Hallo und guten Tag, ich nehme im Moment einen Hustenstiller, der wie fast alles, für die Stillzeit nicht zugelassen ist. Wenn ich abends Milch abpumpe, danach den Hustenstiller nehme und dann erst nach ca. 12 Stunden am nächsten Morgen erneut abpumpe, muß ich diese Milch dann weg tun oder nicht? Die Wirkung läßt gegen 3 Uhr erheblich nach, aber ich nehme dann nichts nach. Darauf völlig verzichten kann ich im Moment nicht, da ich mich sonst (die wenigen Stunden, in denen mich die Zwillinge schlafen lassen) bis zum Erbrechen kaputt husten würde.
Mitglied inaktiv - 08.01.2011, 10:18
Antwort auf:
Muss ich meine Milch verwerfen wenn ich Hustenstiller nehme?
Liebe BB0208,
die meisten Präparate sind nicht zugelassen, weil es einfach keine Studien dazu gibt. Und mit Schwangeren und Stillenden macht man einfach ungern Studien.
Ich weiss nicht, welches Präparat Sie nehmen. Vielleicht hilft die Aussage unseres Medikamenten-Experten weiter.
"Der Übergang von Noscapin (z. B. Capval) in die Muttermilch wurde nach Einzeldosen von 100 bzw. 150 mg an 8 Stillenden untersucht. In der Muttermilch wurden in dieser Studie maximale Spiegel zwischen 11 und 83 ng/ml erreicht (Olsson et al 1986). Darunter wurden keine kindlichen Komplikationen beobachtet. Die American Academy of Pediatrics (2001) betrachtet daher Noscapin als vereinbar mit dem Stillen.
In die Muttermilch gehen nur kleine Mengen von Codein und seines Metaboliten Morphin über (Horning et al 1975; Meny et al 1993). Sofern die mütterliche Tagesdosis langfristig 240 mg nicht übersteigt, bestehen keine Einwände gegen das Stillen (Committtee on Drugs 1994). Entsprechende Empfehlungen gelten auch für Dihydrocodein (z. B. Paracodin). Sie könnten diesen Hustenstiller in moderaten Dosen durchaus einsetzen.
Ähnliches gilt für das Morphinderivat Dextromethorphan (z. B. NeoTussan).
Gegen Sinusitis Hevert SL bzw. Aspekton Tropfen bestehen keine Bedenken in der Stillzeit."
Nein, die Milch müssen Sie nicht verwerfen.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 08.01.2011