Frage: Schwangerschaft

Hallo!!! Ich hätte mal ne Frage zur Schwangerschaft. Also ich bin jetzt in der 30 ssw und habe seit dem 2.Monat Panikattacken. Warum kann man in der Schwangerschaft sowas bekommen? Im 6. und 7. Monat habe ich mich gut gefühlt und in der 29 ssw hat es wieder angefangen. Haben sie Erfahrung mit sowas? Wie lange kann sowas dauern und warum kommt sowas??? Kennen sie Frauen die sowas auch durch gemacht haben? Falls ja wie lange hat es bei Ihnen gedauert und was kann man dagegen machen? Ich wär so froh mir würde es wieder so wie vor der schwangerschaft gehen. Wie lange dauert es normal nach der Geburt bis sich die Hormone wieder eingespielt haben? Hat das was zu sagen wenn es mir jetzt in der schwangerschaft nicht gut geht, das auch später nach der geburt der Baby Blues schlimmer werden kann oder hat das nichts zu sagen?? Ich bitte um eine schnelle antwort und danke schon im vorraus

Mitglied inaktiv - 18.11.2003, 17:06



Antwort auf: Schwangerschaft

Liebe Elaine, in der Schwangerschaft und nach der Geburt sind Zustände mit Angst, z.T. auch Panik und Depressionen nicht so selten. Wenn diese Zustände nicht nur vorübergehend sind, sollte unbedingt die Hilfe eines Psychotherapeuten und auch Psychiaters in Anspruch genommen werden. Das werden Sie sicher schon getan haben. Nach den mir vorliegenden Unterlagen gibt es bisher keine prospektiven Studien zur Wirkung von neueren Antidepressiva in der Schwangerschaft. Grundsätzlich gilt aber, dass solange die Datenlage noch unklar ist, man versuchen sollte, ein Antidepressivum während der Schwangerschaft nicht einzunehmen und stattdessen andere Behandlungsverfahren wie eine kognitive Verhaltenstherapie zu versuchen. Allerdings ist in jedem Fall mit dem behandelnden Frauenarzt bzw. Psychiater/Psychotherapeut das Risiko schwerer Panikattacken bei der Mutter und der damit möglicherweise auftretenden Folgen (ohne eine entsprechende medikamentöse Behandlung) gegenüber einer eventuell möglichen Schädigung des entstehenden Kindes durch ein antidepressiv wirkendes Medikament abzuwägen. Es ist davon auszugehen, dass die meisten Antidepressiva die Placenta passieren können. In der Literatur gibt es Hinweise, dass Medikamente wie z.B. Fluoxetin im letzten Trimenon der Schwangerschaft vertretbar erscheinen. Allerdings schränken die lange Halbwertszeit dieses Medikamentes und mögliche Komplikationen um den Entbindungstermin herum diese Empfehlung ein. Naturheilkundliche oder homöopathische Medikamente, die bei schweren Panikattacken wirksam sind, sind mir nicht bekannt. Das hört sich jetzt alles sehr theoretisch an und ist es auch. Für jede Form der Angst muß eine eigene Therapie gefunden werden. Ich habe drei oder vier Frauen mit solchen Attacken in meiner Nachsorgetätigkeit betreut. 2 von Ihnen hatten nach der Entbindung noch leichte Attacken, die durch Psychotherapie erfolgreich behandelt wurde. 1 Frau hat noch lange Zeit Antidepressiva nehmen müssen, unter denen Sie aber relativ beschwerdefrei war. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 21.11.2003