Frage: Vorbeugen gegen vorzeitige Wehen

Hallo, ich bin momentan in der 21.SSW. Dies ist meine 2. Schwangerschaft. Meine erste Tochter ist leider in der 23 SSW nach vorzeitigen Wehen und AIS tot zur Welt gekommen. Je Näher nun dieser Termin kommt werde ich nervös und habe Angst vor erneuten vorzeitigen Wehen. Kann ich vorbeugende etwas tun um diese zu vermeiden ZB Toko-Tee oder Öl? Was kann ich zur Vermeidung von Scheideninfektionen tun (in meinen Abstrichen werden immer wieder Keime gefunden und ich musste bisher schon 2 mal Antibiothika nehmen). Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. LG

Mitglied inaktiv - 18.08.2011, 16:32



Antwort auf: Vorbeugen gegen vorzeitige Wehen

Liebe Aennschen, ich kann Ihre Nervosität verstehen - aber diese schadet mehr als Sie nützt! Sie tun im Moment alles, um eine erneute Infektion zu verhindern (Abstriche und Behandlung). Wenn trotzdem immer wieder Keime auftauchen, dann sollte Ihr Mann mit behandelt werden. Pilze/ Keime bekommen die Oberhand, wenn das Milieu nicht stimmt. Eine Vorlage mit Quark oder Joghurt wird den ersten JUckreiz lindern. Die Frage ist ja, warum kehren die Infektionen und Mykosen immer wieder? Wo versteckt sich der Schwachpunkt in Ihrer Immunabwehr? Ein versteckter Diabetes, zuviel Süßes, übertriebene oder falsche Hygiene oder immer wiederkehrende Ansteckung durch den Partner .....oder, oder!? Da sollte einmal genau geschaut werden. Der Pilz oder die Infektion ist immer nur das Ergebnis einer gestörten Immunabwehr. Die Haut im Intimbereich ist nicht nur sehr empfindlich, es befinden sich dort auch viele Schweißdrüsen eines besonderen Typs, sogenannte apokrine Schweißdrüsen. Solche Drüsen befinden sich auch in den Achselhöhlen. Sie sondern ein Sekret mit vielen fettartigen und geruchsaktiven Stoffen ab, die zu unserer persönlichen Duftnote beitragen. In den Hautfalten des Intimbereichs kann sich zudem Feuchtigkeit halten, was die Entstehung von Ekzemen und Pilzinfektionen begünstigt. Die Schleimhaut des Intimbereichs ist mit unzähligen Mikroorganismen besiedelt, von denen einige für ein saures Milieu sorgen und eine wichtige Schutzfunktion ausüben. So wird verhindert, daß sich krankmachende Keime wie Hefepilze dort ansiedeln können. Zum Teil zersetzen diese Mikroorganismen Ausscheidungen des Menschen und können damit für einen unangenehmen Geruch sorgen. Intimpflege wird von manchen Menschen vernachlässigt, während andere die Pflege übertreiben und oft auch ungeeignete Substanzen verwenden. Da die Haut im Intimbereich zur Feuchtigkeit neigt, sollte man Unterwäsche aus saugfähiger Baumwolle bevorzugen. Das feuchtwarme Hautmilieu wird auch durch enge Hosen gefördert. Weite, luftige Kleidung aus Naturfasern kann vielen Hautproblemen in diesem Bereich vorbeugen. Verwenden Sie für die Intimpflege nur Wasser. Seife beeinträchtigt den Säuremantel der Haut und tötet die Mikroorganismen, die normalerweise die Haut besiedeln. Durch Beseitigung dieser Schutzbarriere kann eine Infektion mit Pilzen oder Bakterien begünstigt werden. Geeigneter sind synthetische Waschprodukte, sogenannte Syndets, die schwach sauer reagieren (pH-Wert etwa 5). Solche Syndets sollten, wenn überhaupt, nur schwach parfümiert sein. Falls Sie ein Deodorant für den Intimbereich verwenden wollen, so darf dies keinesfalls Alkohol enthalten, da dieser die Schleimhaut reizt und austrocknet. Spülungen der Scheide sind für die normale Körperpflege nicht notwendig. Sie stören nur die natürliche Scheidenflora, die vor Infektionen schützt. Manche Frauen werden immer wieder von Pilzinfektionen der Scheide heimgesucht. Beispielsweise sind Diabetikerinnen häufig betroffen, da der Zuckergehalt des Uris ein günstiges Milieu schafft. Aber auch Frauen mit gesundem Stoffwechsel können befallen werden, wenn die natürlichen Schutzfaktoren wegfallen. Die natürliche Scheidenflora kann z.B. durch eine Antibiotikabehandlung oder übertriebene Intimhygiene geschwächt werden. Bis sich die Bakterienflora der Scheide davon erholt hat, ist das Risiko einer Pilzinfektion erhöht. Auch die Einnahme von hormonhaltigen Arzneimitteln wie der "Pille" kann ebenso wie die hormonelle Umstellung bei Schwangerschaft und Geburt eine Pilzinfektion begünstigen. Zur Erneuerung einer geschädigten Scheidenflora helfen Vaginaltabletten, die normalerweise in der Scheide vorkommende Bakterien enthalten, Vaginalcremes und -gele sowie Ovula und Milchsäurezäpfchen. Diese Medikamente sind rezeptpflichtig. Bei wiederholten Pilzinfektionen kann auch eine Mitbehandlung des Partners ratsam sein (zumal ja auch die Strepptokokken immer wieder kommen)!!!! Streptokokken finden sich auf der Haut, im Darm und - bei fünf bis 20 Prozent der Frauen - auch in der Scheide. Bei intaktem Immunsystem reicht die Abwehrkraft des Körpers aus, um die Erreger erfolgreich zu bekämpfen. Diese Bakterien gelten zwar nicht als "typische" Erreger einer Geschlechtskrankheit, sie können aber beim Sexualkontakt weitergegeben werden!!!!!! Bei sexuell aktiven Frauen sind in der Scheide häufig Keime festzustellen, die im Normalfall dort nicht anzutreffen sein sollten. Dazu zählt neben den Streptokokken etwa der typische Darmkeim Escherichia coli, aber auch zahlreiche andere Erreger, die ansonsten vor allem im Darm und auf der Haut zu finden sind. So lange der Selbstreinigungs-Mechanismus der Scheide funktioniert und die Vaginalflora intakt ist, müssen aufgrund dieser Keime keine Probleme entstehen. Nein, bitte nicht prophylaktisch mit Toko-Öl oder Toko-Tee agieren. In solch einem Fall kann er u.U. das Gegenteil bewirken. Lenken Sie sich ab, wo es geht. Nehmen Sie den Stress aus der Situation. sie haben alles getan, damit alles glatt läuft. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 20.08.2011



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