hallo liebe martina!
mein sohn wird am 5.12. 7 monate alt! bisher hat er noch kein interesse an nahrung gezeigt. ich habe es vor kurzem mit karottenbrei probiert. hab es eine woche durchgezogen, da ich dachte, er müsse sich daran gewöhnen (bei uns ist alles ein bisschen schwerer, wäre ein wunder gewesen, hätt es sofort geklappt). also er hat, zuerst das gesicht verzogen, dann alles wieder rausgeschoben, dann gewürgt, und dann gemeckert und den mund nicht mehr aufgemacht. an den letzten tagen hat er dann ein bisschen was runtergeschluckt, weil er sobald er etwas im mund hatte, am daumen nuckelte..
nunja ich beschloss pause zu machen, weil ich ihn nicht quälen möchte.. soll ja was schönes sein..
aber so langsam freu ich mich echt, auf nächte in denen ich mal wieder richtig schlafen kann.. er schläft sowieso immer erst um 22/23 uhr..
aber dennoch will ich ihn nicht zwingen..
meinen sie es ist wahrscheinlich, dass er karottenbrei (selbstgekocht) einfach nicht mag? ich denke eher, dass es das essen an sich ist..
sollte ich weiter üben? es eher als lernprozess sehen? ein paar wochen durchziehen?
den brei wechseln? oder etwas anderes zuerst probieren? getreidebrei? oder mal einen zwieback?
(wasser trinkt er übrigens täglich)
oder warten bis er deutliches interesse zeigt??
wie lang kann man maximal warten???
vielen lieben dank für ihre antwort!
Mitglied inaktiv - 01.12.2008, 05:31
Antwort auf:
wann spätestens beikost?
Liebe Ursula,
nur weil ein Kind ein bestimmtes Alter erreicht hat, MUSS es nicht an Beikost interssiert sein!!!
Bevor Sie also wieder mit Beikost anfangen, sollten Sie schauen, ob Ihr Kind die typischen "Ich bin bereit für Beikost"-Zeichen aufweist. Geben Sie Ihrem Kind diese Zeit!
"Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt:
o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger.
Muttermilch/HA-Nahrung reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird.
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten.
Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen.
Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten.
Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist."
Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten."
Warten Sie noch - Ihrem Kind zuliebe!
Und Durchschlafen wird Ihr Kind, wenn es entwicklungstechnisch soweit ist! Die Nahrung hat damit nichts zu tun!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 01.12.2008
Antwort auf:
wann spätestens beikost?
Es gibt keinen "spätesten" Zeitpunkt für Beikost und es lohnt sich tatsächlich, zu warten, bis das Kind so weit ist, daß es Freude am Essen hat.
Zum Animieren kannst Du Dein Kind an den Tisch setzen und es geeignete Dinge selber probieren lassen: nahezu alles Gemüse kann, in kleinen Stücken gegart, aus der Hand gegessen werden, kleine Kartoffelstücke ebenfalls.
Die Hoffnung auf ruhige Nächte durch Beikost kannst Du allerdings aufgeben. das hat nichts damit zu tun...
Mitglied inaktiv - 01.12.2008, 10:13