Frage: Schnuller, Daumen oder gar nichts?

Liebe Frau Höfel, wir schlagen uns zur Zeit mit der SCHNULLER-JA-ODER-NEIN-FRAGE rum... Also, wir beruhigen unseren 8-Wochen alten Sohn seit ein paar Tagen, indem er am Finger nuckeln darf (so insgesamt eine Stunde über den Tag verteilt). Schnuller bekommt er noch keinen. Jetzt überlegen wir, ob ein Schnuller sinnvoll wäre... ich habe aber echt Angst vor einer Saugverwirrung... Hier also unsere Fragen. Erscheinen auf den ersten Blick ganz schön viele, aber sind fast alles Ja-Nein-Fragen :-) Ist der Finger wirklich "gesünder" als ein Schnuller? Kann auch der Finger eine Saugverwirrung auslösen? Wie lange pro Tag am Finger nuckeln ist erlaubt? Ist es wahrscheinlicher, dass er später mal am eigenen Daumen lutscht, wenn er nie einen Schnuller bekommen hat? Herzlichen Dank für Ihre Antwort! Babyzwei

Mitglied inaktiv - 05.08.2010, 21:44



Antwort auf: Schnuller, Daumen oder gar nichts?

Liebe babyzwei, an Mamas oder Papas Finger lutschen ist zu Anfang ganz witzig und ich sehe auch keine hygienischen Probleme. Ich sehe eher die Problematik darin, dass der Finger vom Elternteil in keinster Weise kiefergerecht ist. Mal ganz davon abgesehen, dass Ihr Kind irgendwann mit der Stunde nicht mehr hinkommt. Auch die Gefahr einer Saugverwirrung sehe ich nach acht Wochen nicht mehr! Die eine Frage ist also: Daumen oder Schnuller (siehe Kollegin Andrea) und die andere, wenn Schnuller, welchen? Und auch da scheiden sich die Geister. Die einen heißen kiefergerecht, weil sie der Anatomie des kindl. Kiefers angepaßt sind- allerdings nur, wenn die Größen immer passen! Sie haben allerdings den Nachteil, dass sie sich nachts am Kiefer festsaugen und damit die ganze Nacht im Mund sitzen. Das ist definitiv ein Nachteil. Manche Kinder tragen sie auch verkehrt herum und dann schaden sie eher als sie nützen. Die kirschförmigen Schnuller sind eher der Brustwarze nachempfunden und fallen genau wie diese, bei Entspannung des Mundes (also im Schlaf und beim Spielen) heraus! Das ist für mich ein eindeutiger Vorteil! Deshalb muss man bei den "Kirschsaugern" in der ersten Zeit auch öfter mal aufstehen......., allerdings weniger zum Kieferorthopäden. Letztendlich entscheidet aber das Kind. Manche Kinder nehmen nur Gummi, andere nur Latex. Die einen nur kiefergerecht, die anderen nur Kirschform. Am Ende des dritten Lebensjahres sollte der Schnuller verschwunden sein. Ihre Finger wollen Sie sicher nicht solange zur Verfügung stellen, oder? ;-) Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 06.08.2010



Antwort auf: Schnuller, Daumen oder gar nichts?

Hallo, als ewig leidtragende: Gib deinem Kind lieber den Nuckel als das es den Finger nimmt. Ich habe vom Nuckeln einen offenen Biss. Heißt: 4 Jahre arge Kieferorthopädie und ich kann immer noch nicht mit meinen Schneidezähnen abbeißen. Den Schnuller kann man abgewöhnen oder irgendwann wegnehmen, den Finger kannst du halt nicht wegnehmen. Ich bin sehr froh, dass mein Kind einen Schnuller nimmt. Wenn es nicht gerade einschläft oder mächtig Kummer (Schmerzen) hat, gibt es keinen. Wir haben übrigens auch am Anfang überlegt. Aber gerade als das Kind so klein war, war der Schnuller sehr hilfreich. Abgewöhnen kommt jetzt langsam dran. Unsere Überlegung war damals: Jetzt brauchen wir alle Ruhe, Pädagogik kommt noch. Zum Thema Saugverwirrung: Unser Kind konnte mit einer Schnullersorte auch nichts anfangen. Hat es dann nicht genommen. Also probierten wir eine andere, die klappte. Grüße Caitryn

Mitglied inaktiv - 05.08.2010, 22:29



Antwort auf: Schnuller, Daumen oder gar nichts?

