Frage: Mein Baby will ständig an die Brust und schläft nicht.

Hallo Frau Dr. Höfel, ich weiß nicht mehr weiter. Meine Kleine ist nun 7 Wochen alt. Sie ist von Anfang an etwas problematisch. Sie schläft immernoch in unserem Bett und will nicht in ihres. Das haben wir nun auch so beibehalten. Allerdings weiß ich auch nicht wie lange das noch so sein soll. Irgendwann muss sie auch in ihrem Bett schlafen oder? Ab wann soll man die Babys ausquartieren? Das größte Problem im Moment ist unser Tag. Nachts schläft sie ca. 5 - 6,5 Stunden durch. Jedoch nur gepuckt. Sie ist so zappelig, dass sie sich selber weckt und sonst gar nicht schlafen würde. Tagsüber schläft sie (auch wenn sie gepuckt ist) max. 30 Minunten bevor sie wieder aufwacht. Insgesamt schläft sie über den ganzen Tag vielleicht 2-3 Stunden und das verteilt. Wenn ich mich aber auch hinlege und sie neben mir und ihren Kopf auf meinem Arm habe, schläft sie auch 2-3 Stunden durch. Es kann aber doch nicht sein, dass ich den ganzen Tag mit ihr im Bett liege. Ich kann nicht einmal aufs Klo. Denn dann wird sie sofort wach und schreit. Generell schreit sie nur zwischen Stillen und Schlafen. Und sie ist auch ziemlich schreckhaft. Egal ob wach oder schlafend, sie fährt ständig zusammen. Das Ergebnis, dadurch dass sie kaum schläft ist, dass sie schlechte Laune hat und ständig müde ist und schreit und auch dass sie jede Stunde an die Brust will. Der Kinderarzt meinte ich solle sie hinhalten und ihr nur jede 2,5 - 3 Stunden die Brust geben. Das würde sie auch ruhiger machen, da sie dann ganz viel Hunger hat und ordentlich trinkt und dann auch satt und ruhig ist und auch schläft. Ob das richtig so ist? Bei der Osteopathin waren wir gestern auch. Sie meinte sie spürt links mehr Spannung als rechts. Aber minimal. Sonst hat sie nichts. Ich hätte auf das KISS-Syndrom getippt, da sie sich auch ständig durchstreckt. Nachts im Schlaf auch. Spucken tut sie auch sehr viel. Nun will ich auch mal Homöopathie ausprobieren. Chamomilla D6 wurde mir empfohlen. Kennen sie sich damit auch aus? Mir macht das alles echt zu schaffen, dass ich tagsüber nichts machen kann. Ich koche oft während sie schreit. Irgendwas müssen wir ja essen. Oder gehe aufs Klo während sie schreit usw. Und ich habe niemanden der mir unter die Arme greifen kann. Alle arbeiten. Das war von Anfang an so. Somit fehlt mir auch ein wenig die Zeit für mich selbst zum Ausspannen. Und wenn es nur für 2 Stunden ist. Hoffe Sie können mir ein paar gute Tipps geben. LG Vicky

von Vicky1983 am 18.05.2012, 19:28



Antwort auf: Mein Baby will ständig an die Brust und schläft nicht.

