Liebe Fr. Höfel,
danke für ihre Antwort bzgl. Wochenfluss.
Nun würde ich gerne wissen, ob man die Milchproduktion anregen kann. Mein Sohn ist 2 Wochen alt und ich würde gerne - wenn möglich ... wie bei meiner Tochter - ein Jahr stillen.
Momentan hab ich aber das Gefühl, dass zu wenig Milch vorhanden ist. Ich hatte bis jetzt eigentlich keine Probleme ... nur gestern hatte ich ihn ständig angelegt und trotzdem hatte er Hunger ... also hab ich mich in der Nacht dann dazu durchgerungen ein Fläschen zu machen ... er hat dann (obwohl er davor re. u. li. je 1/2 std. genuckelt hat) 90 ml getrunken.
In der Früh und am Vormittag hab ich wieder gestillt, aber mir kommt die Brust so weich u. leer vor.
Ich trinke meiner Meinung nach ausreichend (ca. 3 l) ... davon ca. 1 l Stilltee und ansonsten hauptsächlich Wasser. Habe gelesen, dass Malzkaffee anregend wirken soll, hab ich gestern Abend auch ne Tasse getrunken - haben sie sonst noch Tipps für mich?
Danke - lG Conny
Mitglied inaktiv - 24.05.2010, 11:47
Antwort auf:
Milchproduktion anregen ...
Liebe Conny,
wo fange ich an!
Ihr Sohn steckt in seinem ersten Wachstumsschub - ganz klassisch um die 14 Tage herum. Er wächst rasant und die Brust muss die Milch umstellen. Das harmoniert 2-3 Tage nicht miteinander.
Damit es harmoniert, heißt es anlegen, anlegen, anlegen. Das ist für die Brust das Signal produzieren, produzieren, produzieren. Die Flasche wird ihm nicht geschadet haben, sollte aber die Ausnahme bleiben, da der Brust sonst ein Signal fehlt. Nach 2-3 Tagen ist der Spuk vorbei.
Flasche füttern hat noch einen Nachteil: die Milch läuft sofort und das Kind ist irritiert, weil es an der Brust erst arbeiten muss, bevor ausreichend Milch läuft. Irritation macht hilflos und hilflos heißt weinen.
Zum Stilltee: bitte reduzieren! 1 Liter ist unter Umständen schon viel zuviel. 2 Becher reichen völlig. Bei zuviel Tee kann sich die Wirkung umkehren!
Und bitte nicht soviel Stress! Stillen fängt im Kopf mit dem Gedanken "ja, ich will stillen" an. Schlägt aber in ein "funktioniert nicht" um, wenn die Sache zum Stressfaktor wird.
Sie haben Ihr erstes Kind 1 Jahr gestillt? Prima! Dann sollte das beim zweiten auch kein Problem sein! Nehmen Sie den Stress aus der Sache! Alles Malzbier, aller Stilltee, alles weitere nützt nichts, wenn der Kopf "zumacht". Und noch eins: es wird u. U. nicht so sein wie beim 1. Kind! Also bringt auch alles Vergleichen nichts.
Wenn Sie sich was Gutes tun wollen, dann köpfen Sie heute abend eine Flasche Sekt (für Sie EIN GLAS auf der Couch - Kind trägt der Mann!) nach dem Stillen und kuscheln Sie eine Runde!
Wie sieht Ihr Tag aus? Schmeissen Sie schon wieder den gesamten Haushalt? Kann man da irgendwo noch ein paar Ruhephasen einbauen?
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 24.05.2010