Liebe Frau Höfel,
Mir wurde bei der letzten Geburt (sekundärer Kaiserschnitt wegen Missverhältnis) gesagt, ich habe ein Langes Becken nach Kirchhoff Grad 3. Es könne aber bei der nächsten Geburt auch klappen.
Wie kann die Aufweitung des Beckens unter der Geburt oder auch schon vorher gefördert werden? Bin aktuell in der 38. Ssw und soll bei 39+0 eingeleitet werden (bin 40).
Wird durch eine Einleitung das "Hormon-gefüge" in die Richtung verändert, dass eine optimale Aufweitung des Beckens behindert werden kann? Ich stelle mir das laienmäßig so vor, weil ja dann z.b. oxytocin oder Prostaglandin "draufgeschüttet" wird und die anderen Hormone, Botenstoffe und Vorgänge, die an einem harmonischen
Geburtsablauf beteiligt sind, evtl. nicht "mitziehen" oder so stattfinden, wie es ideal wäre.
Mit besten Grüßen und vielen Dank für Ihre Beratung!
von
spring36
am 08.12.2020, 00:04
Antwort auf:
Wie Aufweitung des inneren Beckens unter Geburt fördern?
Liebe spring,
das Kirchhoffsche Becken ist ja dadurch gekennzeichnet, dass die Kreuzbeinhöhle fehlt oder wenig ausgebildet ist und außerdem steht der Beckeneingangsraum steiler.
Daran lässt sich primär nichts ändern. Die Geburt hilft sich, indem im letzten Drittel der Schwangerschaft die Bänder und Sehnen auflockern.
Das Oxytocin wirkt auf die glatte Muskulatur und lässt die Gebärmutter "krampfen, wehen". Dadurch wird das Kind Richtung Becken und Ausgang geschoben. Auf diesem Weg muss es diverse Drehungen und Beugungen (bedingt durch Anpassung wegen des geringsten Widerstands) durchführen. Bedingt durch die anatomischen Besonderheiten fällt das schwer oder wird durch Ausweichbewegungen kompensiert.
Das Ocytozin hat keine Wirkung auf das Becken.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 09.12.2020