Frage: Schwieriges Thema...

Hallo Frau Höfel, ich stelle diese Frage an Sie, da ich der Hoffnung bin, Sie als Hebamme haben bereits ähnliche Fälle erlebt und wissen einen Rat... Eine Kollegin (wir arbeiten nicht eng zusammen aber hier und da schon) hatte in der 25. SSW einen vorzeitigen Blasensprung und lag danach 2 Wochen im Krankenhaus. Alles schien gut, dann wurde das Kind jedoch nach zwei Wochen geboren und ist einige Tage darauf verstorben. Nun meine Frage: Wie verhält man sich in solch einem Fall? Es wurde seitens der Eltern gewünscht, dass man von einem Anruf absieht. Schreibt man eine Karte zur Anteilnahme oder lässt man sie erst einmal in Ruhe? Wie verhält man sich am besten beim beruflichen Wiedereintritt der Kollegin? Mir geht das Ganze sehr nahe und ich hoffe, Sie können mir einen Rat geben. Herzlichen Dank! Matthilda.

Mitglied inaktiv - 03.03.2009, 16:52



Antwort auf: Schwieriges Thema...

Liebe Matthilda, schreiben Sie eine Karte, wenn Ihnen danach ist - aber keine Trauerkarte. Wenn das Karte schreiben, nur Pflicht ist (weil man es tut), dann wirkt es meist aufgesetzt und dann lieber lassen. Wenn die Kollegin wieder zur Arbeit kommt, dann sprechen Sie sie ruhig an - vielleicht nicht sofort, sondern wenn sich die Gelegenheit ergibt. Auch wenn dann vielleicht ein paar Tränen fliessen (dann nehmen Sie sie ruhig in den Arm), das ist allemal besser, als wenn jeder so tut als ob nichts gewesen wäre. Fragen Sie sie, wie sie sich den Umgang mit dem Thema vorstellt. Vielleicht hat sie Redebedarf - dann bitte zuhören. Vielleicht möchte sie nicht drauf angesprochen werden, dann bitte respektieren mit dem Angebot, dass sie bei Bedarf zur Verfügung stehen. Schauen sie, welche Signale die Kollegin aussendet! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 04.03.2009