Frage: Mein Sohn will die ganze Zeit an die Brust

Hallo, mein Sohn kam am 31.01. auf die Welt. Ich stille ihn. Aber er möchte den ganzen Tag an die Brust. Er trinkt ca 20 min und danach nuckelt er und schläft an meiner Brust ein. Wenn ich ihn an meiner Brust schlafen lasse, schläft er ca 2-3 Stunden und nuckelt nur zwischendurch im schlaf. Wenn ich ihn aber weg lege, dann wacht er innerhalb 5-10 min auf und schreit solange, bis er wieder an die Brust kann. Er will also 24 h an meiner Brust. Gebe ich ihm aber eine Flasche dann ist er 3-4 h ruhig. Meine Hebamme sagt, dass ich ihm noch zusätzlich die Flasche geben soll aber das will ich eigentlich nicht. Kann es sein, dass ich nicht genug Milch produziere? Wenn ich ca 5 Std nicht Stille, dann ist meine Brust voll. Wird die Milch während mein Baby saugt gebildet? Mir kommt es nämlich so vor, als ob ich warten muss bis meine Brust voll ist und mein Baby dann erst Milch bekommt. Bei der Geburt wog er 3650 Gramm und 2 Tage später wog er dann 3420 Gramm. Jetzt nach 5 Wochen wiegt er 4200 Gramm. Reicht meine Milch tatsächlich nicht aus? Was kann ich machen, dass meine Milch mehr wird? Ich trinke schon jeden Tag Stilltee und esse genug. Dadurch, dass mein Sohn dauerhaft an meiner Brust liegt, saugt er auch mindestens jede Stunde und somit müsste ja die Produktion angeregt werden.

