es bei deiner Mutter nicht klappt. Meiner musste mit 1nem Jahr zur Tagesmutter den halben tag über. Bis dahin hat er auch noch zu jeder Mahlzeit gestillt und abends/nachts erst recht. Hatte da auch erst Panik. Am Ende hat das sehr gut geklappt. Bei der Tagesmutter hat er normal mitgegessen und auch geschlafen. Und sobald wir daheim waren wollte er erst einmal stillen - was er dann auch bekommen hat. Würde da also nicht sofort verzweifeln sondern erst einmal abwarten.

Mitglied inaktiv - 21.05.2016, 14:45



Antwort auf: Wie sanft abstillen bei 9 Monate altem Baby

Und wegen abstillen. Ich weiß nicht ob das schwieriger ist bzw wird. Bei uns ist es eher so das unser Sohn zwar immer noch an die Brust will, aber immer seltener. Das geht wirklich so nach und nach. Tagsüber sind wir da inzwischen sogar von weg, er trinkt nur noch abends und morgens vor dem aufstehen. Und selbst da fällt mitunter jetzt schon mal das ein oder andere weg.

Mitglied inaktiv - 21.05.2016, 14:51



Antwort auf: Wie sanft abstillen bei 9 Monate altem Baby

Ich habe drei Jahre gestillt, mein Sohn war ab der 4. Woche abends beim Papa, wenn ich Sport gemacht habe und mit einem Jahr in der Betreuung und bei seiner Nanny. Alle Betreuer haben alternative Methoden zum Einschlafen gefunden. Das wird Deine Mutter auch.

von emilie.d. am 21.05.2016, 18:42



Antwort auf: Wie sanft abstillen bei 9 Monate altem Baby

Danke euch für die schnellen und hilfreichen Antworten!

von Claudia D. am 22.05.2016, 14:12



Antwort auf: Wie sanft abstillen bei 9 Monate altem Baby

Sehr geehrter Frau Höfel, vielen Dank für Ihre schnelle Antwort! Eine Frage habe ich nun noch. Ist es für mein Kind ok, wenn sie dann mehrere Tage (tagsüber) nicht schläft? Wir hatten die Situation schon mal als sie ca. 4 Monate war. Da habe ich es ohne Einschlafstillen versucht und da hat sie tagsüber gar nicht geschlafen und abends an der Brust konnte ich sie nicht wach halten, damit sie genug trinkt. Nach drei Tagen habe ich abgebrochen, weil ich fand, dass Schlafen sehr wichtig ist für ein Baby und ich Angst hatte, dass sie abends so zu wenig trinkt. Gut, das Problem, dass sie zu wenig trinkt, haben wir ja nun nicht mehr, da sie nun Brei bekommt. Aber ist es ok, wenn sie so wenig schläft? Ach, und haben sie evtl. einen Buchtipp für mich zum Thema Einschlafen? Ich würde sie ja am liebsten in ihr Bettchen legen, etwas vorsingen und noch etwas bei ihr bleiben und schmusen und sie dann selber einschlafen lassen. Kinderwagen und das Tragetuch sind einfach nicht immer durchführbar. Aber wenn ich das versuchen würde, hätten wir hier nur Geschrei. Und ich möchte sie nicht in den Schlaf schreien lassen. So was finde ich ganz schrecklich! Über eine Antwort freuen ich mich! Gruß

von Claudia D. am 23.05.2016, 19:54



Antwort auf: Wie sanft abstillen bei 9 Monate altem Baby

Liebe Claudia, ja, ein Kind alleine weinen lassen, das ist schrecklich. Aber das ist ja gar nicht was Sie wollen. Besorgen Sie sich das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears. Die Frage ist jetzt: was wollen Sie? Den Zustand weiter oder etwas ändern? Ihr Kind wird nicht freiwillig verhungern! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 23.05.2016



Antwort auf: Wie sanft abstillen bei 9 Monate altem Baby

Danke Frau Höfel! Ich will auf jeden Fall etwas ändern. Also ändere ich jetzt die Einschlafsituation und dann haben wir ja quasi schon fast abgestillt (bis auf morgens, weil sie ja noch nicht frühstückt). Ich gucke mal wie das so wird. Aber meinen sie denn, dass ich sie, wenn sie ihre Brei nicht so gut isst, ersatzweise stillen soll, oder nicht? Und nachts? Darf sie noch an die Brust, wenn sie dabei nicht einschläft?

von Claudia D. am 24.05.2016, 07:28



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