Hallo Frau Höfel, mein Sohn ist 8 Monate alt und wir haben Probleme mit der Beikost
Wir hatten schon einen schwierigen Start aber inzwischen sind wir soweit dass es Mittags, Abends und Nachmittags Brei gibt. Leider klappt dies nicht immer so gut. Oft gibt es beim Essen Theater, ich habe das Gefühl dass er immer noch nicht mit "Freude" isst. Oft quengelt er oder wischt sich nach jedem Löffel mit den Händen übers Gesicht und verteilt den Brei dabei überall, als sei er müde auch wenn er vorher geschlafen hat. Zappelt, lässt sich leicht ablenken etc. Man muss dann regelrecht den Clown für ihn spielen damit man ihm quasi so nebenbei den Brei füttern kann. Andere Babys die wir kennen inhalieren das Essen fast und bei ihm ist es so schwierig. Er macht schon weit den Mund auf, habe auch das Gefühl es schmeckt ihm schon aber irgendwie ist das immer ein großer Kampf. Ein paar Löffel läuft es prima, aber danach verliert er so das Interesse, satt kann er aber ja nicht sein nach dem bisschen? Verschiedene Gemüse/Obstsorten - alles schon probiert. Es gibt aber auch Mahlzeiten da läuft es richtig gut! Aber dann auch wieder Mahlzeiten die eine Katastrophe sind. Kann es sein dass ich die Zeichen manchmal falsch deute und er (noch) keinen so großen Hunger hat ? Mein Mann meinte nun das wäre nicht normal mit 8 Monaten ? Er müsse inzwischen besser essen ? Es ist unser erstes Kind wir haben keine Ahnung was wir machen sollen. Er liebt seine Flasche mit der Milch halt noch so Sehr. Das geht immer. Ich muss dazu sagen stillen war auch schon so ein Kampf und letzendlich haben wir die Flasche gegeben da er die Brust nicht akzeptiert hat.
Haben sie einen Rat ?
Danke schon mal im Voraus !
von
Iris-1985
am 30.05.2017, 23:46
Antwort auf:
Was tun wenn es mit der Beikost immer noch nicht so gut funktioniert?
Liebe Iris,
die Hauptnahrung im ersten Lebensjahr ist Milch. DAZU gibt es BEIkost.
Durch die Beikost kommt das Kind mit Allergenen in Berührung, das ist gut für Darm und Immunsystem. Aber dabei gilt NICHT: viel hilft viel.
Quintessenz: Ihr Kind macht es goldrichtig. Ein paar Löffel Brei essen und den Rest mit Milch auffüllen.
Er hat Interesse an Ihrem Essen? Prima, dann lassen Sie ihn probieren! Nur ganze Nüsse, Honig etc. sollte noch nicht dabei sein!
Irgendwann klaut er Ihnen das Essen vom Teller und dann ist erst der richtige Beikoststart, denn dann können Sie ihn nicht mehr stoppen!*g
Und ja, die Milchschnitte gehört in die Mitte des Tisches – unerreichbar fürs Kind. Wenn es den Geschmack nicht kennt, kann es ihn auch nicht vermissen!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 31.05.2017
Antwort auf:
Was tun wenn es mit der Beikost immer noch nicht so gut funktioniert?
Hallo!
Macht euch keinen Stress beim Essen. Das ist durchaus normal. Meine Mittlere hat erst mit 10 Monaten Beikost akzeptiert und dann hat sie gleich vom Tisch mitgegessen. Brei hat sie verweigert.
Bleib geduldig und versuch es einfach weiter ohne Druck. Vielleich auch Essen vom Familientisch. Dann lässt du einfach das würzen und ihr würzt für euch nach.
Grüße, Bettina
von
bettina_7
am 31.05.2017, 08:31
Antwort auf:
Was tun wenn es mit der Beikost immer noch nicht so gut funktioniert?
