Hallo,
ich bin zum zweiten Mal schwanger, die erste Schwangerschaft liegt nun fast 11 Jahre zurück. Leider war die erste Geburt sehr kompliziert, heißt: Geburtsstillstand auf BM, Saugglockengeburt, ich bin geschnitten und gerissen bis in den Schließmuskel, dazu Sauerstoffminderversorgung und eine Sepsis bei meinem Sohn (Fruchtwasser war grün).
Nun war ich zum Risikogespräch im KH und hatte mich eigentlich dazu entschlossen eine Spontangeburt anzustreben. Die Ärztin hat mich allerdings so verunsichert das ich jetzt nicht mehr weiß was der bessere Weg ist.
Sie meinte, die Wahrscheinlichkeit das es wieder schief geht ist auf jeden Fall gegeben und auch das ich wieder geschnitten werden muss. Sie hätte gedacht, nach meiner Vorgeschichte das ich so oder so einen KS will und es auch absolut dafür sprechen würde.
Nun habe ich die letzten Monate damit verbracht meine Angst zu verarbeiten und innerhalb von einer halben Stunde schafft es die Ärztin dies zunichte zu machen.
Können Sie mir einen Rat geben ob es wirklich gescheit ist direkt einen KS in Betracht zu ziehen oder ob es blödsinnig ist...ich weiß einfach nicht wie bzw. was der richtige Weg ist.
Danke
von
viv1512
am 08.05.2013, 12:56
Antwort auf:
Spontangeburt oder Kaiserschnitt?
Liebe viv,
fordern Sie bitte das Geburtenverlaufsprotokoll an und besprechen Sie sich dann mit einer Hebamme.
Was hat Ihr erstes KInd gewogen?
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 08.05.2013
Antwort auf:
Spontangeburt oder Kaiserschnitt?
Ich glaube nicht dass dein Risiko höher ist, dass es genauso wird. Konnte man denn damals einen (körperlichen) Grund für den Geburtsverlauf feststellen? Jede Geburt ist anders. Und nach 11 Jahren erinnert sich dein Körper an die Geburt gar nicht mehr. Es ist wieder ganz neu und ganz anders.
Ich würde an deiner Stelle eine spontane Geburt anstreben und glaube du hast einfach eine Ärztin erwischt die gerne Kaiserschn itte plant weil man es ja eben viel besser in den ärztlichen Dienstplan einplanen kann :-(
Ich hoffe du folgst deinem Bauchgefühl.
LG tippi4
von
tippi4
am 08.05.2013, 13:19
Antwort auf:
Spontangeburt oder Kaiserschnitt?
Der Kleine hatte ein Geburtsgewicht von 3490gr und war 50cm groß Kopfumfang 37cm - durch die Saugglocke waren es direkt nach der Geburt 39cm.
Geburtsbericht: Diagnose: 1.Para, I HHL, protrahierte AP mit Geburtsstillstand auf BM, oberflächlicher Shikteranriss, grünes Fruchtwasser
Therapie: CTG, Infusion, KPDA, Wehentropf, mediolat Epi, VE von BM
Das Kind wurde postpartal wg pulmonaler Anpassungsstörung (kindl. Asphyxie, NapH 7,15) in Kinderklinik verlegt
Hoffe die Daten helfen um mir einen Tip zu geben.
Danke
von
viv1512
am 09.05.2013, 10:15
Antwort auf:
Spontangeburt oder Kaiserschnitt?
Liebe viv,
das Geburtsgewicht war normal, deshalb ist jetzt auch kein Riesenkind zu erwarten. Ein Kopfumfang von 37 cm ist bei so kleinen eher ungewöhnlich - das muss schon ein Westfälischer Dickschädel gewesen sein. Was mir allerdings nicht einleuchtet: warum sollte das Kind nach Saugglocke auf einmal 39 cm Kopfumfang gehabt haben? Die Kinder haben häufig ein Hörnchen bzw. eine Saugglockenmarke auf dem Kopf - aber es ändert sich nicht der Kopfumfang!
Anscheinend mußte es dann am Ende ziemlich zügig gehen, ansonsten ist es eher selten, dass bei mediolateraler Epi (also ein Schnitt vom Scheidenausgang etwas zur Seite) der Schließmuskel (wenn auch nur oberflächlich) verletzt wird. Das ist aber kein Grund bei einer nächsten Geburt prophylaktisch zu schneiden.
Das Kind hatte Stress unter der Geburt (daher auch das grüne Fruchtwasser) und der etwas niedrige pH. Er dürfte sich aber schnell erholt haben, oder?
Mit diesem Befund würde bei uns einem Spontanpartus nichts im Wege stehen. Wir würden mit Ihnen wahrscheinlich so verbleiben: wir bereiten alle Formalitäten für eine Sectio vor (Papiere, Narkosegespräch, Sectioaufklärung). Wenn Sie dann kommen, sind alle Formalitäten klar und Sie können sich auf die Geburt konzentrieren. Läuft alles bestens, benötigen wir die Papiere nicht. Sollte es unterwegs stocken, können wir in aller Ruhe in den OP fahren und müssen Sie nicht mit den Formalitäten belästigen.
Besprechen Sie diese Vorgehensweise mit der Klinik.
Evtl. auch mit einer zweiten.
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 10.05.2013