Frage: Urvertrauen?

Liebe Frau Höfel, ich habe das Buch von Jean Liedloff: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück durchgeblättert. Danach wurde mir ganz anders. Mein kleiner Mann ist jetzt 20 Wochen alt. Ich habe für sein Urvertrauen das Meiste schon jetzt verkehrt gemacht: das Stillen klappte leider nicht, durch das Fläschchen vorbereiten, mußte er länger warten, weinen, als wenn zack die Brust da ist. Durch die anfangs totale Übermüdung, sein vieles geweine, schreien, war ich richtig kaputt, war aber natürlich für ihn da!! hab ihn nie in dem Sinne schreien lassen!!! aber ich habe nicht super verständnisvoll reagiert. Ich war quasi nur so anwesend und habe an meinen Schlaf gedacht. Also dieses super prompte Reagieren fehlte, auch wenn ich durch die Umstände versucht habe schnell zu sein. Am Anfang schlief er direkt an mir und seit der 10. Woche ca in seinem Beistellbett neben mir. Ich habe ihn am Tage, wenn er wach war schon sehr früh auf dem Sofa liegen gehabt, laut dem Buch, extrem falsch, da er noch sooo klein ist und nichts allein verarbeiten kann. Ich fühle mich nicht mehr gut. Ich dachte ihn schon oft getragen zu haben, aber sicher viel zu wenig, am Tag immer mal 2,3 Std., jetzt manchmal auch öfter, da er mehr wach ist. Allerdings schlief er bis vor kurzem auch am Tage immer noch auf mir. Ich genieße die Zeit mit ihm seit Mitte, Ende des Wochenbetts sehr, er wird bekuschelt, bekommt sehr viel Liebe! Trotzdem übermannt es mich Nachts oft, was ich hätte ganz anders machen müssen und noch schneller, fürsorglicher reagieren. Kann ich sein Urvertrauen noch etwas retten? Liebe Grüße Hoply

von Hoply am 05.06.2021, 08:02



Antwort auf: Urvertrauen?

Liebe Hoply, ich kenne das Buch nicht, von daher kann ich dazu nichts sagen. Aber beim Durchblättern liest man eben nur das, was man gut auf sich beziehen kann. Leider fehlt dann oft der Kontext. Nachdem, was Sie beschreiben, ist alles gut. Sie haben alles bestens erledigt! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 05.06.2021



Antwort auf: Urvertrauen?

Hallo, schmeiß das Buch weg! Du hast alles genauso gemacht, wie es nötig und möglich war, und glaub mir, Deinem Sohn geht es gut und er vertraut Dir - ein zufriedenes Kind kann auch auf dem Sofa liegen und im eigenen Bett, ein unruhiges, weinendes Kind holt man doch immer zu sich. Das nennt sich bedürfnisorientiert, und das tust Du, Dich nach seinen Bedürfnissen richten. Und dadurch wächst das Vertrauen "Ich melde mich und jemand reagiert, zusätzlich hat mich der Jemand lieb, denn ich werde gekuschelt und geherzt". Weinen ist total normal, das ist eben das Kommunikationsmittel von Babys. Und glaub mir, auch Stillbabys weinen, weil es nicht schnell genug geht, aber das schadet nicht. Viele Grüße

von Mamamaike am 05.06.2021, 08:13



Antwort auf: Urvertrauen?

Hallo, also wenn du ein Buch lesen willst, dann „Mein Familienkompass“ von Nora Imlau. Vielleicht nimmt dir das etwas die Sorge. VG

von juli02 am 05.06.2021, 10:01



Antwort auf: Urvertrauen?

Hallo, ganz lieben Dank, für die aufbauenden Worte! @mamameike: das tut wirklich gut zu hören. Ich habe das auch schon gedacht, man bekommt es zurück in dem er zufrieden auf dem Sofa oder der Spieldecke liegt und fröhlich mit sich selbst beschäftigt ist und die Nächte schon oft gut durchschlummert. Und wenn nicht, hole ich ihn zu mir, genauso! @juli02: Danke, für den Tip, von ihr habe ich schonmal etwas aus einem Postcast gehört und fand ihre Einstellung super klasse! Liebe Grüße Hoply

von Hoply am 06.06.2021, 14:32