Frage: Schwangerschaft genießen lernen

Hallo, Ich bin in der 6.SSW und war gestern beim FA. Außer einer Fruchthülle war nichts zu sehen. Jetzt muss ich in einer Woche wieder hin. Sie klärte mich auf, dass das auch eine Pseudofruchtblase sein könnte und es eine Eileiterschwangerschaft ist. Gestern nach dem Termin habe ich mich noch darauf verlassen, dass alles okay wird. Nur dann fingen an sich die unschönen Gedanken einzuschleichen und dann im Kopf rumzuspuken. Wenn man dann noch Mr.Google befragt und sich Beiträge durchliest, wird das eigentlich noch schlimmer. Bei meiner Tochter vor 9 Jahren war ich deutlich entspannter. Irgendwie möchte ich diese Schwangerschaft nicht gedanklich schon weg reden, zumal sich der Papa und ich uns sehr darauf freuen. Eine Hebamme habe ich noch nich, warte aber auf den Rückruft. Aber gibt es Wege, dass man diese Ängste in den Griff bekommt und die nicht so überhand nehmen? Ich möchte mich einfach nur über die Schwangerschaft freuen und mir nicht ständig den Kopf zerbrechen, ob sich ein Embryo entwickelt oder nicht. Das frisst einen manchmal ziemlich auf. Ich danke für Ihre Hilfe

von Miraculus am 21.04.2015, 12:19



Antwort auf: Schwangerschaft genießen lernen

Hallo, es ist vielleicht doch ein bisschen zuviel verlangt, dass Du die jetzige Situation "genießen" möchtest. Ich finde es ganz normal, dass Du momentan auch Ängste hast. Die hatte ich in derselben Situation auch (es war aber alles okay). Die Früh-Ss ist einfach noch recht unsicher. Und wenn man schon Mutter ist, ist man auch nicht mehr so blauäugig wie beim ersten Mal, ich kenne das auch von mir. Es ist vielleicht auch ein Mythos, dass schwanger zu sein gefälligst auch glücklich machen sollte. In Wirklichkeit gehören in der Schwangerschaft doch auch Ängste immer mit dazu. Ich weiß total gut, wie belastend die Ungewissheit jetzt für Dich ist, die Zeit will einfach nicht vergehen bis zum nächsten Termin. Trotzdem finde ich, dass man schlechte Gefühle nicht immer wegmachen muss und kann. Ich glaube, Du wirst die Woche jetzt einfach überstehen müssen, man kann nicht alle Zweifel und jedes Leid sofort abstellen. Auch so etwas gehört zum Leben dazu, so blöd das klingt. Du wirst aber sehen, dass die Zeit letztlich denn doch recht schnell herumgeht. Und wenn dann im US alles okay ist, wird sich ganz von selbst echte und natürliche Freude einstellen - ganz ohne Krampf! LG und *feste die Daumen drück*

von Windpferdchen am 21.04.2015, 13:32



Antwort auf: Schwangerschaft genießen lernen

Liebes Windpferdchen, Ich danke dir sehr herzlich für deine Antwort. Ich weiß, dass Änste dazugehören, weil es halt alles so unsicher ist. Ich habe aber das Problem, dass ich nun ganz besonders auf jedes Ziepen und die Festigkeit meiner Brüste achte und die Angst schießt in meinen Kopf und dreht da ihre Kreise und will nicht mehr gehen. Ich habe dann jegliches Gefühl verloren. Es gibt Zeiten, da ist es da und dann merke ich, dass alles im Moment okay ist. Wenn dann der Kopf anfängt zu rattern, dann ist das Gefühl weg. Ich habe meinen Partner gestern erst eingeweiht. Vielmehr ist er selbst darauf gekommen, weil ich keinen Alkohol mehr trinke, nicht mehr rauche, keinen Kaffee und Cola mehr trinke und halt nur noch in mich gekehrt war. Jetzt fühle ich mich schon leichter, weil ich endlich mit jemanden reden kann. Weiß noch nicht, inwieweit er mich unterstützen kann. Bin halt nur auf der Suche nach Möglichkeiten, wie man die Angst in "Akutsituationen" nicht so lange die Oberhand gewinnen lassen kann. Dieser Zustand ist schlimm. Zumal ich etwas "abergläubisch" veranlagt bin und manchmal glaube mit diesen negativen Gedanken das Baby gerade vertreibe. Ich will auch nicht in einer rosaroten Wattewolke leben, in der alles nur noch schön ist. Aber ich will wieder ganz realistisch meine Schwangerschaft spüren und nicht sofort in Panik geraten, wenn meine Brüste mal weicher sind oder es in Gebärmuttergegend etwas weh tut. Ich will nicht ständig Angst haben, dass ich anfange zu bluten, weil es unten rum etwas feuchter wird und deswegen aufs Klo rennen oder unterwegs überlege, wo ich mal gucken kann. Das soll alles in einem erträglichen Maße sein. Als ich die Fruchthülle gesehen habe, das hat sehr mein Herz berührt und ich meinte zu spüren, dass alles gut ist. Bei meiner Tochter hatte ich sehr viele Tage, bei denen ich mich auf dieses innere Gefühl verlassen habe. Deswegen war ich irgendwann auch nur noch bei den Hebammen im Geburtshaus. Und heute? Ich habe schon überlegt fix in die Klinik zu rennen. Aber das lasse ich, weil das viele schallen ja auch nichts besser macht. Verstehst du das etwas?

von Miraculus am 21.04.2015, 14:30