Frage: Was bedeutet Muttermundserweichung (Priming)?

Hallo! Vielen Dank für die Infos! Aber nun schon wieder eine Frage! Was bedeutet Muttermundserweichung (Priming)? Was wird dort gemacht? Und wenn das nicht hilft was wird als nächstes gemacht? Muss man im Krankenhaus bleiben? Nochmals vielen Dank! MFG Balou536

von Balou536 am 29.01.2012, 11:10



Antwort auf: Was bedeutet Muttermundserweichung (Priming)?

Liebe Balou, vor dem Einleiten (ich erklärs mal im Zusammenhang) kommt in manchen Häusern der Wehenbelastungstest. Bei einem Wehenbelastungstest wird eine Braunüle gelegt und ein Wehenmittel per Infusion gegeben. Dadurch fangen ganz langsam Wehen an. Diese sind nicht mit Geburtswehen zu vergleichen, sie sind viel schwächer. Mit diesem Test kann man herausfinden, ob die Plazenta unter Stress (Wehen!) noch ausreichend arbeitet und das Kind gut versorgt wird. Gibt es bei der Versorgung des Kindes über die Plazenta Probleme, so kann man diese an Herztonveränderungen auf dem CTG sehen und entsprechend handeln. Ist alles in Ordnung und das Kind soll geboren werden, wird man Ihnen für den nächsten Tag das "Primen" anbieten. D.h., man würde ein Gel/Tabletten an den Muttermund geben, welches Prostaglandine enthält und die Geburtsbereitschaft fördern soll. Durch die Tabletten/ das Gel können drei Dinge geschehen (deshalb muß man das Primen meist mehrmals wiederholen): 1. Es passiert nichts 2. Sie bekommen Wehen und es passiert immernoch nichts 3. Das Kind kommt! Da die Tabletten/ das Gel nur alle 6-8 Stunden verwendet wird (die Wehen erst gar nicht kommen oder nach zwei Stunden wieder aufhören), wird die eine oder andere Frau geneigt sein zu sagen, dass es viele Stunden gedauert hat! Nach 3x Tabletten/ Gel ist erstmal ein Tag Pause. Deshalb bitte Geduld mitbringen! Dann geht es erst an die eigentliche Einleitung. Das heißt Tropf dran und bei einem gewissen Muttermundsbefund die Fruchtblase auf. Dann gibt es allerdings auch kein Zurück mehr. Und das ist der Grund, warum es manchmal Probleme gibt. Das KInd muss dann kommen, denn seine vor Keimen schützende Hülle ist zerstört! D.h. der Tropf wird gesteigert, die Erwartungshaltung steigt, das Kind bekommt Stress, reagiert mit Herztonabfällen, man muss eingreifen usw. Ja, während dieser Zeit sind Sie stationär aufgenommen. Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 29.01.2012