Frage: Milchschort oder doch nicht?

Hallo Frau Höfel, meine Kleine (2,5 Monate alt) hat ein komische Ekzem auf dem Kopf: sieht aus wie Steuselkuchenbelag (stellenweise gelblich) und muss wohl jucken, denn wenn ich nicht aufpasse kratzt sie wild herum. Ich war nicht im Stande irgendwo in einem Babypflegebuch oder im Internet ein Bild von Milchschorf zu finden, aber ich dachte immer das sind so dicke, fette Talgschuppen, die man einölen und dann auskämmen kann. Was meine Kleine hat ist fest am Kopf (wie kleine "Landkarten" oder, wie gesagt Streuselkuchenbelag), also ich würde mich nicht trauen es wegzukratzen und wegzukämmen kann ich mir gar nicht technisch vorstellen ... Kann es trotzdem Milchschorf sein oder eher was anderes (???), das sich ein Kinder- oder Hautarzt ansehen sollte? Haben Sie eine Idee, wo im Internet ein Foto von Milchschorf zu finden ist? Bzw. was raten sie mir zu tun. Das Mandelblütenöl, das ich zur Zeit benutze mindert vielleicht den Juckreiz, macht das ganze aber nicht besser. (Zur Vorgeschichte: sie hatte ab der 3. Woche Babyakne, auch am Kopf, die Pickelchen sind ausgetrocknet, danach hatte sie trockene Kopfhaut, leichte Schuppen (eher die kleinen, weissen, wie sie Erwachsene haben) und dann kam nun dieser Streuselkuchenbelag auf dem Vorderkopf, im behaarten Bereich. Ich weiss, Sie können keine Diagnose stellen, aber vielleicht können Sie mir Tipps geben. Die Kleine wird vollgestillt und daher frage ich mich, ob das ev. eine bekannte Erscheinung ist, vielleicht auch eine Form von "festhaftenden" Milchschorf. Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße Cora

Mitglied inaktiv - 16.10.2003, 21:15



Antwort auf: Milchschort oder doch nicht?

Liebe Cora, ich würde empfehlen den Kopf gut eine Stunde vor dem Waschen oder Baden reichlich einzuölen , um damit die Kruste aufzuweichen und dann sanft waschen und trocken rubbeln, vorsichtig Bürsten oder kämmen ohne die Haut zu kratzen. So geht dann Mal für Mal eine Schicht der Schuppen weg. Milchschorf ist die Bezeichnung für eine fettige, gelbbraune Schuppenschicht, die sich bei Säuglingen auf der Kopfhaut bilden kann. Die Erkrankung ist nur vorübergehend und völlig ungefährlich. Milchschorf ist keine einheitliche Erkrankung. Seine Ursache ist unbekannt, meist ist er einfach eine vorübergehende Störung der Haut im Neugeborenen- und frühen Säuglingsalter. Wahrscheinlich kann er auch durch die Veranlagung zu verschiedenen Hautkrankheiten (z. B. atopische Dermatitis, Psoriasis) ausgelöst werden. Der Milchschorf entsteht durch eine Überproduktion der Talgdrüsen der behaarten Kopfhaut, allerdings dürften andere Faktoren - z. B. eine Besiedlung mit bestimmten Mikroorganismen - ebenfalls eine Rolle spielen. Falls der oben genannten Ratschlag innerhalb von zwei Wochen nicht hilft, und/oder das Baby im Gesicht bzw. auf dem Körper Schuppen hat, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser verschreibt dann neben einer intensiveren medizinischen Hautpflege eventuell folgende Medikamente: eine Salbe mit geringem Kortisongehalt oft in Verbindung mit einem Mittel gegen Pilze (Antimykotikum), z. B. Ketoconazol In seltenen Fällen kann sich diese Dermatitis (Hautentzündung) im Gesicht und auch weiter auf dem Körper ausbreiten, besonders im Windelbereich, der Leistengegend oder in den Achselhöhlen. Spätestens dann sollte ein Arzt konsultiert werden. Milchschorf ist eine vorübergehende Erscheinung und stellt keinen Grund zur Besorgnis dar. Mit der Zeit heilt er von selbst aus. Allerdings können sich im späteren Leben eventuell zugrundeliegende Hautkrankheiten manifestieren. Liebe Grüße Martina Höfel PS: Ein Bild der crusta lactea finden Sie unter http://www.dermis.net/doia/image.asp?zugr=d&lang=e&cd=1&nr=56&diagnr=691800

von Martina Höfel am 16.10.2003