Hallo Frau Höfel,
meine Tochter ist fünf Monate alt und seit einer Woche haben wir Schlafprobleme.
Bisher handhabe ich das Thema unspektakulär. Sie schläft wenn sie müde ist. Manchmal Tags viel, manchmal wenig. Wenn sie müde ist und nicht schlafen kann biete ich Körperkontakt an und insgesamt trage ich sie gerne und viel. Sie schläft abends sehr gut ein im Familienbett und manchmal im beistellbett (je nachdem ob mein Partner wegen Arbeit im Gästezimmer schläft.
Beides ging bisher ohne Probleme.
Nun ist es so, dass sie ab 3 bis etwa 6 extrem unruhig ist. Alle 5-10 Minuten wach und sie schreit rum. Also sie weint nicht, sondern macht extrem laute Geräusche. Unzufriedene! Oft schwitzt sie. Wenn ich aufstehe freut sie sich und lacht sich kaputt, als hätte sie vorher Langeweile gehabt. Um 6 schläft sie wieder bis 9 weiter. Wenn ich sie lasse auch den halben Vormittag.
Tags die Zeiten einschränken geht nicht, weil sie dann wirklich sehr unglücklich ist.
Haben Sie eine Idee, was wir noch versuchen können?
Vielen Dank
Kiara
Mitglied inaktiv - 02.01.2019, 22:42
Antwort auf:
schlafen an alle
Liebe Kiara,
bitte weiter unspektakulär handhaben!
Schlafen ist abhängig von der Gehirnreife. Allerdings müssen dafür viele Rädchen ineinandergreifen, bis das funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen.
Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama – oder Papa (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt.
Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 03.01.2019
Antwort auf:
schlafen an alle
Hallo! Abwarten und Geduld. Das ist oft um einen Schub rum. Sie erleben tagsüber soviel und das verarbeiten sie nachts. Gegen morgen wird der Schlaf leichter und die Babys unruhiger. Meine schläft auch im Familienbett und wenn sie so unruhig ist hilft es manchmal wenn sie direkt in meinem arm schläft.
LG Nadine
von
Nadinchen81
am 03.01.2019, 17:21
Antwort auf:
schlafen an alle
Und baby's haben keine Langeweile sondern Bedürfnisse!
von
Lena1604
am 12.01.2019, 17:05