Frage: Stillen - Beikost - Gewicht - Verunsichert!

Liebe Frau Höfel, mein zweiter Sohn kam am 10.07.2017 zur Welt. Er hatte ein stolzes Geburtsgewicht von 5.050 g und war 57 cm groß (KU 40 cm). Ich hatte keinen Diabetes. Er wird also nun bald 4 Monate alt und wiegt jetzt bereits 9,5 kg bei einer Größe von 68,5 cm. Letzte Woche war ich bei der U4. Die Kinderärztin war zufrieden mit dem "Kleinen". Ich fühle mich jedoch irgendwie schlecht und mache mich selber dafür verantwortlich, dass er so kräftig ist. Tagsüber stillen wir etwa alle 3 Stunden. Er trinkt jeweils nur etwa 10 Minuten, hat aber einen ordentlichen Zug drauf... Aber nachts wird er derzeit bis zu 10 mal wach und er schläft dann nur wieder ein, wenn ich ihm die Brust gebe. Wir waren schon einmal bei 3 x stillen in der Nacht, aber seit ein paar Wochen wird mein Sohn einfach wieder ständig wach und ich lege ihn dann jedes mal an. Wenn ich ihn nicht anlege, dauert es bis zu einer Stunde, bis er wieder schläft. Unterdessen wird dann natürlich gemeckert. Wir schlafen im Familienbett. Unser 3-jähriger Sohn liegt auch noch bei uns. Um nicht alle zu wecken, lege ich den Kleinen also an, damit er schnell weiterschläft. Krass ausgedrückt habe ich das Gefühl, den Kleinen zu "mästen", wenn ich ihn in der Nacht bis zu 10 mal stille, obwohl ich eigentlich weiß, dass das völliger Blödsinn ist. Können Sie mich da ein wenig beruhigen? Kann ich so weitermachen wie bisher? Aus meinem Umfeld darf ich mir schon so einiges anhören, da unser Wonneproppen halt so kräftig ist. Immer wieder höre ich, ich solle ihm doch nachts lieber mal Tee geben... Und dann habe ich noch eine weitere Frage: Wie oben schon beschrieben, war unsere Kinderärztin bei der U4 mit unserem Sohn zufrieden. Sie hat lediglich dazu geraten, zügig mit Beikost anzufangen, sobald unser Sohn 4 Monate alt ist, da Beikost einfach weniger Kalorien hat als Muttermilch. Kann ich tatsächlich mit 4 Monaten schon beginnen? Bei unserem großen Sohn habe ich damals mit 4,5 Monaten begonnen. Er hat uns aber damals schon regelrecht das Essen vom Teller klauen wollen. Der Kleine zeigt noch gar kein Interesse an unserem Essen. Tut mir leid, dass es doch etwas lang geworden ist. Vielen Dank für Ihre Einschätzung!!!

von Tatti87 am 02.11.2017, 10:10



Antwort auf: Stillen - Beikost - Gewicht - Verunsichert!

Liebe Tatti, schade, Ihre Kinderärztin fing an mir zu gefallen - bis zu dem Punkt mit der Beikost! Aber von vorne! "habe ich das Gefühl, den Kleinen zu "mästen", ....." Ein Kind mit Muttermilch überfüttern – das schaffen Sie nicht!*g Muttermilch bildet keine bleibenden Fettzellen - das ist der grandiose und nicht kopierbare Vorteil dieser Nahrung! Ja, die Kinder sehen manchmal aus wie kleine Buddhas oder Michelin-Männchen, aber das ist nicht relevant. Gerade Kinder, die nach Bedarf gefüttert werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Füttern von Muttermilch nach Bedarf wird sicher nicht der Grundstein für spätere Gewichtsprobleme oder Bauchschmerzen gelegt. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben wird (und der Kinderarzt bemängelt, dass das Gewicht stagniert!). Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, von alleine schlanker. Beikost bitte erst, wenn das Kind soweit ist! Nach Ihrem Essen greift, es in den Mund steckt und kaut! Bis dahin ist Muttermilch perfekt! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 03.11.2017



Antwort auf: Stillen - Beikost - Gewicht - Verunsichert!

Hallo! Ich bin zwar nicht Frau Höfel, möchte dir aber gern ein paar Worte schreiben. Meine Kinderärztin sagt, dass Stillkinder nicht zu dick sein können. Die Muttermilch ist perfekt auf das Kind und seine Bedürfnisse abgesteckt. Da gibt es kein "zu mollig". Bitte bitte einem vollgestillten Kind, was noch keine Beikost bekommt, keinen Tee geben. Es braucht ihn erstens schlichtweg einfach nicht (zumal Tee nicht satt macht und dein Baby hat nunmal Hunger). Und außerdem kann Tee im ungünstigsten Fall mehr Schaden als Nutzen bringen!

von VRoth am 03.11.2017, 15:10



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