liebe frau höfel,
unser sohn ist 4 monate alt und wird voll gestillt. einen nuckel nimmt er nicht. bis vor ca. 1,5 monaten hat er schön durchgeschlafen (21.00 - 05.00). seit einiger zeit wird er nachts immer öfter wach, fast stündlich, manchmal auch halbstündlich. er ist dann im halbschlaf und schreit, bis ich ihn an die brust lege. Meistens nuckelt er kurz oder trinkt 1 minute, dann schläft er weiter. ich lege ihn dann wieder in sein bettchen.
ich habe schon überlegt, ob er eventuell nachts meine nähe sucht, denn am tage ist er ständig bei mir bzw. auf meinem arm. auch wenn er am tage schläft, tut er dieses meistens auf meinem arm. lege ich ihn weg, wird er entweder sofort oder nach einigen minuten wach.
haben sie eine idee, wie ich das nächtliche nuckeln umgehen kann ?
liebe grüße und danke für ihre antwort.
Mitglied inaktiv - 12.08.2009, 16:17
Antwort auf:
nächtliches stillen / nuckeln
Liebe mamiyvonne,
nehmen Sie Ihr KInd mit ins Bett und es wird besser!
Ihr KInd hatte 9 Monate Herzschlag, Wärme und Geruch! Das nimmt er als seine natürlichen Bedürfnisse (sind sie ja auch!) und verfällt in Alarmstimmung, wenn etwas davon fehlt.
Er weiß einfach nicht, dass Sie drei Meter weiter im Bett liegen!
Es ist normal, dass Kinder ca. ab 4. LM nachts wieder vermehrt wach werden. Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kannn) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Brust, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt.
Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab wann ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn Ihr Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen."
Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen.
Es bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Jetzt abends mit einem Brei zu beginnen, wird sein Schlafverhalten nicht ändern, da es nichts mit der Ernährung zu tun hat! Also Kind ins Elternbett, stillen und wieder schlafen.
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 12.08.2009