Liebe Iris,
wenn ich dir von meinen Erfahrungen berichten darf: meine Tochter ist 11 Monate alt und hat erst mit 8 Monaten begonnen, sich ansatzweise für feste Kost zu interessieren. Ganz wichtig, Geduld, Geduld, Geduld und einfach immer wieder anbieten. Probiere es mit "Fingerfood" statt oder neben dem Brei, so konnte ich bei meiner Tochter das Interesse wecken. Lass dein Baby das Essen "begreifen". Dazu eignen sich weich gegarte Gemüsestückchen oder Obst, alles, was mit dem Gaumen zerdrückt werden kann. Viel landet natürlich erstmals auf dem Boden (Handtuch unterm Hochstuhl ausbreiten!) aber irgendwann platzt der Knoten! Ich habe parallel ganz normal weitergestillt. Bei der Beikost geht es noch nicht um die Menge sondern ums Erlernen einer neuen Esstechnik, Geschmäcker, etc. Wir haben eeeewig geübt, aber jetzt mit 11 Monaten "isst" meine Kleine dreimal täglich, (zwar immer noch Mini-Portionen, aber immerhin), praktisch dasselbe wie ich, nur in kindgerechter Form: Nudelstückchen, Brotwürfel, Obststückchen usw. Lass dein Baby auch einen Löffel selberhalten und belade ihn evtl mit ein bisschen Brei! Meine Kleine führt den von mir beladenen Löffel dadurch sogar schon alleine zum Mund!
Bis meine Tochter wirklich satt wird, wird es sicher noch ein wenig dauern (ich stille noch immer nebenher) aber das Fingerfood war unsere Lösung! Esst gemeinsam und nimm den Druck raus! Die Bücher, die mit geholfenhaben: "Mein Kind will nicht essen" von Gonzalez und "Einmal breifrei, bitte!" von Eva Nagy und Loretta Stern. Lg
von
kathrinundclara
am 31.05.2017, 08:45
Antwort auf:
Was tun wenn es mit der Beikost immer noch nicht so gut funktioniert?
Vielen lieben Dank für eure lieben Antworten!!
Man hört oder sieht eben immer nur Babys bei denen das ganz toll funktioniert und die Mütter dann darüber " jammern" dass ihre Babys ja so viel verputzen und eine Portion gar nicht reicht 😔 Da denkt man sich schnell: was ist los mit meinem Kind.
Aber so wie ihr das geschrieben habt seh ich das nun aus einem ganz anderen Blickwinkel, er muss das noch nicht alles essen, es geht ums lernen. Das nimmt glaub ich viel Druck raus. Wenn es Babys gibt die schon 600 mg Brei am Tag verdrücken - super 👍🏼 aber es muss eben nicht sein. Er soll lernen 😊
Er grapscht mit seinen kleinen fingerchen schon immer nach unserem Essen, aber wenn ich ihm dann ein kleines Stück Banane gebe lutscht er dran rum aber verschluckt sich sehr arg wenn Stückchen abgehen und hustet dann wie verrückt. Habt ihr da einen Tipp ? Oder muss er das auch einfach kennenlernen und üben und dann wirds besser? Er hat auch noch keine zähnchen 😊 Besonders auf Milchschnitte ist er ganz scharf aber Zucker darf er ja nicht. 😉
Also Danke euch jetzt seh ich das alles schon nicht mehr so verbissen 😊👍🏼
Viele liebe Grüße
von
Iris-1985
am 31.05.2017, 09:27
Antwort auf:
Was tun wenn es mit der Beikost immer noch nicht so gut funktioniert?
Jedes Kind is(s)t eben anders :-) ich bin mittlerweile stolz auf meine kleine "Selberesserin" ;-)
Das mit dem Verschlucken kenne ich natürlich auch, ist soweit ich weiß nicht weiter tragisch. Der Würgereflex liegt bei Babies noch weit vorne und das Husten/Ausspucken bewahrt davor, dass etwas in die Luftröhre gelangt. Wichtig ist, dass alles schön weich ist, also wie Banane o.ä. und dass man im Ernstfall schnell eingreifen kann (Rücken klopfen).
Birgit Neumann aus dem Forum konnte mir übrigens auch gute Tipps zum Fingerfood bzw Beikost allgemein geben, du könntest auch dort im Forum mal ein wenig zum Thema suchen. Da siehst du dann, dass es vielen anderen auch so geht ;-)
Lg
von
kathrinundclara
am 31.05.2017, 10:05