Liebe Vicky, entspannen Sie sich - Ihr Kind verhält sich völlig normal! Ihr KInd ist 7 Wochen alt und sucht schlicht und ergreifend Ihre Nähe! Was erwarten wir aufgrund von Werbung und Erzählungen unserer Eltern? Ein KInd, dass seelig lächelnd schläft! Allein! In seinem Bett! Betrachten Sie es einmal so: Wenn Sie nach New York ziehen, dann würden Sie sich zu Anfang völlig unsicher fühlen (Angst haben, heulen, sich ungerecht behandelt fühlen), wenn Sie sich nach 6 Wochen auf einmal irgendwo in der Stadt wiederfinden würden! Klar, Sie würden sich dann umschauen und gucken, ob Sie irgendetwas wiedererkennen - Ihr Kind kann das nicht, denn es kann nur einen kurzen Radius scharf sehen! Da gilt: aus dem Auge - aus dem Sinn - Verlassensein! Und Sie würden in New York nach dem Weg fragen - Ihr Kind kann das nicht - es weiss gar nicht, was ein Weg ist! Ihr Kind schläft bei Ihnen mit Körperkontakt (in Sicherheit) oder beim Schaukeln des Kinderwagens (bekannte Bewegung) ein und wacht im Bett auf - da würde ich auch schreien! Ihr Kind ist irritiert. Irritiert, weil es auf dem Arm einschläft, aber an einer anderen Stelle wieder aufwacht! Das Kind weiss nämlich nicht, dass Sie es dort abgelegt haben! Wenn Sie vor dem Fernseher einschlafen und im Bett aufwachen, dann wissen Sie, dass Ihr Mann so nett war........Ihr Kind kann das nicht einordnen. Deshalb fühlt es sich im Moment auf Ihrem Arm am wohlsten und das ist gut (und völlig normal) so! Sicher können Sie sich noch erinnern wie es war als Sie Ihren Freund/ Ihren Mann kennengelernt haben! Da war schmusen, anschauen, knuddeln, knutschen, "zusammenkleben" angesagt - am liebsten hätte man sich doch überhaupt nicht losgelassen, oder? Und so geht es im Moment Ihrem Kind! Ihr Kind war 9 Monate im Bauch - und da herrscht eine wahnsinnige Geräuschkulisse, da ist richtig Krach! Diesen "Krach" inform von Herzschlag und Darmgeräuschen sucht Ihr KInd, um sich in Sicherheit zu wiegen, deshalb ist Tragen angesagt. Fiel vielleicht das Wort verwöhnen? Fragen Sie doch mal die anderen Leute, ob sie gerne verwöhnt werden! Ein paar Beispiele (ohne Ansehen der Person): Mag Ihr Freund es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen! Mag Ihre (Schwieger)mutter es, wenn Sie Ihr aufmerksam zuhören? Wenn Sie Ihr zum Kaffee den Tisch nett richten? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen! Mag Ihre Nachbarin es, wenn Sie die Tageszeitung von unten mit hochbringen etc....... usw! Fragen Sie mal Ihren Freund, wie es ihm gehen würde, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Sie würden ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bißchen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins* Oder wenn Ihre (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Sie hören gar nicht hin, sondern telefonieren mit der Freundin! Kollegin Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt: "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Hier noch ein Brief einer anderen Forums-Nutzerin "es gibt solche Babys, meiner war auch so einer. Ich habe mir das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears zugelegt - hier stehen so manche hilfreiche Erklärungen und auch Tips. Zusammenfassend kann man sagen: das Einzige was hilft sind TRAGEN und/oder STILLEN und das rund um die Uhr und es ist das Beste was Du für Dein Baby tun kannst. Keine Bange, Du verwöhnst Dein Baby damit nicht, Du erfüllst nur seine existentiellen Bedürfnisse. (Ich habe mal den schlauen Satz gelesen ..."und glauben Sie nicht, daß Sie ihrem Baby damit irgendeine besondere Gunst erweisen. Getragen und Gestillt zu werden ist für ihn lediglich der Normalzustand." Nachdem ich das begriffen hatte wurde mein Leben einfacher. (Auch wenn das Tragen selbst natürlich anstrengend war) Unser Sohn wurde die ersten 3 Monate seines Leben quasi nicht mehr abgelegt, sondern er schlief und wachte nur in meinen Armen - und wenn ich zu müde wurde, übernahmen ihn andere hilfreiche Hände. Ein Freundin hat das mal folgendermaßen genannt - "Euer Sohn schläft nur auf Körpern, grins). Nachdem er jedenfalls begriffen hatte, dass er sich felsenfest darauf verlassen kann wurde er fast schlagartig zufrieden. Heute mit 11 Monaten ist er ein heiteres, gelassenes Baby, dass sich sicher sein kann, dass wir alles versuchen, seine Bedürfnisse zu erfüllen und damit in sich selbst ruht. Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr Euren Weg findet, LG Joshi" Bleiben Sie gelassen und tragen Sie Ihr KInd - das gibt ihm sovieeeel Sicherheit! Wie wäre es mit einem Tragetuch? Dann können Sie das KInd tragen und trotzdem etwas im Haushalt tun! Und duschen, wenn das KInd im MaxiCosy vor der Dusche sitzt ist auch okay! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 18.05.2012



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