Über den Einsatz Schnuller versus Daumen herrscht in der Fachwelt keine Einigkeit - beide haben Vor- und Nachteile. Saugverwirrung und Kieferverformungen kommen bei beidem vor. Vorteile Daumen: vom Kind leicht "bedienbar", geht nicht verloren, wird i.A. seltener benutzt (kann nicht gegen den Willen des Kindes reingeschoben werden, mit Daumen kann das Kind nicht krabbeln etc.). Nachteil: ggf. schwerer abzugewöhnen. Vorteil Schnuller: von den Eltern "kontrollierbar", ev. leichter abzugewöhnen durch Wegnehmen (das scheuen sich aber viele Eltern...4jährige Schnullernde sind keine Seltenheit!). Nachteil Schnuller: muß mindestens das 1. Halbjahr immer dem Kind gegeben werden, fällt runter, geht verloren, wird dem Kind häufig gegen seinen Willen in den Mund gesteckt, Abhängigkeit usw. Fazit: viele Kinder brauchen über die Brust hinaus was zum Beruhigungsnuckeln. Wenn ein Kind es schafft, den Daumen zum Mund zu führen und daran zu nuckeln: prima, es kann sich selbst beruhigen. Man kann alternativ auch etwas Größeres zum Greifen anbieten, an dessen Zipfel das Kind saugen kann, z.B. Spuckwindel mit Knoten - hat den Vorteil, daß das Kind es relativ schnell selber ranziehen kann. Oder man gibt eben einen Schnuller.... M.E. sollte man einem Kind zugestehen, an seinen Fingern zu saugen - wie will man das verbieten oder die Stundenanzahl festlegen ("...indem er am Finger nuckeln darf (so insgesamt eine Stunde über den Tag verteilt) ) ?

Mitglied inaktiv - 06.08.2010, 00:03



Antwort auf: Schnuller, Daumen oder gar nichts?

Danke für eure Antworten, aber es ging mir NICHT um den Daumen meines Kindes an dem es nuckelt, sondern um UNSEREN Daumen bzw. Fingern!!! Das heißt, unser Sohn darf an einem unserer Finger nuckeln.. (bei meinem Mann der kleine Finger und mein Daumen...) Entschuldigung,wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe... Da sieht's schon etwas schwieirger aus als bei der Frage "eigener Daumen oder Schnuller", finde ich...

Mitglied inaktiv - 06.08.2010, 13:36



Antwort auf: Schnuller, Daumen oder gar nichts?

Hallo Babyzwei, ich persönlich würde dann eher den Schnuller bevorziehen, als Mamas/Papas Finger/Daumen,... zum Einen der Hygiene wegen und zum Anderen wäre es ja etwas lästig, wenn das Kind später mehr als 1 Std. pro Tag Euren Finger zum Lutschen benötigt,.... dann wäre es nachts vor allem schwierig:-) Ich persönlich war Daumenlutscherin und meine Mutter hatte echt Probleme, mir das abzugewöhnen. Selbst mit 12 Jahren wanderte der Daumen nachts AUTOMATISCH in den Mund. ich habe mit 12 - 19 Jahren eine Kiefernorthopädische behandlung gebraucht, die lästig und teils auch schmerzhaft war,... Meine Tochter wurde 1 Jahr voll gestillt - hat trotzdem einen Schnuller bekommen (den haben sie ihr bereits am 2. Lebenstag in der Kinderklinik gegeben) - und wir hatten keinerlei Probleme mit einer Saugverwirrung. Auch hier immer: es KANN passieren, MUSS aber nicht! Den Nuckel konnten wir dann total problemlos abgewöhnen - wobei ich davor so viel Respekt hatte. Aber es kam der Tag x wo sie ihn nich twollte und die leicht vorstehenden Zähne hatten sich ganz alleine wieder begradigt und es ist alles super;-) Jetzt, beim 2. Kind würde ich wieder den Nuckel dem Daumen bevorzugen! Einfach, weil man ihn doch einfacher abgewöhnen kannn. Aber wie Andrea schreibt: da "streiten" sich auch die Fachleute,... das ist halt meine persönliche Meinung,... LG Puw

Mitglied inaktiv - 06.08.2010, 15:21



Antwort auf: Schnuller, Daumen oder gar nichts?

