Frage: Nächtliches Weinen, Babyschorf und Umdrehen

Hallo Frau Höfel, ich hätte drei kurze Fragen an Sie. Mein Sohn (5 Monate) wacht seit einigen Tagen immer wieder nachts auf und weint bitterlich. Nach ein wenig Trösten schläft er aber fast sofort wieder ein. Wissen Sie, was das sein könnte? Dann hat er noch ziemlich starken Babyschorf auf dem Kopf. Kann ich etwas tun, damit dieser schneller zurückgeht, oder "verzieht" er sich von ganz alleine? Und ist es normal, dass mein Sohn sich noch nicht vom Rücken auf den Bauch drehen kann? Er versucht es immer wieder, doch es klappt noch nicht. So versucht er sogar schon, alleine zu sitzen, aber das Umdrehen gelingt noch nicht. Danke Katha

von Katha0886 am 23.03.2014, 08:09



Antwort auf: Nächtliches Weinen, Babyschorf und Umdrehen

Liebe Katha, zum Sitzen ist es definitiv viel zu früh! Da das Kind schon in einer halbaufrechten Position ist (z.B. auf dem Schoss), versucht es natürlich den Rest. Aber das hat mit sitzen können und wollen - nichts zu tun! Legen Sie sich das Kind quer auf den Schoss, dann liegt das Kind gerade. Das sich das Kind hochzieht, wenn Sie ihm die Finger hinhalten oder geben, liegt daran, dass das Kind einen Greif-Reflex hat. Bis Ihr Kind sitzt, wird noch einiges an Zeit vergehen, denn zum Sitzen braucht es viel Rücken - und Bauchmuskulatur und die entwickelt sich erst durch ausreichendes Strampeln und Rollen. Für das Sitzen (und Rollen und Stehen usw.) gilt: was das Kind macht - macht es von ganz allein! Ein Kind entwickelt sich nach seinem eigenen Rhythmus und nach seinen Fähigkeiten. Dabei erlebt es "Frust" (z.B. Umdrehen können - aber nicht wieder zurück rollen können) und "Bestätigung, Stolz (z.B., wenn nach viel eigenem Probieren die Umdrehung zurück klappt!). Wenn Sie Ihrem Kind das Sitzen viel zu früh und nicht aus seinem eigenen Antrieb "beibringen", dann fehlt ihm diese Erfahrung und es wird monatelang immer wieder in eine Position gebracht, für die es noch nicht reif ist! Und es fehlt ihm in seiner Entwicklung die Erfahrung: Frust heißt weitermachen, und nochmal - nicht aufgeben! Das Hochziehen an den Händen ist ein Reflex, den jedes (motorisch) gesunde Neugeborene/jeder Säugling hat. Genauso wie das Krabbeln, wenn man die Füße stützt. Das Auslösen dieses Reflexes dient lediglich der Überprüfung des Nervensystems. Ihr Kind reagiert also nur, es macht das nicht bewußt! Oft sagen Mütter sehr junger Säuglinge: aber er meckert in Rückenlage/Bauchlage immer so! Meine Antwort: was meinen Sie, wie er meckert, wenn er monate- oder jahrelang Krankengymnastik haben muss? Zum Drehen und Hochziehen: auch da gilt, alles, was das Kind OHNE Hilfestellung macht, ist okay! In ein paar Wochen wird das Drehen auf den Bauch klappen. Das ist die Zeit, wo Mütter nachts aufstehen müssen, um das Kind zurück zudrehen- da das dann auch wieder Wochen benötigt! Das Sitzen erlernt das Kind dann über den Vierfüßlerstand. Von da aus setzt es sich auf seine Fersen und dann rum auf den Po! Den Schorf einfach in Ruhe lassen. Er geht von alleine. Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt. Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen (Sie erleben es ja gerade!)! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Sie machen es genau richtig. Trösten Sie, bleiben Sie gelassen - umso schneller schlafen alle wieder! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 23.03.2014



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