Liebe Frau Höfel,
Mein Sohn ist mittlerweile fast 4 Monate alt und wurde per (Not-)Kaiserschnitt geboren. Seit der Geburt habe ich Schmerzen bzw. ein Brennen in der Scheide beim Sex. Es fühlt sich alles einfach sehr unangenehm an. Meine FÄ hat mir eine Feuchtcreme (Vagisan von Wolff) empfohlen, da ich keinen Pilz oder andere Infektionen habe und sie die Problematik auf Scheidentrockenheit durch den veränderten Östrogenspiegel schiebt. Leider hilft mir die Salbe bisher nicht und ich habe immer noch Schmerzen beim Sex. Außer beim Sex habe ich aber fast keine Probleme (außer manchmal ein leichtes Brennen).
Haben Sie einen Tipp was ich noch tun kann? Gleitgel? Andere Salbe? Alternative natürliche Mittel? Wie lange dauert es bis sich der Hormonhaushalt wieder einpendelt?
Vielen Dank für Ihren Rat und liebe Grüße!
von
gwennerle
am 28.10.2011, 16:50
Antwort auf:
Schmerzen beim Sex nach der Geburt
Liebe gwennerle,
frau sollte ja eigentlich meinen, dass es nach einem Kaiserschnitt keinerlei Problematik in der Richtung gibt - aber weit gefehlt. Diese Problematik tritt häufiger auf.
Es ist nicht nur für die betroffenen Frauen ein Problem, sondern auch für die betroffenen Ärzte, die meistens keine Patentlösung anbieten können, da sich häufig organisch nichts Fassbares findet.
Es gibt hierzu kaum wissenschaftliche Abhandlungen, und die meisten finden, dass es eben nicht immer an einem Dammschnitt oder Dammriss liegt, da auch Frauen nach Kaiserschnitt über derartige Probleme klagen.
Dennoch finden sich die von Ihnen beschrieben Beschwerden bei Frauen nach einer normalen Entbindung mit Dammriss- oder schnitt häufiger als bei Frauen nach einem Kaiserschnitt.
Sofern sich organisch nichts findet, kann man nur symptomatisch behandeln und an die Geduld der Frauen und Paare apellieren, da sich das Problem in den meisten Fällen mit der Zeit von selbst löst.
Man solltein der Tat daran denken, dass das eventuelle Stillen zu verstärkter Trockenheit in der Scheide und dann auch zu Schmerzen beim Verkehr führen kann. Hier kann entweder eine lokal aufzutragende Östrogencreme oder eine Gleitcreme bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen schon Abhilfe leisten.
Oft bleibt diese Problematik über ein Jahr hinaus bestehen. Man erklärt sich das so, dass der Körper sich vor neuer Schwangerschaft schützen will (ganz im Unterbewußtsein) und frau mit dem Kind erstmal ausgelastet (und genug beschmust) ist.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 29.10.2011