Liebe Frau Höfel,
meine Tochter ist knappe 7 Wochen alt, und bisher war das Stillen kein Problem, sie trank tagsüber alle 3 Stunden beide Seiten, und schlief nachts 5-6 Stunden durch.
Seit gestern Abend gibt es etwas Probleme, es fing an, nachdem sie die linke Brust leergetrunken hatte, fing sie beim anlegen auf der rechten Seite an zu schreien, und "dockte" nicht an.
3 Stunden später trank sie ganz normal an beiden Seiten, beim nächsten Stillen dann schrie sie schon beim ersten Anlegen arg und wollte nicht trinken. Erst nach einiger Beruhigungszeit und mehreren Versuchen trank sie schließlich die linke Seite leer, wollte dann aber nicht mehr die zweite Brust.
Gestern waren alle Windeln nass und sie hatte auch zweimal Stuhlgang.
Heut morgen dann, nachdem sie 6,5 Stunden geschlafen hatte, wickelte ich sie und wollte dann stillen. Sie fängt immer etwas das schreien an, wenn wir ihr nach dem Wickeln ihre Tübinger Hüftschiene wieder anlegen, die sie seit 4 Wochen trägt.
Als ich sie dann an die (prall gefüllte) Brust anlegen wollte, schrie sie wieder los und wollte nicht dran.
Das ging dann ca. 15 Minuten immer hin und her, bis sie dann doch endlich andockte, knappe 10 Minuten trank und dann nochmal ca. 5 Minuten an der anderen Seite. Sonst trank sie immer ca. 15 Min pro Seite.
Sie schlief dann kurz ein, und ist seitdem wieder am quengeln und schreien.
Mein Mann meint, das wäre nur eine Phase und gäbe sich schon wieder, aber ich mache mir Sorgen und bin sehr traurig, dass das alles nicht klappt.
Sie war die letzten 2 Wochen so entspannt, dass ich jetzt sehr verunsichert bin, was los ist, und fast schon Angst vor dem nächsten Stillen habe.
Sie hatte die letzten 10 Tage ganz leichten Schnupfen und Husten, der aber wieder weg ist. Fieber hatte sie keines.
Was kann ich tun?
Herzliche Grüße und vielen Dank!
von
Hoernchen82
am 18.03.2018, 10:03
Antwort auf:
Stillstreik?
Liebe hoernchen,
bleiben Sie entspannt!
Kann es sein, dass die Milch gut fließt? Erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter.
Bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen.
Stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.
Versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken, während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.)
Haben Sie nach einem Soor im Mund geschaut? Soor erkennen Sie daran, dass weiße Beläge (wie Flokati-Teppiche, Hirtenteppiche) in den Wangentaschen sitzen. Diese Beläge lassen sich nicht wegwischen!
Soor ist lästig, aber nicht schlimm.
Aber Soor tut weh - und vor allem bei warmen Getränken!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 21.03.2018
Antwort auf:
Stillstreik?
Achso, was ich vergessen habe: die Windel heute früh war quasi unbenutzt, obwohl sie 7 Stunden dran war. War aber auch direkt nach dem Aufwachen.
von
Hoernchen82
am 18.03.2018, 10:05