Liebe Hebamme,
bei mir wurde Plazenta praevea totalis in der 16 SSW festgestellt. Jetzt bin ich schon in der 24. SSW. Die erste Blutung habe ich bereits in der 14. Woche bekommen und seitdem habe ich Beschäftigungsverbot und Bettruhe verschrieben bekommen.
Ich war schon bei Hebamme für einen Vorbereitungskurs mit weitere 11 werdende Mammies, die alle glücklicherweise keine Auffälligkeiten in SS haben. Ich fühlte mich sehr schlecht weil meine Hebamme gar nicht über meinen Fall geredet hat, sie erzählt nur über den normalen Fall und die normale Geburt. Bei mir wird es einen Kaiserschnitt. Da wir in einem Dorf leben habe ich gar nicht die möglichkeit zueine andere zu gehen.
Bitte geben Sie mir Tipps für meinen Fall wie ich die restlichen Wochen schaffen kann ohne dass mein Baby oder ich gefährdet werden.
Vielen Dank im voraus
Die besten Grüssen
Siham
von
fati1975
am 04.05.2014, 15:26
Antwort auf:
Tipps um keine Blutung zu bekommen und der Geburtsdatum bis 40. SSW zu schaffen
Liebe fati,
ja, die normale Geburt fällt für Sie flach, aber Stillen und Rückbildung etc. sind im Kurs sicher auch für Sie interessant.
Eine Placenta ganz oder teilweise direkt über dem Muttermund bleibt meist dort, da dort das Gewebe nicht so sehr zunimmt. Deshalb heißt es Ruhe bewahren - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes! Noch ein paar fachliche Informationen, da Sie in nächster Zeit diverse Schauergeschichten hören werden bzw. selber im Netz gefunden haben!
Diese Schwangerschaft kann durchaus bis zur 36./37. SSW halten und dann ist eh alles gut.
Vermeiden Sie vor allen Dingen schwere körperliche Arbeit und am Ende der Schwangerschaft allzu heftigen Sex. Die Empfehlung bitte ernst nehmen.
Leider hört man immer nur von schlimmen Ausgängen. Wenn alles super gelaufen ist (d.h., Frau hat sich geschont und kommt ca. in der 36. SSW in die Klinik, wird überwacht und dann später sectioniert) redet kein Mensch darüber.
Aber so geht der Großteil der Fälle aus! Auch Sie haben es in der Hand einen guten (Notfall)Plan zu stricken und alles wird gut laufen.
Wichtig ist, dass Sie Familie und Freunde mit einbinden, damit man Ihnen schwere Arbeiten im Haushalt soweit wie möglich abnimmt.
Den Kaiserschnitt macht man nach der 38. SSW, weil das Kind dann "fertig" ist und nur noch wachsen muss.
Mit dem Kind wächst aber auch die Gebärmutter und die Wehentätigkeit nimmt zu. Dadurch kommt es zu Flächenverschiebungen im Uterus und die Placenta kann sich partiell ablösen. Dadurch wäre natürlich die Sauerstoffversorgung gefährdet und eine totale Ablösung im Bereich des Möglichen. Auch hier greift ein guter Notfallplan: Transport in die Klinik sollte jederzeit ohne großen Zeitverlust möglich sein.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 04.05.2014