Frage: Nachtrag Bauchjucken

Hallo, danke für ihre Antwort. Am Bauch hat es angefangen, aber jetzt auch an Armen und Beinen. Hab schon richtige Kratzspuren. Wenn ich länger jucke, bilden sich sogar richtige Quaddeln. Habe mich am Samstag mit Bübchen Mama Verwöhnbutter eingerieben. Vielleicht kommt es davon? Aber jetzt ist ja schon Dienstag. Wie sehen denn Flohstiche aus? Aber habe ja keine Haustiere. Liebe Grüße Nicole

von jannis06 am 10.09.2013, 19:02



Antwort auf: Nachtrag Bauchjucken

Liebe jannis, die Gründe können sehr vielfältig sein: 1. die Haut dehnt sich und das allein kann schon den Juckreiz verursachen (Nervenreizung). 2. es ist lediglich eine Allergie auf das Ultraschall-Gel oder auf das, was frau sich sonst noch so auf den Bauch schmiert. Fällt bei Ihnen aus, da es ja an den Armen angefangen hat. 3. Häufig ist eine Reaktion auf Öl zu beobachten, da immer wieder der Fehler gemacht wird Öl auf trockene Haut zu reiben! Öl sucht immer Wasser, um sich mit Wasser zu einer Emulsion zu verbinden. Ist kein Wasser auf der Haut (wie z. B. nach dem Duschen), dann holt sich das Öl das Wasser aus der Haut! Und trockene Haut juckt und frau kratzt und ........! 4. Eine Cholestase ist meist Folge eines mechan. Abflußhindernisses in den großen ableitenden Gallenwegen (Ductus hepaticuscommunis od. Ductus choledochus), am häufigsten ausgelöst durch Gallensteine. Dann sind die Handinnenflächen ganz rot. 5. PUPP-Syndrom, Schwangerschaftsexanthem PUPP ist ein Exanthem der zweiten Hälfte der Schwangerschaft. Das PUPP-Syndrom ist eine stark juckende Hautkrankheit, die in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft auftreten kann. PUPP ist eine Abkürzung und steht für pruriginöse und urtikarielle Papeln und Plaques. Im englischen Sprachgebrauch heißt die Krankheit pruriticurticarialpapulesandplaques of pregnancy. Deshalb findet sich auch gelegentlich die Abkürzung PUPPP. Pruriginöse ist der Fachbegriff für Jucken. Hauptsymptom sind stark juckende Plaques. Die Hautausschläge beginnen meistens vereinzelt im Bereich des Bauches oder Unterleibes. Es bilden sich Papeln, Quaddeln und plattenartige Hautveränderungen (Plaques). Später weiten sich diese einzelnen Veränderungen zu regelrechten Exanthemen aus. Diese können den Rumpf und auch die rumpfnahen Bereiche von Armen und Beinen überziehen. Die Plaques jucken einige Tage sehr stark, bevor sie sich wieder zurückbilden. Gleichzeitig werden ständig neue Plaques gebildet. Die Schwangerschaft wird nicht behindert. In vielen Fällen leiden die betroffenen Frauen vor Ausbruch des PUPP Syndroms unter nicht näher qualifizierbarem Juckreiz. Die Schwere des PUPP Syndroms ist individuell sehr unterschiedlich. Immer beginnen die Beschwerden in der zweiten Schwangerschaftshälfte und klingen nach der Geburt wieder ab. Die Schwangerschaft selbst und das Kind werden nicht beeinträchtigt. Auch andere Symptome, als die schon beschriebenen, kommen nicht vor. Die Ursachen sind bisher unbekannt. Warum Frauen erkranken und was die Ursache ist, ist bisher nicht bekannt. PUPP kann die gesamte zweite Hälte der Schwangerschaft anhalten. Das Wiederauftreten bei einer erneuten Schwangerschaft ist nicht zwangsläufig, aber doch wahrscheinlich. Schüttelmixturen und schwache Steroide auf Cremebasis. Behandelt wird das PUPP Syndrom mit lokal anzuwendenden Schüttelmixturen. Auf der Basis einer Creme, können außerdem schwach wirksame Steroide verordnet werden. Die systemische Gabe von Steroiden ist zu vermeiden. Sie sollte nur in Ausnahmefällen, bei sehr hartnäckigen und schweren Krankheitsverläufen eingesetzt werden. Auch Salben sollten nicht angewandt werden. Allgemein: Bäder bei generalisiertem Juckreiz: Vorwiegend sehr trockene Haut lässt sich durch Ölbäder sehr günstig beeinflussen, die unter Umständen 2 x tgl. lauwarm ca. 15 Minuten durchgeführt werden müssen. Bewährt hat sich auch das sogenannte "Kleopatrabad" (¼ l Milch und 2 Esslöffel Vital-Öl in das Badewasser geben und umrühren), das von vielen Patienten als sehr angenehm empfunden wird. VORSICHT: RUTSCHGEFAHR in der Wanne!!!!! Äußerlich: Nach jedem Baden muss ein gründliches Einfetten der Haut erfolgen. Ein sehr einfaches Mittel ist Niveamilk mit Zusatz von einigen Tropfen Nivea Kinderöl. Bei Vorhandensein von trockenen Ekzemen ist die Anwendung von Stibium Phcp Salbe angezeigt. Bitte vorher Rücksprache mit Doc. Bei uns in der Hautklinik mischen wir diesen Frauen eine Cortisonsalbe. Das macht den Juckreiz erträglich. Bitte an den Hautarzt wenden! Fenistil ist auch okay. Natürlich will frau alles vermeiden und möglichst nichts nehmen. Wenn der Juckreiz aber so doll wird, dass frau kratzt und kratzt - und sich dann eine Superinfektion auf die offenen Stellen setzt (vom Verbinden und dann Nässen und fest klebendem Verband mal ganz abgesehen!), dann müssen viel härtere Mittel ran. Die Cortisonsalbe ist dagegen harmlos! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 11.09.2013



Antwort auf: Nachtrag Bauchjucken

Hallo Nicole, ich hatte ab der 37. SSW das gleiche Problem. Der Ausschlag begann Bauch und breitete sich dann über die Beine aus. Es hat unglaublich gejuckt und furchtbar ausgesehen. Bin dann zum Hautarzt und er hat eine Schwangerschaftsdermatose diagnostiziert. Ich bekam eine Cortisonsalbe, die ich allerdings nur selten aufgetragen habe. Eine Woche nach der Geburt war der Spuk von alleine erledigt.

von Bonbonschnute am 11.09.2013, 09:32