Frage: Wenig oder genug Milch?

Guten Tag, Ich stelle diese Fragen, da ich ein wenig verwirrt bin :( Meine Wochenbett-Hebamme macht seit dieser Woche Urlaub und heute ist zu mir die "Vertretung" gekommen. Am Sonntag und gestern habe ich 38,6-39,2 Fieber gehabt. Gestern eine große, harte rote Stellean der linken Brust. Ich konnte fast kaum schlafen so weh Tat es. :-( Trotzdem habe ich meine kleine Maus (23tage alt), die ganze Zeit angelegt. Heute ist es besser. ( kein Fieber etc. ) Jetzt zum Problem: Meine Hebamme sagte die ganze Zeit-" du musst die keine Sorgen machen. Du hast so viel Milch, dass du sogar Zwillinge versorgen kannst"... Die "Vertretung" heute:" es sieht so aus, dass sie zu wenig Milch haben..., Die kleine hat Hunger und deshalb hängt sie ständig an der Brust" Ich soll meine Maus jetzt nicht die ganze Zeit anlegen sondern mindestens 1 Std. Pause machen und in der zeit ihr Fencheltee zum trinken geben... Ehh und meine Hebamme die gerade im Urlaub ist, hat mir davon abgeraten :( und meinte, dass meine Milch ausreichend ist und mit dem Tee nur die milchbildung durcheinander kommt :( Bitte sagen sie mir was ich machen soll :( Die Maus möchte ständig an die Brust gelegt werden. Schluckt wirklich nur über die ersten 3-5 min. und dann nuckelt sie bis sie eingeschlafen ist. Wenn ich sie dann schlafen legen möchte, wacht sie nach wenigen Minuten auf, weint und möchte wieder essen..., Schnuller habe ich schon ausprobiert und bis jetzt hat nichts funktioniert... Nuk, avent, mam und kirschförmiger goldi nutzen nichts. Sie merkt schnell, dass da nichts raus kommt, spukt sie aus und fängt wieder an zu weinen :( Ich komme wirklich zu gar nichts :( Nicht mal auf die Toilette kann ich gehen damit sie nicht aufwacht und weint. Für jeden Ratschlag werde ich sehr dankbar sein!! :) Liebe Grüße!!!! Marta1988

von Marta1988 am 22.05.2013, 15:07



Antwort auf: Wenig oder genug Milch?

Liebe Marta, wie alt ist das Kind? Primär anlegen - kein Tee. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 22.05.2013



Antwort auf: Wenig oder genug Milch?

Die kleine ist 23 Tage alt.

von Marta1988 am 22.05.2013, 20:12



Antwort auf: Wenig oder genug Milch?