Ach, ich könnt euch knutschen!! VIELEN Dank! (ihr könnt euch nicht vorstellen, wie wahnsinnig mich dieses Thema beschäftigt...) Jetzt liegt mir nur noch eine allerletzte Frage auf den Lippen, versprochen!! Wie wahrscheinlich ist es denn, dass wir OHNE Saughilfe auskommen?? Den Finger könnten wir ja jetzt einfach weglassen... Oder wird er dadurch "automatisch" irgendwann seinen eigenen Daumen benutzen? Dankbare Grüße Cosi

Mitglied inaktiv - 06.08.2010, 20:55



Antwort auf: Schnuller, Daumen oder gar nichts?

Liebe Cosi, eine Prozentzahl würde nichts nützen! Denn wenn 10% den Daumen nehmen, dann sagt das nichts darüber aus, was Ihr Kind tun wird! Die Frage ist, wie gut können Sie unruhige Stunden (wenn das Kind gut getrunken und gesaugt hat) aushalten. Haben Sie den Nerv, Ihrem Kind dann einfach zuzuhören, mit ihm ruhig irgendwo zu sitzen und abzuwarten, bis es sich beruhigt hat. Wenn Sie das können, dann braucht es keinen Schnuller. Haben Sie ein Kind mit einem extrem hohen Saugbedürfnis, dann wird es den Daumen oder etwas anderes nutzen um sich zu beruhigen. Und vielleicht sogar den Schnuller rausschmeissen, um am Daumen zu lutschen. Alle Theorie ist grau. Was Sie tun können: sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind ausreichend an der Brust saugt (damit sein Saugbedürfnis gut erfüllt ist), dann wird Ihr Kind gar kein Verlangen nach etwas anderem haben. Und wenn Sie feststellen, dass die Brust nicht reicht, dann muss Ersatz her ...... und wir sind wieder beim Thema. Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 07.08.2010



Antwort auf: Schnuller, Daumen oder gar nichts?

Update: Unser Sohn ist letzten Monat 3 Jahre alt geworden. :-) Wir haben lange versucht, ihm einen Schnuller zu geben. Nein, gelogen!, es waren mindestens 20 verschiedene Schnuller - verschiedene Materialien, Modelle, verschiedene Formen... viel Geld hat's gekostet. ;-) Letztendlich hat er KEINEN davon genommen. Er war ein ausgesprochenes Stillkind und hat, wie meine Freundin mal sagte, mich einem Schnulller bevorzugt. WIr haben tatsächlich sowohl tagsüber als auch nachts sehr häufig gestillt. Nix Rhythmus, nix mit durchschlafen (mit einem Jahr etwa haben wir immernoch stündlich gestillt - tags und nachts! Wenn wir unterwegs waren tagsüber seltener und nachts häufiger-...) Mit 1,5 Jahren hat er sich langsam von allein abgestillt. Er hat nie einen Schnuller genommen, nie seinen Daumen oder Babyflaschen. Zum Trinken ist er beizeiten auf richtige Becher umgestiegen. Das erste Jahr war eine anstrenende Zeit und wir haben mit dem großen Stillbaby einige verwirrte Blicke geerntet, aber im Nachhinein sind wir froh, dass der Kleine (jetzt Große) diesen Weg gewählt hat. Er ist ein super-entspanntes Kind (von mir hat er das nicht ;-)) und er ist rank und schlank (die 10 Kilo mit 6 Monaten haben sich also verwachsen). Viele Grüße Babyzwei

von Babyzwei am 01.08.2013, 08:41



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