von Kleinalex am 06.03.2018, 13:21



Antwort auf: Mein Sohn will die ganze Zeit an die Brust

Liebe Kleinalex, Ihr Sohn hat ausreichend zugenommen. Der Rat Ihrer Hebamme ist der richtige. Erst anlegen, dann bei Bedarf nachfüttern. Dadurch wird die Brust stimuliert, ausreichend Milch gebildet (ja, auch während des Stillens) und die Flasche kann bald weg. Das Dauerstillen hat bestimmt ein Ende. Und zum Verwöhnen und Schlafen ein früheres Posting (ich bin im Urlaub, deshalb schnödes Paste and copy): Liebe ....... ja, es ist stressig, ständig mit einem Anhängsel herum zu laufen, zu liegen, zu gehen. Anstatt ständig zu versuchen ihn irgendwo abzulegen, ihn zum Schlafen zu bringen, zu horchen, wann er denn wieder aufwacht (alles Frust beladen, weil es eh nicht funktioniert), würde ich ihn einfach tragen und auf mir schlafen lassen. In ein paar Wochen ist er sicher so weit, dass er im Familienbett am Kopfende schläft, mit Ihrem Kopf an seinem Bauch. Sie haben ihn bestimmt schon gelesen, deshalb nur noch einmal der Vollständigkeit halber: Ihr Kind muss NICHT alleine einschlafen! Es ist 28 Tage alt! "Alleine einschlafen können" hat nämlich nichts mit Lernen zu tun, sondern mit der Reifung des Gehirns. Was Ihr Sohn "gelernt (erfahren)" hat: bei Mama und Papa ist Wärme, da ist vertraute Stimme, da ist vertrauter Geruch, da ist Nahrung, da ist Sicherheit - da kann ich in den Schlaf gleiten. Mal ehrlich: was würden Sie sagen, wenn Ihr Mann sagen würde. Deine Kuschelei mit mir ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nötig. Du musst lernen alleine (ein)zuschlafen. Sie würden Ihrem Mann einen Vogel zeigen!!!!! Ihr Kind ist aber erst fünf Wochen alt! Der Tipp kann nur heißen: tragen, tragen, tragen und da sein und gelassen bleiben! Notfalls abends das Kind mit auf die Couch nehmen. Wenn Sie nach New York ziehen, dann würden Sie sich zu Anfang völlig unsicher fühlen (Angst haben, heulen, sich ungerecht behandelt fühlen), wenn Sie sich nach 3 Wochen auf einmal irgendwo in der Stadt wiederfinden würden! Klar, Sie würden sich dann umschauen und gucken, ob Sie irgendetwas wiedererkennen - Ihr Kind kann das nicht, denn es kann nur einen kurzen Radius scharf sehen! Da gilt: aus dem Auge - aus dem Sinn - Verlassensein! Und Sie würden in New York nach dem Weg fragen - Ihr Kind kann das nicht - es weiß gar nicht, was ein Weg ist! Ihr Kind schläft auf dem Arm (in Sicherheit) oder vom Schaukeln des Kinderwagens (bekannte Bewegung) ein und wacht im Bett auf - da würde ich auch schreien! Ihr Kind ist irritiert. Irritiert, weil es auf dem Arm einschläft, aber an einer anderen Stelle wieder aufwacht! Das Kind weiß nämlich nicht, dass Sie es dort abgelegt haben! Wenn Sie vor dem Fernseher einschlafen und im Bett aufwachen, dann wissen Sie, dass Ihr Mann so nett war........Ihr Kind kann das nicht einordnen. Deshalb fühlt es sich im Moment auf Ihrem Arm/auf Ihrem Bauch am wohlsten und das ist gut (und völlig normal) so! Sicher können Sie sich noch erinnern wie es war als Sie Ihren Freund/ Ihren Mann kennengelernt haben! Da war schmusen, anschauen, knuddeln, knutschen, "zusammenkleben" angesagt - am liebsten hätte man sich doch überhaupt nicht losgelassen, oder? Und so geht es im Moment Ihrem Kind! Ihr Kind war 9 Monate im Bauch - und da herrscht eine wahnsinnige Geräuschkulisse, da ist richtig Krach! Diesen "Krach" inform von Herzschlag und Darmgeräuschen sucht Ihr KInd, um sich in Sicherheit zu wiegen, deshalb ist Tragen angesagt. Fiel vielleicht das Wort verwöhnen? Fragen Sie doch mal die anderen Leute, ob sie gerne verwöhnt werden! Ein paar Beispiele (ohne Ansehen der Person): Mag Ihr Freund es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen! Mag Ihre (Schwieger)mutter es, wenn Sie Ihr aufmerksam zuhören? Wenn Sie Ihr zum Kaffee den Tisch nett richten? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen! Mag Ihre Nachbarin es, wenn Sie die Tageszeitung von unten mit hochbringen etc....... usw.! Fragen Sie Ihren Mann, wie es ihm gehen würde, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Sie würden ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bisschen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins* Oder wenn Ihre (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Sie hören gar nicht hin, sondern telefonieren mit der Freundin! Kollegin Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt: "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Hier noch ein Brief einer anderen Forums-Nutzerin "es gibt solche Babys, meiner war auch so einer. Ich habe mir das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears zugelegt - hier stehen so manche hilfreiche Erklärungen und auch Tipps. Zusammenfassend kann man sagen: das Einzige was hilft sind TRAGEN und/oder STILLEN und das rund um die Uhr und es ist das Beste was Du für Dein Baby tun kannst. Keine Bange, Du verwöhnst Dein Baby damit nicht, Du erfüllst nur seine existentiellen Bedürfnisse. (Ich habe mal den schlauen Satz gelesen ..."und glauben Sie nicht, dass Sie ihrem Baby damit irgendeine besondere Gunst erweisen. Getragen und Gestillt zu werden ist für ihn lediglich der Normalzustand." Nachdem ich das begriffen hatte wurde mein Leben einfacher. (Auch wenn das Tragen selbst natürlich anstrengend war) Unser Sohn wurde die ersten 3 Monate seines Leben quasi nicht mehr abgelegt, sondern er schlief und wachte nur in meinen Armen - und wenn ich zu müde wurde, übernahmen ihn andere hilfreiche Hände. Ein Freundin hat das mal folgendermaßen genannt - "Euer Sohn schläft nur auf Körpern, grins). Nachdem er jedenfalls begriffen hatte, dass er sich felsenfest darauf verlassen kann wurde er fast schlagartig zufrieden. Heute mit 11 Monaten ist er ein heiteres, gelassenes Baby, dass sich sicher sein kann, dass wir alles versuchen, seine Bedürfnisse zu erfüllen und damit in sich selbst ruht. Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr Euren Weg findet, LG Joshi" Bleiben Sie gelassen und tragen Sie Ihr Kind - das gibt ihm soviel Sicherheit. Ein gut gebundenes Kind wird im Leben immer sicher sein. Aber um dieses "gut-gebunden-sein" zu erreichen bedarf es Jahre! Jahre, in denen dem Kind immer wieder signalisiert wird: ja, ich bin da! Ja, hier bist Du sicher! Ja, komm her, egal, was Du hast! Dann kann ein Kind sich der Welt zuwenden. Was wir immer vergessen: unsere Kinder sind noch nicht fertig, wenn sie geboren werden. Unsere Schwangerschaft ist zu kurz! Wir müßten ca. 2 Jahre schwanger sein, damit unsere Kinder sich alleine ernähren könnten (also Essen greifen und essen), kurz nach der Geburt aufstehen und loslaufen könnten (Gefahr entrinnen) und in kürzester Zeit kommunizieren könnten." Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 07.03.2018



Antwort auf: Mein Sohn will die ganze Zeit an die Brust

Das is ganz normal... mein kind hat auch immer wieder auf mir gewohnt... nennt sich Clustern und kommt bei fast jeden schub mal vor...dein kind braucht nähe und " bestellt" milch... Das mit der flasche, einfach weglassen.. ist doof gesagt "fresskoma" ;) Das legt sich alles...

von Martinasophia am 08.03.2018, 09:54



Antwort auf: Mein Sohn will die ganze Zeit an die Brust

Eine Flasche zu geben kann helfen, aber kann auch zum Ende des stillens führen. Cluster feeding ist das was dein Kind macht und normal. Das legt sich der Zeit ja auch wieder. Dein Kind wird in verschiedenen Wachstumsphasen mal mehr, mal weniger oder gefühlt dauerhaft kommen.

von miasMama am 08.03.2018, 10:39



Antwort auf: Mein Sohn will die ganze Zeit an die Brust

Ich hatte das „Problem“ auch. Meine Milchgänge waren einfach zu schmal, meine Tochter ist vor Erschöpfung immer an der Brust eingeschlafen, weil es so anstrengend war für sie. Und hat natürlich dann gebrüllt, wenn ich sie weggelegt hab, weil sie ja nicht satt war. Ich habe dann zwei Wochen konsequent abgepumpt, meine Motte immer erst angelegt und danach die Milchpumpe dran. Schlaucht, aber danach habe ich noch monatelang ohne Problem stillen können und sie ist satt geworden. Meine Hebamme wollte auch zufüttern. Alles Gute für Euch

von Hummel2014 am 08.03.2018, 10:45



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