Liebe Marta, Sie müssen im Moment auch noch gar nichts schaffen! Sie sind Wöchnerin und gehören mit Kind auf die Couch. Ihr Kind befriedigt seine Bedürfnisse als Säugling! Saugen, saugen, schlafen, getragen werden, kuscheln, essen, essen..... ! Ja, da bleibt manches auf der Strecke. Nicht schlimm. In zwei Wochen hat sich dann alles eingespielt! Mal ehrlich: was würden Sie sagen, wenn Ihr Mann sagen würde. Deine Kuschelei mit mir ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nötig. Du musst lernen alleine (ein)zuschlafen. Sie würden Ihrem Mann einen Vogel zeigen!!!!! Von 3 Wochen alten Kindern verlangt das hoffentlich niemand! Der Tipp kann nur heißen: tragen, tragen, tragen und da sein, stillen und gelassen bleiben! Wenn Sie nach New York ziehen, dann würden Sie sich zu Anfang völlig unsicher fühlen (Angst haben, heulen, sich ungerecht behandelt fühlen), wenn Sie sich nach 3 Wochen auf einmal irgendwo in der Stadt wiederfinden würden! Klar, Sie würden sich dann umschauen und gucken, ob Sie irgendetwas wiedererkennen - Ihr Kind kann das nicht, denn es kann nur einen kurzen Radius scharf sehen! Da gilt: aus dem Auge - aus dem Sinn - Verlassensein! Und Sie würden in New York nach dem Weg fragen - Ihr Kind kann das nicht - es weiß gar nicht, was ein Weg ist! Ihr Kind schläft auf dem Arm (in Sicherheit) oder vom Schaukeln des Kinderwagens (bekannte Bewegung) ein und wacht im Bett auf - da würde ich auch schreien! Ihr Kind ist irritiert. Irritiert, weil es auf dem Arm einschläft, aber an einer anderen Stelle wieder aufwacht! Das Kind weiß nämlich nicht, dass Sie es dort abgelegt haben! Wenn Sie vor dem Fernseher einschlafen und im Bett aufwachen, dann wissen Sie, dass Ihr Mann so nett war........Ihr Kind kann das nicht einordnen. Deshalb fühlt es sich im Moment auf Ihrem Arm am wohlsten und das ist gut (und völlig normal) so! Sicher können Sie sich noch erinnern wie es war als Sie Ihren Freund/ Ihren Mann kennengelernt haben! Da war schmusen, anschauen, knuddeln, knutschen, "zusammenkleben" angesagt - am liebsten hätte man sich doch überhaupt nicht losgelassen, oder? Und so geht es im Moment Ihrem Kind! Ihr Kind war 9 Monate im Bauch - und da herrscht eine wahnsinnige Geräuschkulisse, da ist richtig Krach! Diesen "Krach" inform von Herzschlag und Darmgeräuschen sucht Ihr KInd, um sich in Sicherheit zu wiegen, deshalb ist Tragen angesagt. Fiel vielleicht das Wort verwöhnen? Fragen Sie doch mal die anderen Leute, ob sie gerne verwöhnt werden! Ein paar Beispiele (ohne Ansehen der Person): Mag Ihr Freund es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen! Mag Ihre (Schwieger)mutter es, wenn Sie Ihr aufmerksam zuhören? Wenn Sie Ihr zum Kaffee den Tisch nett richten? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen! Mag Ihre Nachbarin es, wenn Sie die Tageszeitung von unten mit hochbringen etc....... usw.! Fragen Sie mal Ihren Freund, wie es ihm gehen würde, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Sie würden ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bisschen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins* Oder wenn Ihre (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Sie hören gar nicht hin, sondern telefonieren mit der Freundin! Kollegin Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt: "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Hier noch ein Brief einer anderen Forums-Nutzerin "es gibt solche Babys, meiner war auch so einer. Ich habe mir das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears zugelegt - hier stehen so manche hilfreiche Erklärungen und auch Tipps. Zusammenfassend kann man sagen: das Einzige was hilft sind TRAGEN und/oder STILLEN und das rund um die Uhr und es ist das Beste was Du für Dein Baby tun kannst. Keine Bange, Du verwöhnst Dein Baby damit nicht, Du erfüllst nur seine existentiellen Bedürfnisse. (Ich habe mal den schlauen Satz gelesen ..."und glauben Sie nicht, dass Sie ihrem Baby damit irgendeine besondere Gunst erweisen. Getragen und Gestillt zu werden ist für ihn lediglich der Normalzustand." Nachdem ich das begriffen hatte wurde mein Leben einfacher. (Auch wenn das Tragen selbst natürlich anstrengend war) Unser Sohn wurde die ersten 3 Monate seines Leben quasi nicht mehr abgelegt, sondern er schlief und wachte nur in meinen Armen - und wenn ich zu müde wurde, übernahmen ihn andere hilfreiche Hände. Ein Freundin hat das mal folgendermaßen genannt - "Euer Sohn schläft nur auf Körpern, grins). Nachdem er jedenfalls begriffen hatte, dass er sich felsenfest darauf verlassen kann wurde er fast schlagartig zufrieden. Heute mit 11 Monaten ist er ein heiteres, gelassenes Baby, dass sich sicher sein kann, dass wir alles versuchen, seine Bedürfnisse zu erfüllen und damit in sich selbst ruht. Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr Euren Weg findet, LG Joshi" Bleiben Sie gelassen und stillen Sie Ihr Kind - das gibt ihm sovieeeel Sicherheit! Und schlafen Sie tagsüber, wenn der kleine Schatz auch schläft! Und wenn Sie Ihr Brot essen, dann darf das Kind neben Ihnen auf der Couch warten bis Sie fertig gegessen haben. Und wenn Sie unter der Dusche sind, dann darf das KInd vor der Dusche im maxiCosy auf Sie warten - bis Sie sich geduscht und abgetrocknet haben! Und wenn Ihr Mann zuhause ist, dann packen Sie ihm das KInd in den KInderwagen und schicken Sie ihn eine Stunde spazieren - und Sie nehmen ein Bad! Was ist mit der roten Stelle? Hat die Hebamme Ihnen gezeigt, wie Sie das Kind so anlegen können, dass es die Stelle gut leer trinkt? Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 22.05.2013



Antwort auf: Wenig oder genug Milch?

VIELEN LIEBEN DANK!!! für die ausführliche Antwort :-) Es hat mir sehr geholfen :) Mittlerweile ist die rote Stelle weg aber immer noch herter als die andere Brust. Fieber habe ich heute auch nicht mehr keine. ( Die Hebamme hat nur gesagt, dass ich die harte Stellen beim Stillen drücken soll). Ich habe aber noch zusätzlich bevor sie gekommen ist quarkumschläge abwechselnd mit warmen Umschlägen auf der Brust gelegt und die Kleine trinken gelassen. Es hat wunderbar funktioniert :) Noch mal vielen Dank!!!

von Marta1988 am 23.05.2013, 10:18



Antwort auf: Wenig oder genug Milch?

Liebe Marta, eine Brustentzündung ist häufig ein Signal, dass die Frau Stress hat. In welcher Form auch immer! Deshalb: solange der Schatz einigermaßen zunimmt, die Windel nass und die Haut rosig ist - entspannen. Nichts ist so wichtig wie die ersten Wochen mit Kind (für beide Eltern!). Der Haushalt kann warten! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 23.05.2013



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