Hallo liebe Martina,
heute war meine Frau beim Ultraschall und der Doktor stellte eine ziemliche Verkalkung der Plazenta fest (Granum 3). Dabei ist sie erst in der 35. SSW (der Termin ist ziemlich sicher, da die SS sehr früh erkannt wurde). Daraufhin musste sie zum Doppler, der leider auch grenzwertig war. Zu allem Unglück war das morgendliche CTG auch pathologisch, weil die kindliche Herztöne silent waren und se wurde auf der FS Skala nur mit 7 Punkten bewertet. Die anderen CTG waren zwar besser, aber sie musste dennoch stationär aufgenommen werden. Beim letzten CTG sprach die Hebamme etwas von Wanne???? Das hatte irgendetwas mit den Herztönen des Kindes zu tun. Können sie mir sagen was?
Ist es denn nicht gefährlich, wenn das Kind durch die verkalke Plazenta nicht richtig versorgt wird. Der Doc meinte zwar, dass man eventuell morgen einen Primingversuch mit Minprostin machen könnte, aber dass der Befund noch nicht geburtsreif ist und man höchst wahrscheinlich eine sectio machen müsste.
Was meinen sie denn dazu. Ist es nicht ein bißchen früh? Hat das Kind dadurch irgendwelche Schäden?
Vielen Dank
sam
Mitglied inaktiv - 08.07.2004, 22:49
Antwort auf:
plazenta gr. III
Lieber Sam,
darf man schon gratulieren? Oder wird Ihre Frau noch stationär überwacht?
Das ist das sicherste bei drei pathologischen Befunden!
Aber von vorn. Die Placenta ist verkalkt - warum auch immer. Durch die entstandenen Kalkinfarkte kommt es zu einer schlechteren Durchblutung der Placenta. Das ist erstmal nicht so dramatisch, da die Placenta eine 25%ige Reservekapazität hat. In diesem Stadium sind die Ctg`s noch in Ordnung oder nur unwesentlich verändert.
Kann die Placenta die Versorgung trotz Reserve nicht mehr bewältigen, wird der Doppler auffällig. Hier gibt es verschiedene Stadien. Das ist der Zeitpunkt, wo man gut auf die SS aufpassen muß - aber nicht panisch werden sollte.
Ein geplanter Kaiserschnitt ist bei unreifem Befund die sicherste Methode.
Dafür spricht auch "die Wanne". Wir sprechen von einer Wanne, wenn die Herztöne des Kindes nach einem Ereignis (Blasensprung, Lagewechsel der Frau etc.) abfallen, längere Zeit auf dem niedrigen Niveau verbleiben und erst dann wieder ansteigen (also die Form einer Wanne aufzeichenen!). Wiederholt sich dieses Frequenzmuster, so kann man davon ausgehen, dass das Kind kaum Stress bewältigen kann und deshalb würde man die schonendere Form der Sectio wählen.
Die Placenta ist zwar beeinträchtigt, aber nicht außer Funktion. Von daher wird es keine Schäden beim Kind geben.
In der 35. SSW geht man davon aus, dass die Lunge soweit reif ist und das Kind wahrscheinlich noch nicht mal Atemunterstützung braucht!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 09.07.2004