Hallo,
mein Sohn ist 6 Monate und 1 Woche alt. Habe bis gestern voll gestillt und nun mit ein paar Löffelchen Möhren angefangen. Eigentlich wollte ich noch 3 Wochen voll stillen, aber seit ca. 7 Wochen kommt er nachts in immer kürzeren Abständen zum Trinken, jetzt alle 2 Stunden (davor durchgeschlafen). Dies kann ja auch entwicklungsbedingt sein, aber seit ca. 2 Wochen kommt er auch tagsüber alle 1 1/2 bis 2 Stunden.
Richtig begeistert war er jetzt nicht von den paar Löffelchen, er hat es halt irgendwie "hingenommen". Gewehrt, also dass er den Brei mit der Zunge wieder rausschiebt hat er auch nicht, erst nach etwa 5 Löffelchen, was ja am Anfang erst mal ausreicht.
Jetzt bin ich mir unsicher, ob ich nicht doch noch etwas warten sollte oder ob ich ihm aufgrund seiner Stillhäufigkeit was vorenthalte.
Was meinen Sie?
Wie lange darf man eigentlich voll stillen bis man zufüttert?
Ein wenig war irgendwie auch der Druck von außen da. "Was er bekommt immer noch nur Milch?", " Wann willst du denn endlich anfangen, er braucht doch jetzt mehr?".
Eigentlich wollte ich mich davon nie einschüchtern lassen, letztendlich ist es aber doch passiert.
Mein "Großer" hat damals die erste Beikost richtig verschlungen, war am Anfang auf die paar Löffelchen ganz gierig, das ist bei meinem Kleinen jetzt nicht so.
Ich versuche morgen in Ruhe noch mal ein paar Löffelchen, wenn er immer noch recht zurückhaltend ist, sollte ich dann nicht doch noch etwas warten?
Liebe Grüße Nicole
Mitglied inaktiv - 06.09.2009, 20:20
Antwort auf:
Wann spätestens Beikoststart?
Liebe Nicole,
SilkeJulia und Julia haben es in meinem Sinne erklärt!
Wenn Ihr Sohn Beikost will, dann wird er sie einfordern, sprich: er wird Ihnen das Gemüse vom Teller klauen und selbst in den Mund stecken!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 07.09.2009
Antwort auf:
Wann spätestens Beikoststart?
Hallo Nicole,
durch die paar Löffelchen geht nichts an Milchmahlzeit "verloren" - das, was er braucht, holt er sich auch wieder.
Mit ca. 6 Monaten haben Kinder auch wieder einen großen, langen Schub.
Voll stillen kann man sehr lange. Das längste, das ich kennengelernt habe waren 17 Monate. Das Kind hat allen Unkenrufen zum Trotz werder einen Eisenmangel noch sonst irgendwelche gesundheitlichen Probleme.
Es ist wichtig, aufs Kind zu schauen und aufs Gefühl zu hören.
Aber einige Löffelchen Karotte am Tag schaden nicht. Wenn er den Mund nicht aufmacht, dann lass es einfach sein, so wie du es ja auch getan hast.
Mach dir keinen Stress... es ist zwar nervig, dass er zur Zeit so oft kommt, aber das wird sich durch die Beikost vorerst auch nicht ändern (Beikost hat zunächst deutlich weniger Kalorien als Muttermilch).
LG,
Silke
Mitglied inaktiv - 06.09.2009, 20:26
Antwort auf:
Wann spätestens Beikoststart?
Hallo Nicole,
wenn ein Baby das Essen mit dem Löffel lernt, bedeutet es NICHT, dass es sich WEHRT, wenn es den Brei anfangs mit der Zunge wieder aus dem Mund herausschiebt!!! Es muß das Zusammenspiel Löffel-Brei-Zunge erst lernen!
"Wehren" (abwehren" im Sinne von "Abneigung zeigen") wäre z. B. Kopf wegdrehen, zurückweichen, sich steif machen, oder was die jeweiligen Babys so machen um ihre individuelle Abneigung zu zeigen.
Was bei meinem Kleinen geholfen hat - außer viiiiiiel Geduld und Zuspruch (schließlich machen sie bei ungewohnten Dingen in den ersten Jahren ja hauptsächlich uns zuliebe mit - im Austausch für Aufmerksamkeit und Anerkennung), und ein Anfassen lassen (auch wenn dann erst mal Mama und Kind und die halbe Küche orange sind - schließlich kommt "begreifen" von "greifen"), das Karottenpü zu Beginn soweit zu verdünnen, dass es fast flüssig war und er ihn vom Löffel saugen konnte (Löffel eher an den Mund gehalten als in den Mund gesteckt). Evtl. hilft auch noch ein bißchen Muttermilch im Gemüse, um eine Verbindung mit dem Gedanken "Nahrungsaufnahme" zu schaffen. Die Kleinen müssen ja auch erst begreifen (ja, da ist es wieder), dass dieses Zeug im Mund, an dessen Geschmack sie sich ja auch erst noch gewöhnen müssen, AUCH Nahrung ist. Und zwar ohne die innige Nähe beim Stillen.
Ansonsten, liebe Nicole, hör auf deinen Bauch. Ich weiß, das ist bei so viel Druck von außen leicht gesagt; da bin ich auch durchgegangen. Aber lt. meiner Hebamme spricht nichts gegen eine Pause von der Beikost bis du dich wieder bereit fühlst. Und vielleicht spürt dein Kind ja dann, dass du auch wieder entspannter bist, denn deinen Druck spürt es sicher auch! Bei mir eine eine Pause geholfen und inzwischen sind wir sogar bei zwei Breimahlzeiten am Tag. Ich finde sowieso, dass man eher auf die Reife des Kindes sehen sollte (oder ausprobieren), als z. B. das Beikostfüttern auf den empfohlenen Alterszeitpunkt festzusetzen. Das sind nur Durchschnittswerte und als Anhaltspunkte bestimmt sinnvoll, aber man sollte dabei die individuelle Entwicklung der Kinder nicht aus den Augen lassen. Und du kennst dein Kind schließlich am besten!
Alles Gute, Julia
Mitglied inaktiv - 07.09.2009, 09:56