hallo Frau Höfel,
ich bin positiv getestet worden und total verwirrt weil irgenwie jeder was anderes erzählt. Ich habe mich für eine Hausgeburt entschieden und jeder ausser meiner Hebamme rät mir davon ab. Was ist ihre meinung dazu. Reicht es nicht wenn ich in die Klinik gehe falls ich irgendwelche symthome am Kind entdecke? Das sind drei minuten von mir zu Hause. Oder kann ich schon jetzt Antibiotika nehmen? Was halten sie von den Vaginal Zäpfchen. Ich möchte unbedinkt zu Hause bleiben und wäre so froh wenn das ginge. Meine letzten beiden Klinikgeburten waren nicht so toll. Was passiert denn mit den Kindern die in der Klinik auf die Welt kommen und bei denen man keine Antibiose geben konnte? Verstehen sie mich nicht falsch ich will natürlich auch nicht dass mein Kind stirbt.
von
Aeffle
am 13.12.2012, 15:00
Antwort auf:
Streptokokken
Liebe Aeffle,
Bei Nachweis von Streptokokken der Gruppe B wird eine vorbeugende Antibiotikagabe während der Geburt empfohlen (siehe Leitlinie DGGG http://www.dggg.de/fileadmin/public_docs/Leitlinien/3-2-3-streptokokken-2010.pdf ), damit die Keimbelastung für das Kind niedrig gehalten wird. Enkin et al. (2006) machen keine Angaben zu iv. oder oral, da die Gabe nur als Prophylaxe zu sehen ist und keine 100%ige Sicherheit bietet.
Das Kind kann sich immer anstecken, aber mit der Antibiose ist die Keimbelastung geringer und die Infektion in vielen Fällen zu vermeiden. Eine Ansteckung vor Blasensprung ist nicht üblich.
Ein Kind einer Mutter mit Streptokokken wird nicht verlegt, aber gut überwacht. Dazu gehören Abstriche (Rachen, Ohren und Leiste) sowie Temperaturkontrollen beim Kind. Es bekommt nicht prophylaktisch eine Antibiose.
Bei einer unbehandelten Infektion sollten Sie auf eine ambulante Geburt verzichten und in der Klinik (Ihrer Wahl sein) bleiben, da die Symptome einer Infektion rasant schnell auftreten und für das Kind nicht ungefährlich sind. Sprechen Sie noch mal mit Ihrer Hebamme.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 13.12.2012